Kapitel 33

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Schnell zogen einige Tage ins Land, die ich entweder mit Sukuna im Wald oder allein in meinem Zimmer mit Jujutsu-Lektüre verbrachte, die Satoru mir aufs Auge gedrückt hatte. Das er mir jeden Tag neue Bücher brachte und der Stapel neben meinem Bett so gar nicht schwinden wollte schien ihn zu amüsieren. Megumi, Nobara und Yuji erzählten mir, dass auch sie das alles hatten lesen müssen. „Mach dir nichts draus." Nobara legte ihre Beine auf ihren Schreibtisch und sah Yuji dabei zu, wie er versuchte, an die Tafel ein Portrait von Megumi zu zeichnen, der ihn immer wieder aufforderte, dass gefälligst sein zu lassen. „Da mussten wir alle durch. Ohne die Theorie ist man verloren." Ich zog eine Schnute. „Das ist mir schon klar. Aber trotzdem, es ist verdammt langweilig das alles zu lesen. Gerade wenn es nicht weniger, sondern immer mehr wird." Megumi hatte es mittlerweile aufgegeben, Yuji von seinem Plan abzubringen und drehte sich zu mir um. „Ich schau mir die Bücher später mal an. Ich wette, Satoru schiebt dir Bücher unter, die man gar nicht lesen muss. Hat er bei mir damals auch gemacht und sich fast eingenässt, als ich es gemerkt und ihn zur Rede gestellt habe." Nobara und ich lachten laut um die Wette, Megumi seufzte bloß. „Tada!" erscholl es laut von vorn. Yuji hatte sich zu uns gedreht und verdeckte das Bild an der Tafel mit seinem Körper. „Picasso! Ich bin der junge Picasso!" sagte er breit grinsend und steckte sich die Kreide hinter das Ohr. Nobara verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf und sah ihn prüfend an. „Das glaube ich erst, wenn ich es sehe." „Ich will es ja nicht mal sehen." Meldete sich Megumi zu Wort.

Yuji trommelte einen Trommelwirbel an die Tafel und ging dann einen beschwingten Schritt zur Seite. Nobara, Megumi und ich legten synchron den Kopf schief und kniffen die Augen zusammen, um einordnen zu können, was zur Hölle unser Freund da an die Tafel geschmiert hatte. Dem Ausdruck in Yujis Gesicht nach war er wohl sehr stolz auf sein Werk. Aber so sehr ich mich auch bemühte, ich konnte bei bestem Willen keinen Megumi in der Zeichnung erkennen. Geschweige denn überhaupt einen Menschen. „Was soll'n das sein?" sprach Nobara aus, was wir alle dachten und deutete mit ihrem Lolli nach vorne auf die Tafel. „Megumi natürlich!" sagte Yuji mit stolzgeschwellter Brust. Megumi und ich tauschten einen ungläubigen Blick aus. „Das ist eine Beleidigung für Picasso und Megumi, Yuji." Nobara war aufgestanden, hatte sich mit einem Schwamm bewaffnet und warf mir ebenfalls einen zu, als ich zu ihr aufschloss. „Wir machen das weg, bevor der arme Megumi noch das Weinen anfängt." „Ich wein gar nicht!" rief er von hinten, doch keiner schenkte ihm Beachtung. Yuji hatte ebenfalls einen Schwamm gezogen und holte damit aus. „Kommt ja nicht näher!" er kicherte, sein Ärmel wurde von dem Schwamm ganz durchnässt. Weiter kam er nicht, Nobara hatte ihm ihren nassen Schwamm bereits ins Gesicht geworfen, der jetzt mit einem lauten Platsch zu Boden fiel und uns das überrumpelte Gesicht von Yuji sehen ließ. „Na warte!" Yuji angelte giggelnd immer mehr Schwämme aus dem Eimer unter der Tafel und bewarf uns damit. Nobara und ich warfen die Schwämme lachend zu ihm zurück, schon bald schwamm der Boden vor der Tafel, Schwämme bedeckten ihn fast vollständig, einer klebte sogar am Fenster. „Ihr seid echt anstrengend." Megumi saß nach wie vor an seinem Platz und sah sich das Spektakel kopfschüttelnd an. Schon klebte auch ihm ein Schwamm im Gesicht. „Halt den Mund." Nobara, die den Schwamm geworfen hatte und ich gaben uns ein High Five. Megumi zog sich den Schwamm aus dem Gesicht und rollte mit den Augen. „Du bist eine echte Spaßbremse, Megumilein." Gab Yuji zu verlauten. „Nenn mich nicht so!"

Ich sammelte die Schwämme wieder ein und zog den letzten vom Fenster, der sich mit einem lauten Schmatzen löste. „Kommt ihr mit mir in die Stadt? Ich wollte etwas einkaufen gehen. Jetzt, wo einige Sachen mit dem alten Wohnheim verbrannt sind, brauche ich neue Sachen." „Die brauchen wir alle, immerhin hast du unsere Zimmer gleich mit abgefackelt." Meinte Nobara und nickte. „Bin dabei." Auch die Jungs nickten, also machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Es dauerte nicht lange, bis Yuji uns mit Nobaras Tüten überhäuft durch die Fußgängerzone folgte. „Wehe du lässt was fallen, klar?" fuhr sie Yuji an, der sich bemühte, nichts zu verlieren und lautstark Contra gab. Megumi und ich, wir trugen jeder unsere eigenen Sachen, folgten ihnen mit einigem Abstand und taten so, als würden wir die Streithähne nicht kennen. „Wir sollten etwas essen, bevor wir zurückgehen. Wenn ich nochmal das essen muss, was Panda da zusammenrührt, bekomme ich das kalte Kotzen." Megumi nickte. „Ja, keine schlechte Idee. Panda ist ein schrecklicher Koch." Ich grinste. „Lass ihn das bloß nicht hören." Ich bin ja nicht lebensmüde." Megumi tippte sich an die Stirn. „Wie läuft dein Training?" Ich sah echtes Interesse in seinen Augen. „Oh ich mach Fortschritte. Sukuna ist ein guter Lehrer." Der Schwarzhaarige hob eine Augenbraue. „Du solltest vorsichtiger sein, wenn du bei ihm bist." Doch ich winkte ab. „Ist lieb, dass du dir Sorgen machst. Aber wir kommen gut miteinander aus." „Na wenn du das sagst." Gerade wollten wir die Fußgängerzone verlassen, da fiel mir etwas ins Auge. Ein kleines Geschäft, dass Kimonos verkaufte. „Wartet mal kurz." Ich schob meine Tüten Megumi zu, der die anderen zurückrief, während ich in dem Laden verschwand.

Plötzlich Fluch (Sukuna X MC)/FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt