2. Kapitel: „An dieser Schnalle wirst du dir die Zähne ausbeißen..."

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 2. Kapitel: „An dieser Schnalle wirst du dir die Zähne ausbeißen..."

Mit dröhnendem Kopf erwachte Sam am nächsten Morgen, nach nur ein bis zwei Stunden Schlaf. Aber zumindest hatte sie die Hausarbeit noch fertig bekommen und so stand dem Abschluss dieses Faches nichts mehr im Weg. Jetzt musste sie sich nur noch überlegen, wie sie ihre Abschlussarbeit gestalten sollte. Ihr Professor hatte ihnen eingetrichtert, dass es etwas sein sollte, was den Menschen im Gedächtnis blieb. Da sie Journalismus studierte, sollte somit auch ihre Abschlussarbeit irgendetwas damit zu tun haben. Am besten eine Artikel Serie, doch was sollte sie schon interessantes für ihre Rubrik schreiben. Denn auch in der Collegezeitung hatte sie, höchstwahrscheinlich aufgrund ihrer äußerlichen Erscheinung nur den Unwichtigen Teil „Neues aus der Politik“ ergattert. An sich keine schlechte Sparte natürlich, doch wenn die Studentenschaft diese Sparte nicht las, konnte sie darauf pfeifen. Sie musste Aufsehen erregen, hatte ihr Professor ihr einmal mitgeteilt.

Sam zwang sich aus dem Bett und ging in den Waschraum, wo ihr die bizarre Situation von gestern wieder einfiel und erst jetzt fiel ihr auf, das Kyle während ihrer gesamten Unterhaltung gar kein T-Shirt getragen hatte. Sollte sie sich Sorgen machen, wenn der heißeste Typ des Colleges oben ohne vor ihr stand und sie nicht mal einen kleinen Blick riskierte? Sie entschied sich, dass sie sich keine Sorgen machen musste, schließlich hatte ihr Verstand mitgearbeitet, so dass sie Kyle Thompson nicht schmachtend hinterhergesehen hatte. Sie putzte sich die Zähne und kehrte sofort in ihr Zimmer zurück, denn sie musste sich beeilen. Die Vorlesung begann um viertel nach acht und sie wollte pünktlich sein, schließlich musste sie die Hausarbeit abgeben. Außerdem wollte Mr. Harding, von allen liebevoll genannt Mr. H, noch verkünden wie das Abschlusssemester aufgebaut werden sollte. Ein Semester noch, dann war sie endlich fertig und konnte mit ihrem Leben beginnen. Konnte Dinge tun, die sie vorher nicht getan hatte und vor allem endlich richtige Artikel schreiben, nun sofern sie es schaffte ein ansprechendes Thema zu finden über das sie schreiben konnte.

Sie packte ihre Sachen zusammen und schmiss sich den Rucksack über die Schulter. Zehn Minuten später kam sie vor dem Vorlesungsgebäude an und atmete tief durch. Eine Stunde noch und sie wäre offiziell Abschlussschülerin.

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Als Kyle erwachte, spürte er die Nachwirkungen des gestrigen Abends. Sein Kopf pochte, sein Körper schmerzte. Das erste was er brauchte war eine starke Aspirin und dann erstmal ein Bier. Dieses sollte ja bekanntlich bei einem Kater am meisten helfen. Er stand auf und schritt in die Küche, wo er die Dinge die er benötigte aufbewahrte. Beim vorbeigehen schaltete er den Fernseher ein und zappte zu dem Lokalsender der von den anstehenden PlayOff Spielen der College Fußball Liga berichtete. Sein Team hatte sich für diese bereits qualifiziert und heute Abend würde das letzte Team den Einzug finden. Er runzelte die Stirn, als die beiden Teams vorgestellt wurden, die um den letzten Platz kämpften. Da war zum einen ein No Name Team, eines kleinen Colleges in Pennsylvania das zweite stammt aus New York und würde wohl der härteste Gegner werden, dem sich sein Team stellen musste. Die Staten College Panthers waren ein gefährliches Team, doch nicht so gefährlich wie das Team aus New York, welches die Meisterschaft letztes Jahr das dritte Mal in Folge gewonnen hatten. Es tat Kyle leid, doch das andere Team war verloren. Er setzte das Bier an seine Lippen, doch es schmeckte einfach nur wiederlich. Vielleicht sollte er seinen Kater doch lieber mit anderen Methoden bekämpfen. Er schritt ins Badezimmer und fing an sich die Zähne zu putzen. Da fiel ihm sein Zusammenstoß mit Miss Miesmutig wieder ein. Still hatte er sie so getauft, da er noch keine kratzbürstigerere Person kennengelernt hatte. Dennoch lächelte er erneut in sich hinein, denn die Art wie sie ihn hatte abblitzen lassen, machte sie schon wieder äußerst interessant. Zu schade, dass er sie höchstwahrscheinlich sowieso nie wieder sehen würde, denn er würde keinen Fuß mehr in dieses Wohnheim setzen, welches ihm so viel Unglück gebracht hatte. Sein Motto hatte schon immer gelautet ‚Halt dich aus Dingen heraus die dir auch nur ansatzweise Schwierigkeiten bereiten!‘ und bisher war er sehr gut damit gefahren. Der Ursprung dieses Mottos lag knappe acht Jahre zurück und hatte dazu geführt, dass er das wurde was er heute war.

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