16. Kapitel: „Bin ich wirklich so übel, oder wie..."

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16. Kapitel: „Bin ich wirklich so übel, oder wie…“


Als Sam alleine in ihrem Hotelzimmer saß, welches sie erhalten hatte, begann sie darüber nachzudenken, was während der Busfahrt so geschehen war. Sie schmiss sich zunächst auf ihr Bett und schloss dann die Augen, sah genau Kyles grünen Augen vor sich und wie diese sie besorgt angesehen hatten. Sie spürte direkt schon seine Berührung an ihrer Schulter, als er sie an die seine gezogen hatte und sie spürte die Wärme die sich in ihr breit gemacht hatte, nachdem sie die Augen geschlossen hatte und es ihr endlich ein wenig besser gegangen war. Sie fragte sich nur, weshalb Kyle das alles tat? Er wollte sie ja wohl kaum ins Bett bekommen, soviel stand fest, aber wieso dann? Bisher hatte sie von allen Frauen, mit denen sie irgendwie gesprochen hatte, nur schlechtes über ihn gehört, doch ihr gegenüber war er wirklich nicht gerade übel gewesen. Da kam das Warum wieder zurück. Sie musste sich wohl oder übel noch weiter gedulden bis sie herausfand, was genau in dem Kopf dieses Mannes vor sich ging.

Sie konnte eigentlich solche Typen noch niemals wirklich leiden. Schönlinge, zu sehr von sich selbst überzeugt. Nein, mit sowas konnte sie nichts mehr anfangen.

In der High School hatte sie zwar immer zu den Mädchen gehört, die sich in der Bibliothek rumtummelten, doch war sie noch niemals schlecht anzusehen gewesen. Sie hatte einfach nur nichts mit dem ganzen Trara ums Teenager Dasein am Hut gehabt. Sie hatte sogar noch etwas aus sich gemacht, hatte sich zumindest ein wenig geschminkt und darauf geachtet, was sie anzog. Dann war sie Logan begegnet und innerhalb von nur ein paar Wochen hatte sich alles verändert und sie war am Ende mit einer Vorstrafe dagestanden. Ja Logan hatte ihr das Leben zur Hölle gemacht und Logan war auch einer von diesen Kerlen gewesen, die eigentlich jede hätten haben können. Doch irgendwas hatte in seinem Kopf offenscheinig nicht gestimmt. Er war nicht einmal mehr Schüler an der High School gewesen, während sie erst die 11. Klasse besucht hatte. Nein sie hatte noch nie jemanden geküsst, doch sie war geküsst worden und dies hatte zur Katastrophe geführt.

„Sam?? Bist du da?“ jemand klopfte an die Tür und sie hörte wie jemand erneut mit der Faust dagegen hämmerte und rief. Wie lange das schon so ging wusste sie nicht, doch sie schwang ihre Beine über den Rand des Bettes und schlenderte auf die Tür zu. Sie war noch nicht einmal dazu gekommen auszupacken und schon störte wieder jemand ihre wohlverdiente Ruhe.

„Sam??“ hörte sie eine andere Stimme und so runzelte sie die Stirn. Was wollten die denn jetzt von ihr?

Sie öffnete die Tür schwungvoll und ertappte Goalie mit erhobenem Arm, offenbar bereit erneut gegen ihre Arme Tür zu hämmern.

„Ja?“ fragte sie mit einer Engelsgleichen Stimme auch wenn sie im Moment wirklich ihre Ruhe wollte. Die Erinnerung an Logan hatte sie ganz schön angestrengt und sie wünschte sich, dass sie nicht in diese Richtung abgeschweift wäre mit ihren Gedanken.

„Hey! Wir dachten, wir fragen mal nach, ob du nicht Lust hast mit uns zum Pool runter zu gehen! Es sind kaum Gäste da und wir hätten ihn für uns allein!“ sagte diesmal Martin und sah die anderen fünf Jungs, die in ihrer Tür standen Hilfe suchend an. War sie wirklich so furchteinflößend? Oder vielmehr war sie wirklich so nett rüber gekommen, dass diese heißen Typen in ihrer Tür sie tatsächlich zum schwimmen überreden wollten?

„Bevor du jetzt irgendwelche falsche Gedanken bekommst, wir wollen wirklich einfach nur ein wenig Spaß haben und da du ja quasi zum Team gehörst, dachten wir wir holen dich auch dazu. Die Cheerleader sind in der Regel auch immer dabei!“ sagte Goalie, bemerkte jedoch schnell, dass dies wohl das falsche Argument gewesen war, denn Sam hob eine Augenbraue an und sah ihn skeptisch an.

Irgendwie fühlte sie sich ja geehrt, wusste jedoch nicht was sie sagen sollte. Sie war wirklich nicht das, was die Jungs gewohnt waren, doch andererseits, musste sie ja auch gar nicht ihrem Idealbild entsprechen. Sie hatte sich wirklich sehr gut mit ihnen im Bus verstanden und ihr war klar geworden, dass sie diese Jungs immer nur unterschätzt hatte. Sie waren eigentlich alle gemeinsam schwer in Ordnung und so sollte sie ihnen vielleicht tatsächlich eine Chance geben und ihre Scheu vor solchen Kerlen endlich überwinden.

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