42. Kapitel: „Da fühlt man sich irgendwie, wie eine von Tausenden..."

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42. Kapitel: „Da fühlt man sich irgendwie, wie eine von Tausenden…“

 

„Und dann bin ich zu ihr hin und hab sie gefragt ‚Hey Schnecke. Hast Lust mal mein unteres Stockwerk zu sehen?‘. Die Alte hat mich einfach nur angestarrt und irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit gefragt ‚Was sollte ich in deinem Haus suchen wollen?‘“

Während die Jungs sich über Simmons Story einen ablachten, saß Kyle neben Sam und betrachtete sie nachdenklich. Seit dem er sie heute von den Tribünen abgeholt hatte, war sie nicht sie selbst. Sie war ja häufiger etwas ruhiger, oder auch mal schlecht gelaunt, doch ihn ließ das Gefühl nicht los, dass es dieses Mal etwas anderes war, dass sie so verbittert sein ließ. Seine Hand wanderte unter dem Tisch zu ihrem Bein, wo er sie im Anschluss platzierte. Sam schrak kurz auf doch als sie feststellte, dass es Kyle war, entspannte sich ihr Blick erneut. Sie sah zu ihm rüber und als sein Blick den ihren traf, wurde ihrer nicht nur entspannt sondern weich und dies rührte in Kyle etwas, dass er lieber nicht näher begutachten wollte.

„Hey ihr zwei Turteltäubchen, welche Pizza sollen wir bestellen?“, sagte Simmons zu den beiden ohne auch nur im Geringsten zu wissen, wie nah er mit seiner Aussage doch an der Wahrheit dran war. Sie rissen die Blicke voneinander und obwohl Kyle nichts lieber tun würde, als Sam an der Hand zu nehmen, sie nach Hause zu bringen und sie in den Armen zu halten, antwortete er auf die Frage seines Freundes.

„Ich denke Salami wäre in Ordnung.“

Seine Hand, die immer noch auf Sams Oberschenkel lag, spannte sich ein wenig an als er Sam ihre eigene auf der seinen spürte. Sie wirkte so gefasst. Vielleicht täuschte sich Kyle ja auch? Er kannte Sam noch nicht so lange, vielleicht hatte sie tatsächlich einfach nur schlechte Laune?

Die meiste Zeit hatten sie ja stets damit zugebracht zu streiten, zu diskutieren und ähnliches. Niemals hatten sie über wirklich wichtige Themen gesprochen, doch Kyle wusste, dass er selber einige Dinge in seinem Leben erlebt hatte, die er ungerne mit jemandem teilen wollte also war er davon ausgegangen, dass es Sam genauso ging. Manchmal war es einfach leichter, nicht mit allem herauszuplatzen was einen beschäftigte. Manchmal jedoch, war es auch einfach mal leichter, sich jemandem anzuvertrauen.

„Man, irgendwie kommt die Aufregung gerade wieder zurück!!“, sagte Simmons und fasste sich an die Stirn.

„Simmons, beruhig dich endlich mal! Das Spiel ist erst morgen!“, erwiderte Sam, die normalerweise wesentlich einfühlsamer an Simmons Leiden heranging als am heutigen Tag.

„Das ist mir schon klar!! Man darf doch wohl ein wenig Bammel haben, oder?“, entgegnete er patzig und verschränkte anschließend die Arme vor der Brust.

Sam atmete hörbar aus und entfernte dann ihre Hand von Kyle seiner, nur um sie auf dem Tisch mit der zweiten zu verkreuzen und den Kopf dann darauf abzustützen.

„Ok, es tut mir ehrlich leid! Ich habs nicht so gemeint!“, sagte sie mit ruhiger Stimme und blickte Simmons dabei lächelnd an. Alles wäre in Ordnung, wenn Kyle nur nicht gesehen hätte, dass ihr Lächeln die Augen nicht erreichte.

‚Was geht mit dir ab? Es ist alles in bester Ordnung! Du siehst einfach nur Gespenster!‘, sagte er sich selber und überlegte dennoch, ob er selber etwas getan haben könnte, das Sam dazu veranlasste so seltsam drauf zu sein.  Doch ausnahmsweise war er sich mal sicher, dass er nichts angestellt hatte.

„Ich nehme deine Entschuldigung an Sam, das aber auch nur weil ich an Karma und den ganzen Kram glaube und du ja schließlich unser Glücksbringer bist!“, erwiderte Simmons und blickte zufrieden drein. Als dann fünf Minuten später auch noch die Pizza ankam verstummten die Gespräche vollkommen, da sich alle auf das Essen konzentrierten.  

Sag niemals nie, Schätzchen!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt