„Du hast die Situation erstaunlich klug gelöst, Addie." Satoru grinste, als er in den Rückspiegel sah und einen Daumen in die Luft reckte. „Und deine Kräfte hast du auch genutzt. Ausgezeichnet. Damit kann man arbeiten." Ich zuckte mit den Schultern. „Anders wäre ich kaum hilfreich gewesen." Ich erinnerte mich an Makis vorwurfsvollen Blick, als ich vor Angst in der Halle festgefroren gewesen war. „Mach dich nicht fertig deswegen." Yuji stupste mich von der Seite an und schenkte mir ein Lächeln. „Das war Klasse! Wie in einem Actionfilm!" „Du vergisst den Teil, an dem wir fast abgenippelt sind. Dank Addies Actionfilmmanöver haben wir jetzt Sukuna am Arsch kleben, und das öfter als mir lieb ist. Als uns allen hoffentlich lieb ist." Ich konnte verstehen, dass Maki sauer war, hätte es sogar nachvollziehen können, wenn mich jeder hier im Auto angebrüllt hätte. Aber sie vergas, dass ich sie auch gerettet hatte. Das ich den Preis dafür zahlen würde, den wir allen würden zahlen müssen. Morgen war der erste Tag der Abmachung. „Ohne Addies Idee würden wir diese Unterhaltung jetzt sicher nicht führen." Megumi kämpfte sich zwischen und mir und Maki aus dem Rücksitz hervor. Zu Viert war es hier hinten doch etwas eng. „Man kann nicht gerade behaupten, dass du mit einer besseren Idee geglänzt hast, Maki." Wies er sie in ihre Schranken. „Bitte versteh, dass ich das nur getan habe, um euch zu helfen. Ich wollte nicht, dass ihr ... sterbt." Ich spürte die Tränen in meinen Augen. „Das ihr sterbt wegen mir. Wegen meiner Idee."
„Wir leben ja alle noch." Warf Yuji ein, offenbar darum bemüht, die Fronten einzureißen. „Den Rest kriegen wir auch geschaukelt." „Du bist ein hoffnungsloser Optimist, Yuji." Maki blitzte ihn an und sah dann aus dem Fenster. Der Rest der Fahrt verlief schweigend und am Akademiegelände angekommen zog ich mich gleich auf mein Zimmer zurück. Der dicke Knoten in meiner Brust wollte sich einfach nicht lösen. Laut knallte ich die Türe zu und sank auf das Bett. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Sukuna um Hilfe zu bitten erschien mir vor einer Stunde noch als letzter Ausweg. Hätte es eine Alternative gegeben? Hatte ich sie übersehen in meiner blinden Angst um die anderen? Womöglich war es wirklich meine Schuld, und ich hatte sie alle in das Schlamassel mit reingezogen. Mit zitternder Hand griff ich nach meinem Handy und wählte die Nummer meines Vaters. Ich spürte schon, wie mir die Tränen über die Wangen liefen, als er abnahm. „Addie Schatz! Wie geht es dir, mein Engel?" als ich seine warme, vertraute Stimme hörte brachen meine Dämme endgültig. „Addie, was ist denn passiert?" sofort schlug seine fröhliche Stimme in einen besorgten Ton um. „Ich vermisse euch alle so schrecklich." Brachte ich schließlich heraus. „Oh Schatz. Wir vermissen dich doch auch. Du bist das erste Mal so lange und dazu noch allein von zuhause weg. Das ist immer erstmal ungewohnt und macht Angst. Zudem bist du am anderen Ende der Welt, in einem fremden Land. Es ist okay, Angst zu haben." Ich nickte, bis mir einfiel, dass er mich ja gar nicht sehen konnte.
„Ich weiß." Hauchte ich schließlich in den Hörer und schniefte. „Ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht, Papa." Meine Stimme zitterte. „Einen Schlimmen." „Was hast du denn getan, Schatz?" ich hörte keinerlei Vorwurf in der Stimme meines Vaters. Nur Verständnis und Mitgefühl. Ich wischte mir über das Gesicht und seufzte. „Ich habe dafür gesorgt, dass ein neuer Schüler an die Schule hier kommt." Ich konnte meinem Vater ja schlecht sagen, dass ich dem König der Flüche quasi Tür und Tor in unsere Welt geöffnet hatte. Also gab ich mir Mühe, die Situation so gut es ging zu umschreiben. „Ich habe ihn vor den anderen schon kennengelernt. Wir waren zusammen in einer blöden Situation geraten und haben uns ... naja gegenseitig geholfen." Die Untertreibung des Jahrhunderts. Ich wäre in dem Schacht fast umgekommen und in Fetzen gerissen worden. Aber das musste meine Familie ja nicht wissen. Vielleicht würde ich es meinen Eltern am Sterbebett erzählen. Nein, sicher nicht mal da. „Und weiter?" „Und die anderen können ihn aber so gar nicht ausstehen. Er ist gemein, wenn nicht sogar etwas sadistisch, kümmert sich um keinen außer sich selbst und ist zudem einfach ein Arsch." Kurz war Stille am anderen Ende der Leitung, ich hörte, wie mein Vater überlegte. „Nun, dafür dass er sich um keinen außer sich selbst zu kümmern scheint, schien es ihm ja doch am Herzen gelegen zu haben, dass du aus dieser Situation wieder heil herauskommst."
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Plötzlich Fluch (Sukuna X MC)/FanFiction
Fanfiction18+ Ihren Aufenthalt in Japan, Tokyo, über ein Jahr hatte sich die 22-jährige Adelina anders vorgestellt. Zum ersten Mal echtes Ramen essen, einen Mangashop besuchen und ganz nebenbei ihre Japanischkenntnisse nach dem abgeschlossenen Sprachkurs auf...