44. Kapitel:„Ich weiß, dass du niemanden so im Stich lassen wirst wie er."

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 44. Kapitel: „Ich bin mir sicher, dass du niemals jemanden so im Stich lassen wirst wie er…“

„Ich hoffe, dass wir uns bald wieder sehen Sam! War wirklich schön eine Frau kennenzulernen, die es mit meinem Bruder aufnehmen kann!“, sagte Carly und blickte Sam dabei traurig an. Es war die Zeit zum Abschied nehmen gekommen. Noch am selben Abend, an dem Sam Kyle in den Pool gezogen hatte, hatte er einen Anruf von Carly erhalten, dass sie unbedingt in ihre Heimatstadt zurückkehren mussten, da es ihrer Mutter offenbar gar nicht gut ging. Kyle war nervös auf und ab gelaufen, hatte jedoch schlussendlich nichts daran ändern können, dass er ersteinmal warten musste, bis sie mit dem Bus wieder in Hiltons ankamen. Zwei Tage später, standen sie sich nun gegenüber und verabschiedeten sich voneinander, was wesentlich schwerer fiel als gedacht.

Jamie, Carlys Sohn, sprang auf seinen Zehenspitzen umher und rief, „Ich will auch Tschüss sagen, Mommy!!“, dabei streckte er seine dicken kleinen Ärmchen nach oben und deutete auf Sam. Sam lächelte und hob ihn auf, ohne Carly vorher um Erlaubnis zu fragen. Es ging ihr gar nicht gut bei dem Gedanken, Carly oder auch Jamie, nie wieder zu sehen. Sie hatte sich Gedanken darüber gemacht und ihr war bewusst geworden, dass es gar keinen Grund gab, mit Carly in Verbindung zu bleiben. Sam würde vermutlich bald in eine andere Stadt ziehen, Kyle würde hier bleiben und so viel hatte sie mit Carly gar nicht gemein gehabt und dennoch zog sich ihr Herz zusammen, als Jamie seine Ärmchen um ihren Hals legte und sagte „Tschüss Saaamm!!!“, dabei hörte sich seine Stimme so an, als würde er Tränen zurückhalten.

Der kleine Kerl konnte kaum wissen, was dieser Abschied bedeutete, doch war er so sensibel mitzubekommen, dass alle anderen auch äußerst traurig darüber waren. Sam hatte diesen kleinen Kerl wirklich ins Herz geschlossen und bevor sie sich noch tatsächlich ihrem Abschiedsschmerz überließ, setzte sie ihn wieder auf dem Boden ab und strich ihm einmal mit der Hand durch die Haare. „Du wirst mal ganz klar einer, der den Frauen den Kopf verdreht. Ganz wie dein Onkel!“, witzelte Sam. Kyle, der gerade, einen Koffer in der Hand, an ihnen vorbei schlenderte fragte nur „Was wie sein Onkel?“, während Carly nur in ihre Hand kicherte.

„Ich werde Frauen am Kopf drehen!“, sagte Jamie stolz und plusterte sich dabei ein wenig auf.

„Ah ja, das ist ja wirklich äußerst interessant! Das will ich dann mal sehen!“, erklärte Kyle und sah Sam dabei skeptisch an. Sie jedoch setzte ihr unschuldiges Lächeln auf, verschränkte die Hände hinter ihrem Rücken und sagte „Ich wünsche euch allen eine gute Reise! Carly, auch ich fand es schön dich kennenzulernen!“

Ein letztes mal, stürmte Carly auf Sam zu und schloss sie in die Arme, dann flüsterte sie „Ich bin mir sicher, wir werden uns schneller wieder sehen, als du glaubst!“, dann drückte sie Sam von sich, zwinkerte ihr einmal zu und wandte sich dann ab, um Jamies Hand in die ihre zu nehmen. „Komm mein Schatz, wir steigen schon mal in das Auto ein und lassen Onkel Kyle Tschüss sagen!“, dabei drehte sie sich nicht mehr zu ihnen um und nachdem Kyle den Kofferraum schloss, kam er ebenfalls auf Sam zu, um sich zu verabschieden.

„Ok, also ich bin nur für drei Tage weg, rechtzeitig vor dem zweiten Training dürfte ich wieder da sein!“, erklärte er Sam. „Falls irgendwas sein sollte, mein Handy ist immer eingeschaltet. Sollte doch etwas sein und du erreichst mich nicht, wende dich an Simmons oder Danny, die werden innerhalb von nur ein paar Minuten hier sein, so wie ich sie kenne…“ Bei diesen Worten musste Sam anfangen zu lachen und Kyle stoppte mitten im Satz.

„Was geht denn jetzt ab?“, fragte er sie verwirrt, während sie sich beruhigte und ihm beruhigend ihre Hand auf den Arm legte. „Kyle, du bist für drei Tage weg. Was soll schon großartig passieren? Es ist ja nicht so, als wärst du sonst rund um die Uhr bei mir und würdest mich beschützen! Also du kannst jetzt damit aufhören und einfach die drei Tage bei deiner Familie genießen. Ich verspreche dir, wenn du zurück kommst wird es so sein, als wärst du gar nicht weg gewesen! Und jetzt geh endlich, deine Schwester wartet schon!“, sagte Sam und obwohl es ihr selbst schwer fiel, dass Kyle drei Tage lang nicht mal annäherungsweise in ihrer Nähe sein würde, versuchte sie ihm zu vermitteln, dass es ihr doch eigentlich vollkommen egal war. Sie war nicht so ein Mensch, der sich wegen solchen Dingen Gedanken machte, verdammt noch mal.

Sag niemals nie, Schätzchen!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt