Kapitel 25

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Ich sah doch tatsächlich so etwas wie Überraschung über das Gesicht des Fluchmagiers huschen, ehe er schallend anfing, zu lachen. „Äußerst beeindruckend, Adelina. Wirklich." Er hob abwehrend die Hände. „Doch ich möchte nicht mit dir kämpfen. Viel eher wäre es angebracht, dass wir beide uns zusammentun." Erneut trat dieses widerlich fröhliche Lächeln auf sein Gesicht. „Solltest du dich bereiterklären, dich meinen Absichten zur Verfügung zu stellen, wäre ich meinem Ziel einen großen Schritt näher."

Langsam wischte ich mir das Blut von meinem Kinn, dass nach wie vor über meinen Wangen lief und auf den Boden tropfte. „Ein Ziel also?" genüsslich kratzte ich das bereits getrocknete Blut von meinen Fingern und sah Geto gelangweilt an. „Was interessieren mich deine Ziele?" Der Mann redete zu viel. „Wenn ich das alles richtig einschätze," eine ausladende Geste auf unsere Umgebung folgte, „dann bist du nur ein weiterer kleinerer Fanatiker, der glaubt, seine Ideale würden die Welt zu einem besseren Ort machen." Ein lautes Lachen kam über meine Lippen, provokant legte ich den Kopf schief. „Liege ich da richtig? Dafür, dass du dich so großkotzig und generös gibst, ist es schon sehr erbärmlich, dass du hier stehst und um Hilfe bittest, Suguru. Ist dir das nicht unangenehm? Schon fast peinlich?" Erneut loderte das Feuer auf, hinter Geto öffnete sich ein heller Spalt, aus dem allerlei Flüche gekrochen kamen. Das musste dann seine Fluchtechnik sein. Ich hatte darüber gelesen. Fluchmanipulation. Wer weiß schon, wie viele Flüche er bereits absorbiert hatte. Meine provokanten Fragen schienen bei dem Fluchmagier jedoch nicht auf fruchtbare Erde zu fallen. „Jetzt, wo du mit diesen Kräften gesegnet bist, Adelina, bist du all das, was ich für diese Welt möchte." Seine Flüche bewegten sich langsam auf mich zu. „Du bist der Schlüssel. Wenn wir herausfinden, was dir die Möglichkeit gegeben hat, dich zu verändern, dann kann man das auf alle noch lebenden Menschen übertragen und sie damit heilen, endlich eine reine Welt schaffen." Er lächelte. „Du kannst freiwillig mit mir kommen, oder ich zwinge dich dazu."

Der Typ war ja total irre. Eine reine Welt schaffen? Er meinte damit wohl eine Welt, in der es keine Menschen ohne Fluchkraft mehr gab. Anders konnte ich mir seine Ausführungen zumindest nicht erklären. „Den Teufel werde ich tun und deine Laborratte spielen. Geh und kriech zurück in das Loch, aus dem du gekommen bist, Suguru." Über mir rauschte es. „Wie bedauerlich. Und dabei hasse ich es, Gewalt anzuwenden." Einer seiner Flüche kam aus dem Himmel auf mich herabgeschossen. Blitzschnell streckte ich die Hand aus, dem Fluch entgegen, ehe wir kollidierten. Erinnerte mich an einen weißen Drachen. Der Drache stieß mit meiner Hand zusammen, schob mich rasend schnell quer über die Lichtung, durch den Wald hindurch. Ich spürte, wie die Bäume, gegen die ich prallte, unter mir nachgaben und zu Boden stürzten. Mit aller Kraft stemmte ich meine Füße in den Boden unter mir, bündelte diese Kraft in meiner Hand, die nach wie vor auf dem Kopf des Fluches ruhte. Feuer schoss heraus, fraß binnen Sekunden ein Loch in den Kopf des Fluches, der zu Boden fiel und sich nicht mehr regte. Im Inneren des Lochs blubberte es noch, als ich achtlos über den Körper des Drachen stieg und zurück zur Lichtung schlenderte. Ein Fluch in Gestalt einer Frau im Trenchcoat kam wankend durch die Schneise auf mich zu, die der Drache und ich in den Wald geschlagen hatten. „Bin ich ... hübsch?" ihre Stimme war hoch, verzerrt, schnitt durch meine Trommelfelle wie Messer. Noch ehe sie mich erreicht hatte, streckte ich die Hand aus und sie zerfiel in lauter Kleinteile. Grinsend ging ich weiter, auf den toten Fluch zu. An ihr angekommen hob ich ihren Kopf auf. Ich hatte extra drauf geachtet, ihn nicht zu zerteilen. An den Haaren hob ich ihn auf, sah ich das bandagierte, tote Gesicht. „Du bist so hässlich, das mir schlecht wird." Blut tropfte von meinen Wangen auf das Gesicht des Fluches, lief über dessen Gesicht wie rote Tränen, ehe es auf den Waldboden tropfte. Pfeifend schlenderte ich den Weg entlang, schwang den Kopf des Fluches an den Haaren durch die Luft.

Ich sah, das Geto die Lichtung verlassen hatte. Wenn wunderte das schon? Dank seiner Fluchmanipulation konnte er Nahkämpfen gut aus dem Weg gehen. Wie Megumi dank seiner Shikigami ebenfalls. Unfraglich eine feine Sache. Ich betrat mit dem Kopf in der Hand die Lichtung. „Komm raus, komm raus, wo immer du bist. Wars das etwa schon, Suguru? Ich möchte noch nicht mit Spielen aufhören." Den Kopf des Fluches nagelte ich mit einem abgebrochenen Ast an den nächstgelegenen Baum. „Ich dachte, du brauchst mich." Immer weiter schritt ich auf die Lichtung. „Dann komm und hol mich!" ein irres Lachen kam über meine Lippen, die Welt drehte sich, der Nebel in meinem Kopf zog wieder dichter zu. „KOMM UND HOL DIR DEINE BELOHNUNG!"

Ich hatte mich schon dazu entschlossen, Sugurus Spiel mitzuspielen, noch ehe ich seinen Fluch mich hatte treffen lassen. Der Schlag war so hart gewesen, dass ich für kurze Zeit die Besinnung verlor und erst vom Aufprall an einer Hauswand wach wurde. Mit einem einzigen Schlag hatte der Fluch mich an den, zugegeben nicht allzu weit entfernten, Stadtrand Tokyos gebracht. Die Wand hinter mir gab nach, ich rutschte über den verschmutzten Boden des alten Gebäudes. Mit einer Hand krallte ich mich im Boden fest und stoppte so meinen Flug. Kurz darauf schlug der Fluch, der sicher halb so groß wie das Hochhaus war, mit einer Faust durch die Wand. Gruselig sah er ja schon aus, ein fetter, zu groß geratener Zyklop mit einer Kette aus Köpfen um den Hals. Geschickt wich ich seiner grabschenden Hand aus, sprang auf seinen Arm, rannte diesen entlang, bis ich den passenden Punkt zum Absprung gefunden hatte. Als meine Faust die Brust des Fluches traf, explodierte die Fluchkraft, die ich in meinen Schlag gelegt hatte und stieß mich nach hinten. An der Hauswand krallte ich mich fest, sah dabei zu, wie der Fluch zwar wankte, aber nicht umfiel. Erneut stieß ich mich von der Wand ab, wich den Händen des Fluches im Flug aus, schwang mich an dessen Arm hoch, stieß mich ab und trennte seinen linken Arm bei der Landung ab. Blut besudelte mich von oben bis unten, sein Schrei ließ die noch verbliebenen Scheiben der verlassenen Häuser zerbersten. Zusammen mit den Scherben fiel ich Richtung Boden, die Schnittwunden der fallenden Scherben brannten auf meiner Haut. „Ich muss schon sagen, Adelina." Ich drehte mich im Fall, sah, das Geto auf dem Kopf des Riesen aufgetaucht war. „Du hörst nicht auf, mich zu beeindrucken. Oh, wie schön diese neue Welt doch werden wird, sobald ich die Quelle deine Verwandlung in dir gefunden habe!"

Verdammter Wichser.

Der Boden kam immer näher, doch dank Sukuna wusste ich, dass mir der Aufprall nicht schaden würde. Wer konnte schon von sich behaupten, von einem Hochhaus gefallen zu sein und überlebt zu haben? Die Häuser um uns herum wackelten, als ich auf dem Boden aufkam und einen metertiefen Graben hineinschlug. Blitzschnell raste ich über den Boden, auf den Riesen zu, ließ seinen Fuß in lauter kleine Stücke zerfallen, ganz so wie Sukuna es mir einmal vorgeführt hatte. Sezierung, Ausweidung. Oh, wie ich seine Techniken liebte! So brutal, so roh!

Lachend wich ich den fallenden Fleischstücken aus, sie zischten, als sie auf das Feuer fielen, dass ich um den Riesen gezogen hatte. Mit aller Kraft warf ich mich gegen das verbliebene Bein des Riesen, was ihn endlich zum Fallen brachte. Aus dem Augenwinkel hatte ich mitbekommen, dass Geto sich auf das Dach des Hauses zurückgezogen hatte. So ein Feigling. Mit einem gewaltigen Sprung landete ich auf dem Bauch des Riesen, hechtete seinen Körper Richtung Kopf entlang. Allzu leicht war es nicht, er versuchte, aufzustehen und mich gleichzeitig abzuschütteln, seine noch unversehrte Hand griff unermüdlich nach mir. Doch ihr auszuweichen war leicht. Ich warf mich unter der Hand hindurch und als ich meinen Moment kommen sah, sprang ich hoch in die Luft, über die Hand hinweg. Unter mir sah ich das große Auge des Fluches, seine Spucke blieb überall an mir hängen, als er mich anschrie. Ich setzte zur Landung an, legte erneut eine groß Masse Fluchkraft in meinen Schlag, unter dessen Wucht das Auge des Fluches zerplatzte, kurz darauf zersprang dessen Schädel. Blut, Knochenstücke und Gewebefetzen flogen durch die Luft, besudelten das ganze Gelände, blieben mit einem ekligen Geräusch an den Wänden der Häuser kleben.

Geekelt wühlte ich mich aus dem Gewebeberg, der mich bedeckt hatte und spähte hoch auf das Haus. Ja, Geto stand dort nach wie vor. Ich breitete die Arme aus, spürte das warme Blut des Fluches überall auf meinem Körper, meiner Haut. Lachend legte ich den Kopf in den Nacken. „Hat dir die Show gefallen?" Geto klatschte in die Hände. „Und wie. Ich war mir nie sicherer als jetzt. Du bist wirklich mein Schlüssel zum Erfolg, Adelina."

Das würden wir ja noch sehen. Der Boden unter mir wurde kleiner, als ich mit einem mächtigen Satz das Dach des Gebäudes ansteuerte. Doch plötzlich versperrte mir etwas die Sicht auf Geto. Es war Mahito. Er war vom Dach gesprungen, kam mir rasend schnell entgegen, in nicht mal mehr fünf Sekunden würden wir kollidieren. Ich ließ das Feuer am Boden auflodern, es gewann schnell an Höhe. Doch es erreichte mich nicht mehr. Kurz vor dem Zusammenstoß streckte Mahito die Hände aus, und ich hörte nur noch, was er sagte. Diese eine verfluchte Wort.

„Sphärenentfaltung."

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Kapitel 25 für euch!

Ich hatte mir um ehrlich zu sein gar nicht vorgestellt, dass meine Idee tatsächlich so lang werden könnte :D

Ich hoffe, dass ihr alle trotzdem dran bleibt!

Eure Erin xx

Plötzlich Fluch (Sukuna X MC)/FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt