7. Kapitel: „Niemand versucht hier, ihr das Leben schwer zu machen…“
„Es tut mir Leid Sam, dass ich dir nicht Bescheid gegeben habe, dass das Training ausfällt, aber es war ein Notfall und ich hatte keine Nummer von dir. Ich habe aber den Jungs eigentlich gesagt, sie sollten dir von den Änderungen im Terminplan erzählen!“ sagte der Trainer einige Tage später und saß auf seinem Stuhl hinter dem Schreibtisch. Ursprünglich hatte Sam vorgehabt, den allen mal den Marsch zu blasen, denn die Jungs benahmen sich wirklich wie Vollidioten. Sie beachteten sie nicht und ließen ihr so auch gar keine Möglichkeit irgendwie an sie heran zu kommen. Stattdessen war ihr jedoch eine bessere Idee gekommen und so hatte sie das Gespräch mit dem Trainer der Mannschaft gesucht, in welchem sie sich in diesem Moment befand. Sie setzte ein Lächeln auf, welches zumindest bei älteren Leuten immer hervorragend funktionierte und sagte
„Aber das ist doch nicht so schlimm. Wissen sie, ich hatte sowieso ganz andere Sorgen!“ dann versuchte sie eine etwas besorgtere Miene aufzusetzen.
Der Trainer setzte sich auf und fragte „Was ist denn los Sam?“ Sie hatte schon immer gewusst, dass ihr schauspielerisches Talent unterschätzt wurde.
„Ich habe mit meinem Abschlussarbeitsanleiter gesprochen und er hat vorgeschlagen, ich könnte über etwas bestimmtes schreiben. Nur weiß ich leider nicht, ob die Personen die darin verwickelt wären einverstanden sind.“ Ein wenig mit den Wimpern klimpern, als würde sie Tränen vermeiden, jetzt noch einmal über die Augen fahren.
„Erzähl mir ganz genau, was los ist!“ sagte der Trainer und sie hatte es geschafft.
Sie erzählte ihm von der Portraitserie, welche sie über seine Spieler schreiben musste. Der Trainer versicherte ihr, dass es kein Problem darstellen würde und kurz danach verabschiedete sie sich von ihm. Als sie vor der Tür stand, konnte sie sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sie mochte vielleicht die Typen in ihrem Alter nicht um den Finger wickeln können, doch Männer ab vierzig waren ihr schon immer verfallen, wenn auch auf eine ganz andere Art und Weise.
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„Das ist doch wohl hoffentlich nicht ihr ernst, Coach oder?“ fragte Simmons und sah dabei seine Teamkollegen an, die alle unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema zu haben schienen. Die einen ärgerten sich, den anderen war es egal und der Rest freute sich über die Aufmerksamkeit die ihnen in nächster Zukunft geschenkt werden würde.
„Ich mache keine Scherze, Simmons. Dieses Mädchen war fix und fertig mit den Nerven also werden wir ihr den Gefallen tun und sie diese Portraits über jeden einzelnen von euch schreiben lassen! Ihr werdet ihr ihre Fragen beantworten und sie verfasst dann einen schönen Text über jeden von euch. Ist doch nicht viel dabei!“ der Coach zuckte mit den Schultern und konnte ganz offensichtlich die ganze Aufregung nicht nachvollziehen.
Kyle hatte sich alles in Ruhe angehört und war sich in keinster Weise sicher, wie er darüber denken sollte. Einerseits war er froh über die kostenlose Publicity denn schließlich musste er nach dem nächsten Semester einen Verein finden der ihn nehmen würde und ihm so viel Geld zahlen würde, dass er davon leben konnte. Andererseits war er sich nicht sicher, ob Sam diese Sache fair angehen würde. Sie hatte offensichtlich ein Problem mit Männern wobei, wenn man den Trainer so betrachtete, irgendwas stimmte hier doch nicht. Sie hätte auch selbst mit den Spielern reden können, anstatt den Trainer vorzuschicken, aber sie hatte es nicht getan.
„Das arme Mädchen, ihr könnt ihr doch diesen Gefallen tun, oder etwa nicht? Natürlich kann ich euch nicht dazu zwingen, aber sie hat es ja so schon schwer genug.“ Sagte der Trainer und da fiel es Kyle wie Schuppen von den Augen.
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Sag niemals nie, Schätzchen!
RomansaSam Raven war ein Mädchen, das niemals auffiel. Bereits auf der High School hatte sie zu jenen Mädchen gehört, die sich in der Bibliothek verschanzten, der Zeitungs AG angehörten und stets gute Noten schrieben. Auf der High School war es jedoch sehr...