Hey ihr lieben Bienchen,
da das heutige Kapitel wieder sehr kurz ist, wird es heute zwei Kapitel geben :)
Viel Spaß beim Lesen und lasst mir gerne einen Kommentar da, ich freue mich über jegliche Kritik :)
Eure Bee :)
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Als Yeon und ich zum Anwesen zurückkehren und die Villa betreten, wartet meine Mutter bereits mit einer Zornesfalte auf der Stirn und verschränkten Armen im Flur, ihr Handy in der einen Hand. Eine Ader pulsiert an ihrer Schläfe, sie ist kurz vorm Explodieren und meine Alarmglocken läuten. Das kann nicht gutgehen.
„Ich hab's dir ja gesagt," murmel ich Yeon zynisch zu. Ich frage mich, wie sie so schnell von dem Vorfall erfahren konnte.
„Dongbang Sumi!" donnert meine Mutter sofort los, ohne uns zu begrüßen oder einkehren zu lassen. Mein Magen verkrampft sich schmerzlich und alles schreit wieder in mir, dieser Konfrontation aus dem Weg gehen zu wollen. „Kannst du mir erklären, was das heute war?! Du warst in einem Park?" Ihre schrille Stimme klingelt in meinen Ohren.
„Ja, war ich."
„Was fällt dir bloß ein!? Ich habe dir verboten, solche Aktionen zu bringen! Und du widersetzt dich mir?!"
„Ich habe nicht-"
„Erspare mir deine faulen Ausreden, Sumi! Ich bin mehr als enttäuscht von dir! Wie kannst du deiner Mutter das nur antun? Ich verbiete dir nicht umsonst so etwas, oder?! Ich mache mir Sorgen und will nur das Beste für dich und so dankst du es mir? Du unverschämter, undankbarer und unerzogener Bengel!"
Ich habe wie so oft nicht einmal die Chance, zu Wort zu kommen. Doch statt mich zu wehren, ihr zu erklären, was wirklich vorgefallen ist oder einfach zu gehen und mich selbst vor diesen Vorwürfen zu schützen, bleibe ich einfach stehen und lasse die Schimpftirade über mich ergehen. Das erscheint mir als die einfachste Lösung. Wütend kommt meine Mutter auf mich zu, neben mir spannt sich Yeon an, jederzeit bereit einzugreifen. Schnaubend bleibt sie vor mir stehen und baut sich vor mir auf.
„Wann bist du zu so einem undankbaren Kind geworden? Bedeuten dir meine Worte denn gar nichts? Das ist sehr enttäuschend, Sumi. Du bist enttäuschend."
Tränen schießen mir in die Augen und ich wende meinen Blick gen Boden, damit weder meine Mutter noch Yeon sehen können, welchen Schaden ihre Worte anrichten. Es ist nicht das erste Mal, dass sie mir so etwas an den Kopf wirft und dennoch schmerzt es immer mehr. Vielleicht dieses Mal besonders, weil ich wirklich nichts für diesen Vorfall im Park kann. Ich will nicht, dass meine Mutter enttäuscht von mir ist, sie soll stolz auf mich und meine Leistungen sein. Es war eine dumme Idee von mir, in den Park zu gehen. Tiefe Reue macht sich in mir breit, die sich schwer auf meine Schultern legt. Gerade will ich nach den richtigen Worten suchen, um mich für mein Verhalten zu entschuldigen, da drängt sich plötzlich Yeon zwischen mich und meine Mutter. Überrascht blicke ich auf und sehe, wie es dieses Mal mein Bodyguard ist, der sich aufbaut und ernst die Arme vor der Brust verschränkt. Seine ganze Erscheinung hat in diesem Moment etwas äußerst bedrohliches, wie die eines schwarzen Wachhundes, vor dem kein Entkommen und mit dem nicht gut Kirschen essen ist. Das scheint auch meine Mutter zu bemerken, denn sie blickt ihn zwar wütend, aber auch überrascht an. Noch nie hat es jemand gewagt, sich zwischen sie und mich zu stellen.
„Das reicht jetzt!" knurrt Yeon in einer noch tieferen Stimme als sonst und funkelt meine Mutter an. Ist er etwa wütend? Nicht nur körperlich, sondern auch emotional baut er gerade eine unsichtbare Mauer zwischen sich und meine Mutter auf,d ie sie in diesem Moment nicht durchdringen kann und die keine weiteren Diskussionen zulässt. Eine Mauer, die mich vor meiner eigenen Mutter schützt. Gerade bin ich zutiefst beeindruckt von Yeon.
„Sumi hatte einen langen, aufwühlenden Tag, er braucht jetzt etwas Ruhe."
Meiner Mutter klappt sprichwörtlich die Kinnlade runter, aber zum ersten Mal erlebe ich, dass ihr die Worte fehlen. Yeon dreht sich zu mir um und blickt mich abwartend an und als ich nicke, begleitet er mich durch den Flur die Treppe hoch, um mich zu meinem Zimmer zu bringen. Kaum habe ich den Fuß auf die letzte Stufe gesetzt, höre ich meine Mutter unten im Flur toben und wild vor sich hin fluchen, aber ich drehe mich nicht mehr um und schenke dem Wutanfall keinerlei Beachtung.
„Wir sind noch nicht fertig, mein Lieber! Das wird ein böses Nachspiel haben, hörst du? So wirst du mich nicht noch einmal behandeln, Sumi!!"
Wir erreichen mein Zimmer, vor dem ich kurz stehen bleibe und innehalte, meine Hand ruht bereits auf der Türklinke, als mir ein Gedanke kommt. Es ist fast schon ein innerlicher Drang, dem ich nachgeben will, aber ich hadere mit mir. Kann ich das wirklich verlangen? Ich drehe mich zu Yeon um und blicke zu ihm hoch. Fragend geht eine seiner Augenbrauen in die Höhe.
„Würdest du noch eine Weile bleiben und aufpassen, dass meine Mutter nicht ins Zimmer kommt? Sie hält nicht viel von Privatsphäre und kommt gleich sicher hoch."
Ohne mit der Wimper zu zucken nickt Yeon und während ich die Tür öffne und mein Zimmer betrete, dreht er sich um und stellt sich breitbeinig vor die Tür, die Arme vor der Brust verschränkt. Jetzt habe ich nicht nur einen Bodyguard, sondern auch einen Türsteher. Ich schließe die Tür und aus irgendeinem Grund weiß ich, dass es nicht nötig sein wird, sie zu verriegeln. Mein Gefühl sagt mir, dass Yeon alles im Griff haben wird. Und ich werde Recht behalten.
Im Laufe des späten Nachmittags und frühen Abends höre ich von draußen immer wieder meine Mutter, wie sie versucht, Yeon davon zu überzeugen, sie in mein Zimmer zu lassen. Es ist immer dasselbe. Erst versucht sie es mit netten, mitleiderregenden Worten und appelliert an sein Mitgefühl und Verständnis und sobald sie merkt, dass Yeon das kalt lässt, wird sie wütend und beleidigend. Sie versucht, mit ihm zu diskutieren oder ihn davon zu überzeugen, dass ich an allem Schuld bin, was mich sehr verletzt. Aber trotz alledem bleibt Yeon sehr eisern und standhaft, ich höre ihn kaum mit ihr reden und der Gedanke daran, dass sie eiskalt von ihm ignoriert wird, bringt mich zum Schmunzeln. Innerlich bin ich sehr dankbar, dass Yeon geblieben ist und die Situation im Flur in die Hand genommen hat.
Trotz dass meine Mutter immer wieder vor meiner Tür aufgetaucht ist, konnte ich etwas zur Ruhe kommen und habe sogar etwas geschlafen. Es dämmert bereits leicht, als ich wach werde und mich müde im Bett aufsetze. Als ich auf mein Handy schaue, stelle ich erschrocken fest, dass Yeon bereits seit über vier Stunden vor meiner Zimmertür verharrt. Oder ist er in der Zwischenzeit gegangen? Eine Weile sitze ich im Bett und lausche in die Stille des Hauses hinein. Von meiner Mutter ist nichts mehr zu hören, also vermute ich, dass sie aufgegeben hat. Der Schlaf hat mir wirklich gut getan und der Schreck des Parkvorfalls ist verdaut. Ich schwinge meine Beine aus dem Bett, stehe auf und gehe zur Tür. Noch einmal horche ich, aber kann nichts verdächtiges hören. Ich öffne die Zimmertür, die ungewöhnlich schnell aufgeht, als würde etwas dagegen drücken und Yeon kommt mir rücklings entgegen gepurzelt. Offenbar hatte er sich auf den Boden gesetzt und sich gegen das weiße Holz gelehnt, nun liegt er auf dem Rücken zu meinen Füßen und blinzelt mich mit verdutzten Augen an. Ich beuge mich über ihn.
„Es ist schön zu sehen, dass du auch anders gucken kannst als immer nur grimmig und finster."
Als Antwort grummelt er nur und belustigt reiche ich ihm die Hand, um ihm auf die Beine zu helfen. Der schwere Riese richtet sich auf und klopft sich die schwarze Hose ab.
„Wenn du noch Zeit hast, kannst du kurz auf ein Wort reinkommen?"
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From Guardian to Lover - A Korean Lovestory
RomanceWährend Yeon sein Dasein als Gelegenheitsbodyguard mit einem ziemlich brutalen Ruf fristet, lebt Sumi als weltbekannter Kpop-Star und regelrechter Strahlemann ein Leben in übermäßigem Reichtum. Unterschiedlicher könnten die beiden also nicht sein. D...