Der Plan war so einfach wie effektiv. Sukuna, Utahime, Mei Mei, meine Freunde und alle Jujuzisten, die die Akademie entbehren konnte, würden sich in dem präparierten Waldstück unweit der zerstörten Fabrik versteckt halten und eingreifen, sobald es losging, während Chloé, Raul und ich mit Toshiro reden würden. An ein freundliches Pläuschchen glaubte mittlerweile niemand mehr und je näher der Abend rückte, desto größer wurde der Knoten in meiner Brust, der sich einfach nicht lösen wollte. Ich merkte schnell, dass ich nicht die Einzige war, der es so ging. Egal, wohin ich sah, ich sah nichts als angespannte Gesichter mit entschlossenen Ausdrücken. Es lag etwas in der Luft, und wir alle konnten es spüren.
Etwas Unheilvolles.
Das Gefühl fraß sich durch einen hindurch, schürte die Angst, die man schon den ganzen Tag vergebens in die hinterste Ecke des Bewusstseins zu drängen versuchte und selbst Satoru, der ja durchaus für seine fröhliche Art bekannt war, schien nachdenklich und in sich gekehrt. Nur zu gern hätte ich in dem Moment in seinen Kopf geschaut, um zu sehen, woran er dachte. Wir alle versuchten, uns abzulenken. Panda verausgabte sich mit Toge und Raul in der Küche, wo Raul den beiden zeigte, wie man echte spanische Tapas machte. Chloé und Nobara putzten sich für den kommenden Abend heraus, Maki und Yuta trainierten miteinander und Utahime war in die Stadt einkaufen gegangen. Wohl ein neues Buch, nachdem Sukuna ihr Altes zu Asche verbrannt hatte. Yaga hatte sich in den Papierkram gestürzt und tat alles, um seriös und unbeeindruckt zu wirken. Shoko bekam man an dem Tag gar nicht zu Gesicht.
Und Sukuna und ich, wir saßen am See. Ich hatte mich hier von Anfang an wohl gefühlt. Wasser hatte schon immer eine beruhigende Wirkung auf mich gehabt, genau wie Musik oder die Sterne. Wann immer ich mich schlecht gefühlt hatte, hatte ich auf eines dieser drei Dinge zurückgegriffen, um wieder Stabilität in mein Leben zu bringen. Sukuna und ich waren zusammen schwimmen gegangen und als wir uns eine Stunde später getrennt hatten und ich mit Raul und Chloé hinter Ijichi im Auto saß, auf dem Weg zur Fabrik, spielte immer wieder diese eine Szene in meinem Kopf, die Szene am See.
--------------------
„Was denkst du, was passieren wird?" fragte ich Sukuna, der sich das Wasser aus den Haaren schüttelte und mich enger an sich zog. „Ich kann nicht in die Zukunft sehen, Vögelchen. Aber wenn ich raten müsste, dann würde ich von etwas Großem ausgehen. Etwas ... überraschendem. So schätze ich Toshiro ein." Ich schmiegte mich eng an seine Brust und schloss die Augen, lauschte seinem Herzschlag, heiß liefen mir die Tränen über das Gesicht. „Ich hab Angst, Sukuna." Sagte ich schließlich leise und schniefte. „So schreckliche Angst." „Oh, Vögelchen." Sukuna strich mir behutsam über das nasse Haar und küsste meinen Scheitel. „Schau mich an, Adelina." Ich hob den Blick, die langsam untergehende Sonne verlieh Sukunas Augen einen feurigen Ausdruck. Ein ewig brennendes Feuer zwischen den Sternen. „Was hast du selbst noch gesagt? Wenn ich in deiner Nähe bin, bist du immer sicher." Er beugte sich zu mir herunter und küsste mich. „Ich habe nicht vor, dass schleifen zu lassen. Ich liebe dich, Vögelchen." Sein Blick wurde weich, als er mich erneut küsste.
„Du bist der Sinn meines Lebens, Adelina de Wall."
---------------------
Ijichi hielt einen guten halben Kilometer von dem Gelände entfernt an und ließ uns aussteigen. Die Straße wurde ab hier sehr löchrig, der Gehweg wurde von einigen Blumen geziert, die sich ihren Weg durch die Bepflasterung gesucht hatten. Trotz der wärmeren Temperaturen fröstelte ich, als ich aus dem Wagen stieg und die Türe schloss. Ijichi ließ das Fenster herunter. „Ab hier lauft ihr, dass ist sicherer. Wenn es vorbei ist, hole ich euch hier wieder ab." Wir hatten uns im Voraus darauf geeinigt, bereits ab hier so zu tun, als wäre außer uns dreien niemand mehr am Weg zur Fabrik. Man konnte nie wissen, wo Toshiro und Geto ihre Augen und Ohren hatten. „Das ist nett von dir, Ijichi. Danke." Raul klopfte auf das Autodach und winkte Ijichi nach, der zurück zur Akademie fuhr. Dann wand er sich zu uns um und nickte in Richtung Fabrik. „Wollen wir?" Chloé hakte sich in unserer Mitte unter und gemeinsam gingen wir los. „Mes amis, mir schlottern die Knie. Aber ob vor Angst oder Aufregung kann ich euch nicht sagen." „Einigen wir uns auf Beides." Meinte ich und sah mich immer wieder verstohlen um. Doch weder sah, hörte noch spürte ich etwas. Raul rückte die Brille auf seiner Nase zurecht, reichte Chloé ihre eigene und sah sich ebenfalls um. „Wer hätte gedacht das das Austauschjahr so verläuft." Er lachte leise, was auch Chloé und mich kichern ließ. „Wie wahr, Raul." Chloé knuffte uns beide in die Seite. „Ich hab euch lieb, mes amis. Vergesst das niemals. Wir sind mittlerweile mehr als Freunde. Wir sind une Famille! So Erlebnisse schweißen zusammen."
DU LIEST GERADE
Plötzlich Fluch (Sukuna X MC)/FanFiction
Fanfic18+ Ihren Aufenthalt in Japan, Tokyo, über ein Jahr hatte sich die 22-jährige Adelina anders vorgestellt. Zum ersten Mal echtes Ramen essen, einen Mangashop besuchen und ganz nebenbei ihre Japanischkenntnisse nach dem abgeschlossenen Sprachkurs auf...