Kapitel 21

449 21 0
                                    

Yuji sagte das mit einer Mischung aus Respekt und Unbehagen. Seine Augen zuckten nervös hin und her. Sukuna stieß ein Lachen aus. „Du hast Angst, Bengel!" Yuji schlug sich selbst auf die Wange, auf der Sukuna saß. „Halt die Klappe!" Doch kaum hatte Yuji seine Hand wieder sinken lassen sah ich, dass Sukuna jetzt auf seinem Handrücken saß und ihn auslachte. „Wenn du dich herumschubsen lässt, Kleiner, dann bist du wahrlich nicht die Luft wert die du atmest." Kurzerhand packte ich Yujis Handgelenk und zog seine Hand an mein Gesicht heran. „Du bist gerade nicht in der Position, hier irgendwen herunterzuputzen, klar? Also tu uns allen einen Gefallen und geh. Bitte." Schob ich dann nach einer kurzen Pause hinterher. Mir war durchaus klar, dass Sukuna alles mitbekam, auch, wenn er nicht zu sehen war. Aber es war doch etwas anderes, wenn er zumindest in keinster Weise physisch anwesend war.

Sukuna sah mich prüfend an, ehe er schließlich verblasste und wieder in Yuji verschwunden war. Ich hob den Blick, mir wurde wieder klar, wie jung Yuji war. Klar, ich war auch noch recht jung. Aber er war 15. Damit war ich dann doch ein Stück älter als er. Sanft legte ich ihm eine Hand auf die Schulter. „Wie geht es dir, Kumpel?" der Junge zuckte nur mit den Schultern und wand den Blick ab. „Na komm, wir holen noch etwas, bevor wir zur Akademie gehen." Kurzerhand führte ich ihn zu seinem Lieblingssushiladen, an dem ich ihm etwas kaufte wir dann zurück Richtung Akademie gingen. „Ich kann verstehen, wenn das alles schwer ist, Yuji." Der Junge hob den Blick und sah mich an. Ich schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. „Du sagtest mal, du seist genauso in diese ganze Welt hineingezogen worden wie ich." Jetzt lächelte er. „Ja, wegen des Okkultismus-Clubs an meiner alten Schule. Das war verrückt, dass sage ich dir, Addie." „Warum hast du dich entschieden, zu bleiben? An der Akademie meine ich." Yuji holte tief Luft. „Groß eine Wahl hatte ich nicht. Entweder wurde ich sofort hingerichtet, oder ich werde es erst, wenn ich alle Finger Sukunas gegessen habe, damit er mit mir stirbt." Mein Herz zersprang in tausend Scherben. Das war zu viel für so einen jungen Menschen. „Aber ich habe keine Angst vor dem Tod an sich." Fuhr er fort. „Nur davor, dass er umsonst gewesen ist. Nicht ehrenhaft. Verstehst du, was ich meine?"

Ich nickte, meine Gedanken schweiften zurück nach Hause. „Ich verstehe, was du meinst. Wenn es dich beruhigt: in meinen Augen ist nie etwas unehrenhaft, solange man es aus voller Überzeugung und mit ganzem Herzen tut. Wenn man es so tut, dann ist es egal, ob man verliert oder gewinnt, alles, was zählt ist, dass man alles in der eigenen Kraft Stehende getan hat." Ich gab ihm einen kameradschaftlichen Stups. „Und so, wie ich dich kenne, legst du dich jedes Mal voll rein, in alles, was du tust, Yuji." Lächelnd sah ich ihn an. „Nichts, was du tust, ist je unehrenhaft oder umsonst." Jetzt strahlte er über das ganze Gesicht. „Ja ehrlich?" ich knuffte ihn und nahm ihm ein Stück Sushi aus der Hand. „Ganz ehrlich. Zudem bist du auch die Luft wert, die du atmest." Yuji kicherte. „Lass dir von Sukuna keinen Unsinn einreden. Versprichst du mir das?" Yuji salutierte lachend. „Versprochen!"

Etwas später standen Yuji und ich wieder auf dem Akademiegelände. „Ich weiß ja nicht, aber mein Gefühl sagt mir das eure hohen Leute nicht zu Kaffee und Kuchen gekommen sind." Yuji seufzte. „Nein, dass sicher nicht. Sie können ja mich schon nicht leiden, und ich bin bloß Sukunas Gefäß. Also wer, der Sukuna irgendwie im Griff hat. Aber du ..." Yuji sah mich besorgt an. „Naja du bist ja quasi er." Ich schnaubte belustigt. „Und ich bin eine totale Versagerin. Ich habe noch nichts von allem dem Jujutsukram wirklich bewusst auf die Reihe bekommen." „Ich wünschte ich könnte sagen, dass das den Hohen reichen wird, um dich vom Haken zu lassen, Addie. Nimm das bitte nicht auf die leichte Schulter. Zwar ist alles gut, solange Satoru da ist. Aber man weiß ja nie, auf was für fixe Ideen sie kommen können." Die Sorge in Yujis Stimme war echt, so echt, dass ich Gänsehaut bekam. Aber ich straffte die Schultern. „Nun, ich für meinen Teil habe nicht vor, mich einschüchtern zu lassen. Das Gakuganji geplaudert hat können wir nicht ändern." Ich spürte, wie meine Kraft tief in mir vor sich hin brodelte, wartete nur darauf, dass ich sie rausließ. „Der einzige Grund, warum sie dich und mich fürchten, ist Folgender." Yuji und ich betraten das Gelände und steuerten das Haupthaus an. „Wir sind stärker als sie. Wenn auch erst noch in der Theorie. Das betrifft zumindest mich." Ich lachte und hakte mich bei Yuji ein. „Na komm. Wenn wir hier schon die Lämmer sind, dann führen wir uns zumindest selbst zur Schlachtbank."

Plötzlich Fluch (Sukuna X MC)/FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt