Kapitel 58

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Wenig später sitzen wir auf der Couch, essen koreanisches Essen und schauen irgendeinen alten Streifen, der um diese Uhrzeit noch im Fernseher läuft. Gerade hat mir Sumi erzählt, was bei ihm die letzten Wochen so abging. Dass er sich schwer hat hängen lassen, Saejin in seine Wohnung kam und er letztendlich wieder die Motivation gefunden hat, im Musikstudio aufzukreuzen und ein paar wirklich gute Songs aufzunehmen. Inzwischen versteht er sich auch mit seinem neuen Produzenten sehr gut, was mich wirklich freut und an seinem Blick kann ich sehen, dass er darüber mehr als glücklich ist. Ich gönne es ihm. Alles andere hört sich allerdings nicht gut an und innerlich mache ich mir wirklich Sorgen um seine mentale Gesundheit. Dass er sich so hat hängen lassen, ist nicht gut oder normal.

„Ich freue mich, dass du mit Yung Cho so gut klarkommst. Dann war die Entscheidung zu wechseln, doch nicht so daneben."
„Na ja, Saejin hat ihre Sache an sich ja trotzdem gut gemacht. Wenn man das mit dem Stalken außer Acht lässt," meint Sumi und schmunzelt. Inzwischen ist er etwas entspannter wegen Saejin, zumindest nach außen hin, und dennoch merke ich, dass irgendetwas ist. Ich will ihn aber nicht fragen, um keinen Streit zu forcieren. Vielleicht bilde ich es mir auch nur ein.
„Hat Murdoc sich bei dir gemeldet deswegen? Immerhin waren die beiden doch Freundinnen," fragt der blonde Popstar dann und nimmt einen großen Schluck seiner Cola.
„So dicke waren die beiden nicht miteinander," antworte ich kopfschüttelnd. Soweit ich weiß, kennen sich die beiden aus dem Fitnessstudio oder von irgendeinem Sportkurs.
„Ich freue mich echt auf die kommenden Schlagzeilen," sagt Sumi sarkastisch und lehnt sich im Sofa zurück.
„Bist du das nicht langsam leid? Egal, was du sagst oder tust, spätestens am nächsten Tag ist es überall in den Medien. Das muss doch unheimlich nerven und anstrengend sein."
„Das geht schon klar, ich kenne es ja nicht anders," entgegnet Sumi achselzuckend und starrt etwas zu gedankenverloren auf den flimmernden Fernseher. Ich kann ihm ansehen, dass es nicht ganz die Wahrheit ist und ich glaube auch nicht, dass so etwas komplett spurlos an einem vorbei geht.

„Du wolltest nochmal reden," meine ich nach einem Augenblick trocken und ernst, ohne ihn anzublicken.
„Ja, ich ...ich wollte dir nur noch sagen ...ach, ich weiß auch nicht ...ich ..." ringt Sumi hilflos nach den richtigen Worten, dann hält er kurz inne und seufzt laut.
„...ich bin ein seelisches Wrack, Yeon. Ich bin innerlich so kaputt, dass ich alles und jeden um mich herum mit nach unten ziehe. Ich ...drehe mich täglich mit meinen negativen Gedanken im Kreis und ich komme einfach nicht vom Fleck. Alles wirkt so ...aussichtslos. Das alles rechtfertigt mein Handeln und Verhalten aber nicht. In keinster Weise! Ich ...es tut mir so leid, was ich dir und den anderen angetan habe. Es war nie meine Absicht, ich wollte dich nie verletzen. Ehrlich nicht."
„Ich weiß."
„Es tut mir wirklich leid. Was da mit Seomun passiert ist, das ...werde ich nie gutmachen können. Ich hoffe trotzdem, dass du mir irgendwann verzeihen kannst."
„Ich weiß es nicht..."
„Das ist schon okay, ehrlich. Ich kann mir nicht mal selbst verzeihen."
Ich blicke Sumi an und sehe ein kleines Häufchen Elend neben mir sitzen und kurz flammt das altbekannte Gefühl Mitleid wieder in mir auf. Er scheint es wirklich ernst zu meinen.

„Wirst du ohne mich klar kommen?" frage ich nach einer Weile und betrachte den kleinen Popstar neben mir aufmerksam. Wir haben inzwischen fertig gegessen und der Film ist zur Hälfte rum. Bald kann ich nach Hause.
Erst schaut Sumi mich überrascht an, dann lächelt er, was aber nicht wirklich herzlich und aufrichtig wirkt, sondern eher aufgesetzt. Irgendetwas hat er doch, oder? Ist er vielleicht etwas wehmütig? Oder liegt ihm noch etwas auf dem Herzen?
„Das wird schon irgendwie gehen. Mir bleibt ja keine andere Wahl. Ich habe ja jetzt Bodyguard Sora und Yung Cho. Die passen schon auf, dass ich nichts Dummes anstelle. Außerdem geht schon bald meine Promotour los. Das wird ablenken."
Irgendwie passt mir diese Antwort nicht und ich muss mir eingestehen, dass ich immer noch sehr an Sumi hänge und der Gedanke, ihn bald nicht mehr zu sehen, echt weh tut. Aber so ist es das Beste für uns beide. Er kann sein Leben erst einmal in Ruhe ordnen und sich auf seine Karriere konzentrieren und ich kann ...tja, was kann ich? Ich kann meinen Seelenfrieden wiederfinden? Es klingt so bescheuert, doch wenn ich genauer darüber nachdenke, waren die letzten Wochen und Monate auch für mich nicht einfach. Sie waren ein heftiges Auf und Ab der Gefühle und es hat mich und mein Leben sehr durcheinander gebracht. Es wird eine Zeit dauern, bis ich über Sumi hinweg bin.
„Außerdem bist du ja nicht aus der Welt. Du arbeitest nur nicht mehr für mich. Wir können ja weiterhin befreundet sein und in Kontakt bleiben," meint der Popstar plötzlich aus dem Nichts und holt mich aus meinen Gedanken.
Auch wenn er aufmunternd lächelt, kaufe ich es ihm nicht ab. Ich nicke zwar und lächle zurück, bezweifle aber, dass er es ernst meint und dass wir das auf die Kette kriegen würden. Er wird viel unterwegs sein und keine Zeit haben und ich bin nicht der Mensch dafür, um über weite Entfernungen konsequent Kontakt halten zu können. Zumal mir der emotionale Abstand gut tun wird. Ihm auch. Er muss erstmal seine Probleme in den Griff kriegen und sich Hilfe holen, bevor er an irgendetwas anderes denken kann.

Wir schauen noch den Film zu Ende, auch wenn ich mehr mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt bin, als mich auf den Fernseher zu konzentrieren. Wieso fällt es mir so verdammt schwer, endlich loszulassen? Nach allem, was passiert ist, sollte ich doch eigentlich froh sein, dass es endlich zu Ende ist. Immer wieder blicke ich zu Sumi neben mir, auch er wirkt nicht ganz anwesend und in seinen Gedanken, irgendwie auch nervös und unruhig und ich frage mich, was in seinem Kopf vorgeht. Ich weiß aber, dass er es mir niemals erzählen wird. Er versucht mit aller Kraft, das was zwischen uns war, zu einem guten Ende zu bringen. Sei es mir zu Liebe oder aus eigennützigen Gründen, um sein Gewissen zu beruhigen.

Als der Abspann läuft, setze ich mich auf, strecke mich kurz und stehe dann langsam auf. Ein Blick auf mein Handy sagt mir, dass wir mitten in der Nacht haben. Shit, ich muss doch morgen wieder früh raus.
„Ich fahre jetzt mal heim," meine ich mit rauer Stimme und gehe langsam zur Wohnungstür, während Sumi ebenfalls aufsteht und kurz gähnt. „Mr Namgung hat morgen sicher wieder viel Arbeit für mich."
Sumi lacht nur und begleitet mich zur Tür, wo wir noch einmal kurz stehen bleiben und uns anblicken. Mein Herz schlägt zwar schnell, aber es fühlt sich heute anders an als sonst. Irgendwie schwer und so richtig will mir nichts einfallen, was ich ihm jetzt sagen könnte. Verdammt, das ist doch scheiße!
Plötzlich stürzt Sumi nach vorne und umarmt mich. Seine Arme legen sich fest um mich und scheinen mich gar nicht gehen lassen zu wollen und der Popstar vergräbt kurz das Gesicht in meinem Pulli. Ich seufzte innerlich und umarme ihn ebenfalls. Geht mir genauso, Sumi.
„Danke für alles!" höre ich ihn leise murmeln. „Danke für den Abend. Danke, dass du Saejin geschnappt hast. Danke, dass du mich vor meiner Mutter gerettet hast. Danke, dass du mir mit der Wohnung geholfen hast. Danke, dass du immer für mich da warst und ich mich auf dich verlassen konnte. Danke für alles, was du für mich getan hast. Danke. Ich werde dir das niemals vergessen. Du ...hast mich gerettet."
„Jetzt sei mal nicht so pathetisch," sage ich schmunzelnd und löse unsere Umarmung, um Sumi anzublicken.

Unsere Blicke kleben aneinander und wollen nicht voneinander ablassen. Ich sehe das herrliche, helle Blau, das mich an das karibische Meer erinnert und ich sehe das kräftige Grün, das mich zu einem warmen Frühlingstag auf einer Wiese versetzt. Diese Augen funkeln wie hellblaue Saphire und es gibt wahrscheinlich kein anderes Augenpaar auf dieser Welt, das mich auf diese Weise anblicken wird wie dieses. Mein Herz rast wie verrückt in meiner Brust und mir wird komisch, alles in mir schreit danach, ihn nie wieder gehen zu lassen, doch zu bleiben und bei ihm zu sein. Doch ich weiß, dass die Entscheidung bereits gefallen ist. Ich kann Sumi ansehen, dass es ihm ähnlich geht, was die Sache nicht viel einfacher macht.

Plötzlich schlingt Sumi seine Arme um meinen Hals und küsst mich heftig. Ich bin überrascht und eigentlich sollte ich ihn zurückweisen und endlich gehen, doch nach einem Moment lasse ich es zu und erwidere seinen Kuss. Ich kann nicht anders, ich kann mich noch nicht von ihm trennen. Ich will ihn noch einmal spüren und bei mir haben, vielleicht fällt es mir dann leichter, endlich zu gehen. Ganz tief in meinem Inneren weiß ich, dass ich mich nur selbst belüge und die Sache dadurch nur schlimmer mache. Doch ich kann einfach nicht aufhören, ihn zu küssen. Alles in mir zieht mich zu ihm hin und so schlinge ich meine Arme fest um ihn. Er hat mich, mit allem was ich bin und habe, fest in seinen Händen und nur er ist in der Lage, der ganzen Sache endlich ein Ende zu setzen. Wenn er mir immer wieder die Chance dazu geben würde, ich würde jedes einzelne Mal wieder zu ihm zurückkommen. Egal, ob ich daran zu Grunde gehe oder nicht.

Ich weiß nicht, wie lange wir einfach nur im Flur stehen und uns eng umschlungen küssen. Es ist, als wäre die Zeit stehen geblieben und als würde es nur noch uns beide geben. Sumis Lippen sind so voller Hoffnung, Versprechungen und Zuversicht. Sie sind auch voller Verlangen und Sehnsucht, weshalb ich einfach nicht genug von ihnen bekomme. Sumi küsst mich intensiver und greift mit einer Hand in mein Nackenhaar, also hebe ich ihn auf meine Arme und sofort schlingt er seine Beine um mich und gibt mir einen Zungenkuss. Nach all dem Scheiß, den wir durchgemacht haben, stimmt die Chemie zwischen uns immer noch und die Energie ist wahrscheinlich aufgeladener als je zuvor. Mit einem Mal fühle ich mich wieder wie berauscht und an diesem Punkt kann ich nicht mehr zurück oder aufhören. Aber auch Sumi macht keine Anstalten, der Sache ein Ende zu setzen, sondern stöhnt leise auf, als meine haltenden Hände an seinen Hintern fahren und kräftig zupacken.
„Sumi, ...was machen wir hier?" hauche ich leise und tatsächlich überkommt mich ein kleiner Hauch des Zweifels.
„Ein allerletztes Mal, Yeon. Weil es so schön war," flüstert Sumi versonnen und küsst mich wieder. „Bring mich ins Bett. Bitte."

Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, gehe ich mit Sumi auf dem Arm nach rechts durch den Flur und in sein dunkles Schlafzimmer. Vorsichtig lege ich ihn aufs Bett und unter Sumis wachsamen Augen ziehe ich meinen Pulli aus. Als er meinen trainierten, tätowierten Oberkörper sieht, stößt er den Atem aus, als habe er die Luft angehalten. Dass ich ihn immer noch so überraschen und umhauen kann, macht mich richtig an und nun helfe ich Sumi aus seiner Kleidung. Stück für Stück, ganz gemächlich und mit Ruhe. Ich will jede einzelne Sekunde genießen. Erst das hübsche Hemd, dann die Stoffhose und zum Schluss ziehe ich ihm die enge Boxershort über die Beine. Als ich den blonden Popstar schließlich nackt und mit leicht gespreizten Beinen vor mir auf dem Bett liegen sehe, kribbelt es in meiner Leistengegend und ich spüre, wie mir heiß wird und ich hart werde. Er braucht gar nichts zu tun, um mich um jeden Verstand zu bringen. Wie kann ich bei diesem Anblick Nein sagen? Ich klettere zu Sumi aufs Bett und stütze mich über ihn, um ihn wieder intensiv zu küssen. Unsere Zungen schlingen sich gierig umeinander und erkunden sich neckend, während Sumi unter mir nach meinem Gürtel greift und diesen öffnet. Als er schließlich auch meinen Reißverschluss mit fahrigen Fingern aufgezogen hat, richte ich mich noch einmal auf, um ihm dabei zu helfen und meine Hose endlich loszuwerden.

Noch einmal halte ich inne und blicke auf Sumi hinab, der wie in einem alten Gemälde in den unzähligen Kissen liegt und lasziv zu mir aufblickt. Ungeduldig und sehnsüchtig. Ein wunderbarer Anblick, von dem ich nie genug kriegen könnte. Mein Herz schlägt aufgeregt und mein ganzer Körper kribbelt freudig erregt. Auch hier hätte ich noch einmal die Gelegenheit, alles abzubrechen und endlich zu gehen, um einen sauberen Cut zu setzen, doch es gelingt mir nicht. Inzwischen habe ich jeglichen Gedanken an einen Abschied verdrängt und habe nur noch diesen einen Moment in meinem Kopf. Ich sauge jede einzelne Sekunde in mir auf, speichere jedes einzelne Bild für immer in meinen Erinnerungen ab.
„Komm her, ich will dich spüren," haucht Sumi fast schon ungeduldig und streckt die Arme nach mir aus.
Das lasse ich mir nicht zweimal sagen, also komme ich wieder über ihn und lege mich auf ihn, die Arme fest um ihn geschlungen und meine Hüfte an seiner reibend. Sumi glüht regelrecht unter mir und ich kann seine harte Erektion an meiner spüren. Es fühlt sich so verdammt gut an und berauscht mich, dass ich immer mehr will und einfach nicht aufhören kann. Ich muss doch verrückt sein, dass ich mich wieder darauf einlasse. Trotzdem kann ich mich nicht stoppen und so küsse ich den blonden Popstar wieder heftig, während er seine Finger in meinen Rücken krallt und wir uns eng aneinander schmiegen.

„Dreh dich auf den Rücken," flüstert mir Sumi irgendwann auffordernd ins Ohr und kurz halte ich inne und überlege, was er vorhaben könnte. Er lächelt mich an und mein Herz macht einen Satz.
Wortlos rolle ich von ihm runter und lege mich auf den Rücken. Sofort steigt Sumi auf mich drauf, ich spüre seinen harten Schwanz an meinem und ich atme zittrig aus, als er uns beide in die Hand nimmt und aneinander reibt. Es fühlt sich so verrückt und gut an, dass ich kehlig aufstöhne. Er bringt etwas heiße Spucke ins Spiel, sodass seine Hand geschmeidiger an uns auf und ab fahren kann. Als er den Druck der Hand intensiviert, reiße ich den Kopf hoch und blicke zu ihm hoch. Seine Augen sind fest auf mich gerichtet und beobachten mich genauestens. Sumi muss nun seine zweite Hand dazu nehmen, weil er meinen großen, erigierten Schwanz und seinen kaum noch in einer Hand halten kann und das Gefühl seiner warmen, weichen Finger lässt mich immer wieder versonnen aufstöhnen. Ich beobachte Sumi dabei, was er da mit uns beiden anstellt und diese Aufmerksamkeit scheint ihm zu gefallen, denn er lächelt sexy und intensiviert seinen Griff um uns beide noch etwas mehr. Verdammt, es fühlt sich einfach so gut an. Ich liebe es, was Sumi mit mir anstellt. Als ich einen Lusttropfen verliere und er diesen nutzt, um mit glatten Bewegungen über meine sensible Eichel zu streichen, greife ich in die Bettlaken und lasse den Kopf wieder zurück in die Kissen fallen. Dieser Mann kann mir nicht erzählen, dass er nicht weiß, was er tun muss, um einen anderen Mann um den Verstand zu bringen! Ich will, dass es niemals aufhört.

Das Tempo seiner Hand wird schneller und ich werde nun steinhart, meine Beine fangen an zu zittern und mein Atem geht schneller. Meine Muskeln spannen sich an und in meiner Leistengegend kribbelt es vielversprechend. Kurz darauf ergieße ich mich heftig in seiner Hand und ich stöhne laut und kehlig auf. Sumi schaut mir bei meinem langen Orgasmus zu und bewegt seine Finger immer weiter auf und ab. Ich spüre seine Hand, seinen harten Schwanz an meinem und alles davon macht mich wahnsinnig. Als ich nach einem ewig langen Moment nichts mehr für ihn in mir habe und beginne, mich langsam zu entspannen und runterzukommen, steigt Sumi von mir runter, legt sich neben mich und greift zum Nachttisch zur Taschentücherbox. Erst macht er sich sauber, dann reicht er mir die Tücher, von denen ich mir ein paar nehme und damit meinen Bauch abwische. Es ist doch einiges daneben gegangen. Noch immer rast mein Herz in der Brust und ich bin noch etwas außer Atem, mein ganzer Körper bebt und mein Kopf ist wie leer gefegt. Erschöpft lasse ich mich wieder in die Kissen sinken. Das war ziemlich heiß!

„Was ist mit dir?" frage ich nach einem Augenblick und blicke Sumi neben mir bedauernd an.
„Heute geht es nicht um mich," sagt er leise, lächelt mich an und beugt sich zu mir, um mir einen langen Kuss zu geben.
„Sumi."
Der hübsche Popstar rückt an mich heran und legt sich in meinen Arm. Auch wenn mir gerade viel zu warm ist und ich eigentlich gerne duschen gehen würde, genieße ich seine Nähe sehr. Eigentlich will ich noch etwas zu gerade sagen, will das irgendwie klarstellen oder noch ein paar schöne Worte finden, doch mit einem Mal überkommt mich eine solch schwere Müdigkeit, dass ich kaum noch meine Augen offenhalten kann. Ich spüre Sumi an meiner Seite, spüre, wie mich das Glück durchströmt und gerade könnte es nicht besser sein. Ich schließe bereits die Augen, den Kampf gegen die Müdigkeit verlierend, als ich Sumi noch einmal etwas sagen höre.
„Ich danke dir wirklich für alles. Du hast mein Leben verändert und ...ich habe einen Menschen wie dich einfach nicht verdient. Verzeih mir bitte, was ich alles getan habe. Was ich dir für Sorgen bereitet habe. Ich habe es nie böse gemeint, ich hoffe, das weißt du," flüstert der Popstar leise neben meinem Ohr.
„Das weiß ich," nuschle ich, bereits im Halbschlaf.
„Ich hoffe, du kannst mir irgendwann verzeihen. Du warst und bist mir so unheimlich wichtig, auch wenn ich dir das wahrscheinlich nie richtig zeigen konnte. Bitte verzeih mir."
Ich spüre seine warmen, sanften Lippen, als er mir noch einen Kuss gibt, bevor ich endgültig einschlafe. Seine Worte klangen nun wirklich wie ein Abschied.


Auch wenn die Nacht sehr kurz war und ich mir keinen Wecker gestellt habe, wache ich doch früh am nächsten Morgen auf. Etwas spät zur Arbeit werde ich dennoch kommen. Die ersten Sonnenstrahlen verirren sich bereits durch die Fenster des Schlafzimmers und lassen die Staubkörner über meinem Kopf im warmen Schein tanzen und glitzern. Ich bleibe noch einen Augenblick liegen und genieße den Moment und die Erinnerung des vergangenen Abends. Es war so schön und irgendwie so ganz anders als die anderen Male. So intim. Sumi wusste ganz genau, was er mit mir anstellt. Sumi. Ich öffne die Augen und drehe den Kopf zur Seite. Das Bett neben mir ist leer und kalt. Sofort werde ich wacher und setze mich auf, lausche in die stille Wohnung hinein.
„Sumi?" rufe ich, bekomme allerdings keine Antwort.
Schnell steige ich aus dem Bett, ziehe mir meine Boxershort an und gehe ins Wohnzimmer. Doch auch hier ist kein Sumi zu sehen. Alles ist fein säuberlich aufgeräumt, kein Fernseher läuft, kein Kaffee ist gemacht. Nichts deutet darauf hin, dass Sumi nur kurz Brötchen holen gegangen ist. Mit rasendem Herzen sehe ich im Badezimmer nach, als er auch dort nicht ist, stürme ich zurück ins Schlafzimmer und blicke in seinen begehbaren Kleiderschrank. Viele der sonst vollen Regale und Kleiderstangen sind leer. Was zum Teufel geht hier ab?

Langsam kehre ich ins Wohnzimmer zurück und blicke mich fassungslos und maßlos irritiert um. Die Wohnung ist leer und ich bin wirklich allein. Wo könnte er nur sein? Ist er ins Studio gefahren? Sei nicht bescheuert, Yeon! Mit gepackten Koffern? Niemals! Mein Handy in meiner Hand zeigt auch keine neuen Nachrichten an. Ich rufe Sumi an, aber seine Handynummer ist nicht mehr vergeben. Mir wird schlecht und schnell öffne ich unseren Chat. Ich kann ihm nicht mehr schreiben. Auch auf Instagram kann ich ihn nicht mehr finden. Entweder er hat mich blockiert oder sein Profil gelöscht. Was zur verfickten Scheiße soll das? Gerade will ich ihn noch einmal anrufen, da fällt mir ein Zettel auf der Küchenanrichte neben der Kaffeemaschine auf. Was zum Geier? Nervös gehe ich um die Theke herum und gehe zu der schicken, schwarzen Maschine und nehme den Zettel auf. Als ich die wenigen, krakelig geschriebenen Zeilen darauf lese, ist jegliches Glücksgefühl von gestern Abend mit einem Schlag verschwunden und mein Herz krampft sich schmerzhaft zusammen. Das kann er doch nicht machen! Dieses feige Arschloch!


~ Es tut mir leid, wie ich das alles beende. Ich musste einfach schnell gehen, sonst hätten wir nie zu einem Ende gefunden. Und noch einen Morgen neben dir aufzuwachen, hätte ich nicht ertragen. Ich bin etwas früher zu meiner Promotour aufgebrochen, wir werden uns also nicht mehr sehen. Bitte denke nicht allzu schlecht von mir. Danke für alles!

Sumi

P.S: Viel Spaß mit deiner neuen Wohnung. Sie gehört jetzt dir! Als kleines Dankeschön für alles! ;) ~



~


Just a scar somewhere down inside of me
Something I can not repair
Even though it will always be
I pretend it isn't there (this is how I feel)
I'm trapped in yesterday (just a memory)
Where the pain is all I know (this is all I know)
And I'll never break away (can't break free)
'Cause when I'm alone
I'm lost in these memories
Living behind my own illusion
Lost all my dignity
Living inside my own confusion
But I'm tired, I will always be afraid
Of the damage I've received
Broken promises they made
And how blindly I believed (this is all I know)
And I'll never break away (can't break free)
'Cause when I'm alone
I'm lost in these memories
Living behind my own illusion
Lost all my dignity
Living inside my own confusion
I try to keep this pain inside, but I will never be alright
I try to keep this pain inside, but I will never be alright
(I'm lost) I try to keep this pain inside, but I will never be alright
(I'm lost) I try to keep this pain inside, but I will never be alright
I'm lost in these memories
Living behind my own illusion
Lost all my dignity
Living inside my own confusion

(Linkin Park - Lost)




Fortsetzung folgt...


From Guardian to Lover -  A Korean LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt