41. Kapitel: „Lauf doch nicht weg meine Süße…“
6 Jahre zuvor
Mit 17 Jahren hatte Sam ihre ganz eigene Vorstellung von dem gehabt, was richtig sein müsste. Sie hatte immer viel für die Schule getan, hatte ihre ausgewählten Freunde und Freundinnen gehabt und hatte alles getan, um es ihren Eltern recht zu machen. Dennoch hatte sie das Gefühl gehabt, dass irgendwas in ihrem Leben fehlte. Dadurch, dass sie ständig versucht hatte, jeden zufrieden zu stellen (dazu zählten auch ihre Freunde, ihre Lehrer, ihre Brüder) hatte sie niemals das aufregende Gefühl gespürt, wenn man ein Risiko einging. Ständig hatte sie sich an die Regeln gehalten doch in dieser einen Nacht, hatte sie sich geschworen, dass sie sich auf ein Abenteuer einlassen würde.
Es war der Abend des wichtigsten Footballspiels gewesen und ihre Freundinnen hatten sie dazu überreden können mitzukommen, obwohl sie sich doch eigentlich niemals für Sport interessiert hatte. Janine, ihre beste Freundin, hatte schon immer einen Drang zu Abenteuern gehabt und so hatte Sam sich einverstanden erklärt, mit ihr die Nacht in der Schule zu verbringen. Das war ihre Definition von Abenteuern gewesen. Sie hatte ihren Eltern erzählt, dass sie bei Janine übernachten würde und hatte sich mit Sack und Pack auf den Weg zur Schule gemacht, wo alle bereits am feiern waren. Jeder Einzelne freute sich bereits auf das Spiel, welches Sam doch eigentlich vollkommen egal war. Dennoch hatte sie sich mitreißen lassen und hatte sich in den letzten Minuten sogar dabei ertappt, wie sie den Spielern zujubelte und mit ihnen fieberte. Die Menge war vollkommen ausgerastet, als der Schlusspfiff kam und ihre Mannschaft gesiegt hatte. So war es auch niemandem aufgefallen, als Sam und Janine sich langsam davon stahlen. Auf dem Weg zur Schule, waren sie einigen Klassenkameraden über den Weg gelaufen und Janine hatte sie spontan eingeladen, bei ihrer Aktion mitzumachen. Sie hatten sie nicht lange überreden müssen und eine Stunde später, saßen sie zu siebt in einer kleinen Kammer und warteten darauf, dass die Geräusche von draußen verebbten. Sam war noch niemals einem Jungen so nahe gekommen, wie Gavin in dem Moment, doch dieser hatte sowieso nur Augen für Janine gehabt, worüber Sam alles in allem auch ziemlich glücklich gewesen war, denn mit Jungs hatte sie noch nicht so wirklich etwas anfangen können.
Als draußen nichts mehr zu hören gewesen war, hatte sich die Gruppe entschieden aus ihrem Versteck heraus zu kommen und das Schulhaus auf eigene Faust zu erkunden. Draußen, war es mittlerweile schon dunkel geworden und so hatten sich alle einen Riesenspaß daraus gemacht in die Klassenzimmer zu gehen, die Tafeln zu beschmieren oder Klopapierrollen im gesamten Schulhaus zu verteilen.
Bei dem Lärm, den sie veranstaltet hatten, hatten sie jedoch die Lichter draußen nicht bemerkt und erst, als die ersten Stimmen ertönten, war ihnen bewusst geworden, dass jemand nach ihnen suchte. Alle waren in unterschiedliche Richtungen gelaufen und Sam hatte Janine verloren. Sie hatte sich dazu entschieden in den Keller zu laufen, wo sie hoffte, sich verstecken zu können und dort war sie prompt dem Hausmeistergehilfen in die Arme gelaufen, der knappe drei bis vier Jahre älter war als sie.
„Was tust du hier drinnen?“, fragte der äußerst attraktive Kerl, während er ihren Arm in einem festen Griff hatte.
„Ähm, die haben mich in der Schule eingesperrt!“, erklärte Sam und blickte mit unschuldigen Augen zu ihm auf.
„Wieso nur glaube ich dir das nicht?“, fragte er sie und dabei stahl sich ein leichtes Lächeln in sein Gesicht und brachte seine stahlblauen Augen zum leuchten. Einem gefährlichen Leuchten, wie Sam später klar wurde, doch in diesem Moment hatte der Junge sie einfach nur fasziniert. Kurz darauf waren einige Männer im Keller aufgetaucht, doch Logan, der Hausmeistergehilfe, hatte ihr den Hintern gerettet indem er erzählt hatte, dass sie die ganze Zeit bei ihm gewesen sei, da sie eine Strafarbeit bei ihm erledigen musste.
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Sag niemals nie, Schätzchen!
RomanceSam Raven war ein Mädchen, das niemals auffiel. Bereits auf der High School hatte sie zu jenen Mädchen gehört, die sich in der Bibliothek verschanzten, der Zeitungs AG angehörten und stets gute Noten schrieben. Auf der High School war es jedoch sehr...