Kapitel 57

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Yaga kam an den Schreibtisch und reichte mir den Brief, hinter ihm betrat Raul das Zimmer. „Steht dein Name drauf, Addie. Lies ihn uns bitte vor." Sukuna, der es mittlerweile geschafft hatte, sich auch wieder das Hemd anzuziehen, stellte sich hinter mich und legte mir beruhigend eine Hand auf die Schulter, als ich den Brief von Yaga entgegennahm. Mein Name stand in einer wunderschönen, geschwungenen Handschrift auf dem parfümierten Umschlag. Der Brief war bereits geöffnet geworden und als ich den Inhalt sah, wusste ich auch, warum Yaga ihn nicht hatte lesen können.

Er war auf Deutsch. Toshiro hatte sicher gehen wollen, dass ich ihn auch wirklich las.

Sukunas Gesicht tauchte neben mir auf, prüfend musterte er den Brief. „Was ist das denn für eine Sprache?" Ich hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Das ist Deutsch. Du weißt doch, dass ich aus Deutschland bin." Yuji kicherte. „Das weiß jeder, man hört es, wenn du redest." „Ich bin mir grade nicht sicher, ob das ein Kompliment war, Yuji." Ich deutete grinsend und mit dem Brief in der Hand auf meinen Freund, der leise vor sich hingiggelte. „Es klingt gut. Genau, wie wenn Chloé oder Raul japanisch reden." Meinte Megumi. „Klingt so exotisch." „Lachsleich." „Toge sagt, dass man mit Chloé sogar noch parallel französisch lernen kann." Chloé warf sich die blonden Haare über die Schulter und lächelte. „Ich tu, was ich kann." Ich hatte das Gespräch der anderen dazu genutzt, den Brief zu lesen und in meinem Kopf eine Übersetzung zurechtzulegen, was doch etwas schwerer war als gedacht. „Bitte, Addie. Erleuchte uns." Satoru war ebenfalls an den Schreibtisch getreten und lehnte sich entspannt dagegen.

„Liebe Frau de Wall,

unser kürzliches Zusammentreffen wurde von einigen unschönen Ereignissen überschattet und ich spreche hiermit mein Beileid für den Verlust eures geschätzten Kollegen Nanami Kento aus. Bitte glaube mir, wenn ich sage, dass es zu keinem Zeitpunkt vorgesehen war, dass einer von euch zu Schaden kommt. Mein geschätzter Freund und Kollege Mahito hatte sich gehen lassen und auch, wenn ich eine Strafe für ihn vorgesehen hatte, ist mir zu Ohren gekommen, dass du mir diese Aufgabe abgenommen hast, bevor ich zur Tat schreiten konnte.

Mir scheint, dass unser kleiner Disput nicht länger auf Eis gelegt bleiben kann und ich hoffe, dass du verstehst, dass die Situation so, wie sie jetzt ist, selbstverständlich nicht bleiben kann. Bitte, gib mir die Chance, mich dir gegenüber zu erklären. Ganz unverbindlich und ohne Gewalt. Womöglich macht es uns allen das Leben etwas leichter, wenn alle Standpunkte ein für alle Mal klar gemacht werden und niemand mehr mit einem verdeckten Blatt spielt. Du erinnerst dich? Unsere Einrichtung steht für Integrität, Offenheit und Verständnis. Und auch, wenn du nicht lange hier warst, hoffe ich doch, dass diese Eigenschaften auf dich abgefärbt haben. Ich werde dich in zwei Tagen auf dem alten Fabrikgelände erwarten. Es sollte dir schnell einfallen, welches ich meine.

Immerhin hast du dort meinen Sportwagen zu Schrott gefahren.

Ich freue mich auf einen wertvollen Austausch auf Augenhöhe, Frau de Wall. Ich werde meine Kollegen und Mitarbeiter zuhause lassen, um dir deine Sicherheit zu garantieren. Als Gegenzug erwarte ich natürlich dasselbe von dir.

Zudem wäre ich dir sehr verbunden, wenn sowohl Madame Roux als auch Senor García an unserem kleinen Rendez-Vous teilhaben könnten. Das sie nicht mehr auf dem Campus leben entbindet mich leider nicht von meiner vertraglichen Aufsichtspflicht.

Mit besten Grüßen

Toshiro Yara

Direktor der World-Education-Company."

Einige Momente lang war es still in dem kleinen Zimmer, niemand sagte ein Wort. „Lachs." Toge schlug mit der geballten Faust auf die kleine Kommode neben der Badezimmertüre. Sukuna nickte. „Seh ich auch so." „Würde uns jemand aufklären?" bat Raul, der sich neben Toge aufgebaut hatte und verwirrt in die Runde schaute. „Toge sagt, dass das eine Falle ist." Sagte Satoru, der sich nachdenklich am Kinn kratzte. „Naturellement ist es das!" Chloé ballte zornig ihre kleinen Hände zu Fäusten, ihre grünen Augen sprühten Feuer. „Ich komme mit dir, cherié. Du doch auch, nicht wahr, Raul?" der junge Spanier nickte.

„Sicher. Wir können dich da schlecht allein hinlassen." Sukunas Augen verengten sich wie bei einem Raubtier, dass seine Beute in die Ecke getrieben hatte und auf den richtigen Moment zum Sprung wartete. „Sie wäre nicht allein." Raul machte instinktiv einen Schritt zurück und hob abwehrend die Hände. „Natürlich nicht, so war das auch gar nicht gemeint." Ruderte er unter Sukunas intensivem Blick zurück. Ich stand auf und warf Sukuna einen beruhigenden Blick zu. „Ich weiß, wie Raul das meint." Zögernd sah ich mich um. „Aber ich glaube auch, dass es schlauer wäre, wenn nur Raul, Chloé und ich gehen und, lass mich bitte ausreden," Sukunas Mund schloss sich wieder, „ihr anderen in einiger Entfernung wartet und eingreift, wenn doch etwas sein sollte." „Bin ich dabei." Stimmte Yuji zu. „Klingt vernünftig. Allein dorthin gehen wäre reiner Selbstmord. Aber zugegeben, jetzt im Nachhinein gefällt es mir noch mehr, dass wir das Auto zu Schrott gefahren haben." Er grinste breit.

„Die dummen Ideen häufen sich in letzter Zeit, nicht wahr?" Yaga seufzte und rückte seine Sonnenbrille zurecht. „Da kommt es jetzt auf eine mehr oder weniger auch nicht mehr an, schätze ich." Satoru lief zu ihm herüber und legte ihm einen Arm um die Schultern, ein breites Grinsen im Gesicht. „Das wollte ich hören!" er deutete auf mich. „So wie Addie es gesagt hat machen wir es. Das wird ein Heidenspaß!" Megumi nickte und machte einen Schritt vor. „Und zwei Tage sind genug Zeit, um sich einen Plan zurechtzulegen." Yagas Gesichtszüge wurden etwas zu steif, als Megumi das sagte. „Der Brief kam gestern hier an, aber er ist unter die normale Post gerutscht. Ich habe ihn vorhin erst gefunden."

Sukuna knurrte. „Prima. Das heißt, der ganze Spaß ist schon morgen."

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Spürt ihr die Spannung?

Also ich spüre sie definitiv!

Eure Erin xx

Plötzlich Fluch (Sukuna X MC)/FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt