Kapitel 15 - Erkenntnisse

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In den nächsten Wochen verbrachten Sirius und ich fast jeden Tag damit meine Verbindung zu Gilderoy aufzubauen. Aber es war leichter gesagt als getan, jedes Mal schaffte ich es für einen kurzen Augenblick, bevor ich wieder hinausgeworfen wurde.

Ich konnte einfach keine stabile Verbindung herstellen und die immer stärker werdenden Kopfschmerzen wirkten sich auch nicht gerade positiv darauf aus.

Gilderoy, der mich bereits bei meinem ersten Versuch in seinem Kopf gespürt hatte, versuchte so gut es ging mich zu unterstützen. Für ihn war es ein vollkommen anderes Gefühl, er meinte es wäre als würde er träumen. Er wurde furchtbar schläfrig und dann befand er sich an diesem Ort in seinem Kopf.

Wir nannten ihn unseren Gedankenraum, was ein passender Ausdruck war. Auch wenn die drückende Schwärze nicht wirklich zu einer gemütlichen Atmosphäre beitrug. Aber Gilderoy versuchte trotzdem mir entgegenzukommen, jedes mal bevor ich meinen Versuch startete, ließ ich ihm von Jasper eine Nachricht zukommen und Gilderoy versuchte seinen Geist zu öffnen, mir den Zutritt leichter zu machen.

Aber es ging trotzdem nur zäh voran und jedes Mal fühlte ich mich ein bisschen schwächer und ausgelaugter.

„Du musst wirklich eine Pause machen." Sirius' Stimme war besorgt, als er mir zum vierten Mal an diesem Tag ein Taschentuch für meine blutende Nase reichte.

„Danke. Nein, ich bin so kurz davor. Diesmal konnte ich mich sogar fast mit ihm unterhalten. Seine Stimme war weniger verzerrt und das Flackern kaum vernehmbar." ich tupfte mich ab und rieb mir den schmerzenden Kopf.

„Ich verstehe dich ja, aber du solltest nicht übertreiben. Dieses ständige Nasenbluten kann nicht gut sein." er musterte mich nachdenklich.

„Das weiß ich auch. Aber ich muss es einfach schaffen." antwortete ich und nahm einen Schluck Wasser.

Jasper schaute zur Tür hinein: „Junge Miss, hier eine Nachricht."

„Danke, Jasper." ich nahm den Zettel entgegen.

Jasper war unser geheimer Bote geworden, seit er heraus gefunden hatte, dass Gilderoy sich wieder erinnern konnte, war er ganz erpicht darauf uns zu helfen. Dank seiner Hauselfenmagie, konnte er schließlich auch an magisch geschützte Orte apparieren.

Ich las Gilderoys Notiz aufmerksam und Sirius lugte dabei über meine Schulter.

„Er will es gleich wieder versuchen. Ich finde es nicht gut, dass er dir keine Pause gönnt. Sorgt er sich denn gar nicht?" Sirius knirschte mit den Zähnen.

„Oh sicher tut er das, mehr als jeder andere und wenn er von den Kopfschmerzen und dem Nasenbluten wüsste, würde er mich sofort dazu zwingen aufzuhören." ich schrieb eine kurze Antwort und gab das Blatt zurück an Jasper, der sich verbeugte.

„Du...du hast es ihm nicht gesagt? Das kannst du doch nicht machen." erwiderte Sirius aufgebracht.

„Natürlich kann ich das. Sieh mal, es ist wirklich wichtig und ich will nicht, dass Gilderoy sich unnötig Sorgen macht." ich zuckte mit den Schultern.

„Ich finde trotzdem er sollte es wissen. Aber bitte, es ist deine Sache."

„Ja genau, meine Sache. Und ich übersehe etwas. Wenn ich nur mit Elphias Doge reden könnte. Ich glaube er wüsste wie ich es schaffe. Immerhin ist er der Experte für Seelenverbindungen." grübelte ich laut.

„Du könntest deinen Großvater fragen. Er hat diesen Ordner erstellt. Vielleicht erlaubt er Kontakt mit ihm?" entgegnete Sirius nachdenklich.

„Das schon, aber mir ist etwas aufgefallen. Ich glaube, den Eintrag über den Spiegeleffekt, hat gar nicht mein Großvater gemacht." Ich schlug den Ordner auf und tippte auf die Seite.

True Colors - SeelengebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt