50. Kapitel: „Ganz alleine du bist verantwortlich dafür, dass wir ab heute Geschichte sind…“
Sollte sie jetzt direkt auf Konfrontation gehen oder sollte sie lieber abwarten, was Kyle zu sagen hatte? Sam wusste es nicht, schließlich war sie noch niemals in einer solchen Situation gewesen. Jetzt, da sie Kyle jedoch gegenüber stand und er sie so unschuldig anblickte, konnte sie sich plötzlich nicht mehr vorstellen, dass er sie absichtlich so sehr verletzen wollte. Doch sie hatte es ja mit eigenen Ohren gehört und Kyle hatte es schon immer am besten gewusst, wie man sich verkaufte, schließlich wäre er ansonsten niemals im Stande gewesen, so viele Frauen in sein Bett zu locken. Und all diese Waffen, die er ansonsten bei irgendwelchen dahergelaufenen Weibern angewandt hatte, hatte er auch bei ihr verwendet. Warum nur, obwohl doch die Sachlage eigentlich so klar war, wollte sie dann am liebsten in diesem Moment zu ihm gehen und ihn erstmal an sich drücken, denn egal wie wütend sie auch war, so hatte sie ihn doch vermisst. Seine Nähe, seine Späße und die Vertrautheit, die zwischen ihnen geherrscht hatte. Das alles, war jedoch mit einem Schlag vernichtet worden und zurückgeblieben war der tiefe Schmerz, den sie nicht ignorieren konnte. Selbst wenn sie jetzt einen Rückzieher machen würde und Kyle nicht damit konfrontierte, so würde sie ihm ja doch nicht mehr trauen können. So oder so, war alles in nur ein paar Minuten zerstört worden. Dennis hatte die Illusion, in der sie gelebt hatte, beendet und einerseits, war sie ihm dankbar deswegen, schließlich musste sie jetzt keinen Narren mehr aus sich selbst machen, andererseits verfluchte sie ihn jedoch, denn sie hätte gerne noch ein klein wenig länger in dieser Traumwelt gelebt in der sie sich so lebendig gefühlt hatte.
„Was ist denn hier los gewesen in den letzten fünf Tagen? Es herrscht irgendwie eine Weltuntergangsstimmung…“, sagte Kyle plötzlich und durchschnitt damit die Stille. Sam blickte zu ihm auf und ballte ihre Fäuste, dies sah Kyle jedoch nicht. Stattdessen blickte er ihr ins Gesicht und schien nicht wirklich zu wissen, was er tun sollte.
„Nein kein Weltuntergang…nur das Ende einer Beziehung, die doch niemals wirklich existiert hat!“, sagte Sam und damit war der Knoten geplatzt. Sie wusste, es gab kein Zurück mehr und als Kyle seine Stirn in Falten legte und sie verwirrt ansah, wusste sie auch, dass sie das, was ihr im Kopf herum ging, auf den Punkt bringen musste.
„Muss ich das jetzt verstehen?“, fragte Kyle unschuldig, jedoch hörte sie ihm genau an, dass er auch etwas verunsichert zu sein schien.
„Ich denke, du weißt sehr genau was ich meine!“, entgegnete Sam, doch Kyle hatte anscheinend keine Lust auf solche Spielchen, denn er kam einen Schritt weiter ins Wohnzimmer hinein, lehnte sich dann gegen die Kommode die neben der Schlafzimmertür von Sam stand und verschränkte anschließend die Arme vor der Brust.
„Nein, eigentlich nicht! Vielleicht kannst du es mir ja einfach mal erklären?“, fragte er etwas kälter als vorher noch und dies zeigte Sam, dass bei ihm sehr wohl so langsam der Groschen fiel.
„Ich denke, es ist nicht überraschend, dass das zwischen uns früher oder später zu Ende geht, also machen wir kein großes Ding draus und beenden es hier und jetzt, dann ersparen wir uns eine ganze Menge Drama!“, erklärte Sam, brachte es jetzt erstmal jedoch nicht übers Herz sich selbst ans Messer zu liefern und Kyle zu sagen, dass sie von der Wette wusste.
Kyle verlagerte sein Gewicht von einem Bein auf das Andere, sein Gesichtsausdruck schien undurchdringlich.
„Wenn du mir sagen möchtest, dass du keinen Bock mehr auf mich hast, dann akzeptiere ich das Sam, aber mein Gefühl sagt mir irgendwie, dass das hier etwas ganz anderes ist.“, erwiderte Kyle misstrauisch und fügte anschließend hinzu „Also möchte ich gerne, dass du mir erklärst, was in diesen fünf Tagen geschehen ist, dass du dich plötzlich dazu entschließt mich in den Wind zu schießen!“
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Sag niemals nie, Schätzchen!
RomansSam Raven war ein Mädchen, das niemals auffiel. Bereits auf der High School hatte sie zu jenen Mädchen gehört, die sich in der Bibliothek verschanzten, der Zeitungs AG angehörten und stets gute Noten schrieben. Auf der High School war es jedoch sehr...