Planänderung

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Andys Sicht:

«Hey Andy», kam Chris und lehnte sich an meine Zimmertür. «Ja?», drehte ich mich in meinen Rollstuhl um. War nun mal bequemer als die Prothese. «Du weisst doch, dass das Rumänische Drachenreservat Hilfe braucht», fing er an. «Ja, das hast du mir gesagt. Du wolltest in zwei Tagen gehen», bestätigte ich. «Es ist so. Es wird wohl zwei Wochen dauern dort», sagte er. Ich nickte. «Shawn und ich sind der Meinung, dass zwei Wochen zu viel für dich sind, um dich hier um die Tiere zu kümmern. Ausserdem bekommen wir zwei Neuzugänge», fuhr er fort, doch ich unterbrach ihn. «Ich komme klar», unterbrach ich ihn. «Wir machen uns Sorgen. Wir wissen, dass du das kannst, aber den ganzen Tag auf den Beinen... Wir haben Angst, dass du plötzlich umfällst, Shawn nicht in der Nähe ist und du dem Tier ausgeliefert bist. Deswegen wollen wir, dass du nach Rumänien gehst», erklärte Chris. «Was? Ich soll zu den Drachen? Und da habt ihr keine Angst?» fing ich an. «Dort sind noch andere, die die Tiere gut kennen, und dort geht es mehr um das Erkennen und Erforschen. Da ist man ein Bruchteil bei den Tieren. Es ist besser», erklärte Chris. Da fiel mir etwas ein, und ich fing an zu grinsen. «Dann werde ich mit Newts Koffer reisen?» fragte ich begeistert. Newt Scamanders Koffer, mit dem auch er gereist ist und auf Knopfdruck wie ein normaler Koffer ist. Wir haben ihn auf unsere Wünsche hin überarbeitet. Jetzt werde ich wohl sehr wenige Tiere mitnehmen, vielleicht nur einige, die mir helfen können. Ein Bowtruckle wird sicher mitkommen. Mal sehen, Chris wird mir wohl den Koffer bereit machen. «Ja, wirst du. Es wird keine Dummheiten damit angestellt, und es werden keine Drachen mitgenommen, auch wenn die Babydrachen unglaublich süss aussehen», sagte Chris. Ich zog eine Schnute. «Na gut.»

Nach zwei Tagen lag ich schliesslich in den Armen meiner Brüder. Auf jeden Fall in Shawns Armen. Chris wird mich noch nach London bringen, dort kommt mich jemand abholen. In der Winkelgasse vor Gringotts sagte Shawn: «Pass auf dich auf, Andy. Wir wollen dich in einem Stück wieder hier haben.» «Ich glaube kaum, dass mit einem Bein nachwachsen wird dort», grinste ich. «Idiot», schmunzelte er. «Nein, aber ehrlich. Und wer weiss, vielleicht ist dort jemand, der deine Aufmerksamkeit erregt, und du Simon vergessen kannst», sagte er schmunzelnd. Ich verdrehte die Augen. «Jetzt werde ich eifersüchtig. Andy kann zu all den heissen Typen gehen, und ich bleibe hier mit Shawn», sagte Chris. «Hey, ich bin auch ein heisser Typ», verteidigte sich Shawn. Chris verzog das Gesicht. «Du bist mein kleiner Bruder», sagte er angewidert. Ich lachte auf. «Darauf wollte ich nicht hinaus. Okay, Thema wechsel», sagte Shawn sofort.

Da ging mir ein Licht auf. «Oh, wie geht es Jessica?» fragte ich Shawn. Jessica war Shawns Freundin seit fünf Jahren. Sie sind total süss zusammen. Sie ist Lehrerin und momentan in Frankreich, wo sie Englisch unterrichtet. Sie ist super cool, auch wenn es manchmal schwierig ist, da sie nichts von der Zauberei weiss. Chris musste immer einen Zauber über unseren Hof sprechen, wenn sie zu Besuch kam. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass Shawn ihr bald einen Antrag machen würde und sie in alles einweihen wird. «Wir haben uns getrennt», sagte Shawn. «Was?» rief ich aus. «Warum erfahre ich das erst jetzt? Wie... Was ist passiert? Du musst mir alles erzählen. Chris, sag den Rumänen, dass ich zwei Tage später komme», sagte ich sofort. «Wow, beruhig dich, Kleines. Es ist besser so, und du gehst jetzt nach Rumänien», sagte Shawn. «Aber was ist passiert?» fragte ich sanft nach, ich sah, dass es Shawn verletzte. «Die Schlange hat sich mit einem Franzosen verlobt, während sie noch mit Shawn zusammen gewesen wäre», murrte Chris wütend. Ich riss die Augen auf. «Was für eine Schlampe», stimmte ich ihm zu. «Okay, Chris, du solltest jetzt Andy zu Gringotts bringen», sagte Shawn. «Shawn, es tut mir unglaublich leid. Sie hat dich nicht verdient. Ehrlich nicht», sagte ich ehrlich. «Und Simon dich auch nicht, wenn er nicht sieht, was alles hinter der Prothese steckt», sagte er und nahm mich nochmal in den Arm. «Ich erledige das in Rumänien so schnell wie möglich», murmelte ich. «Vergiss den Spass dabei nicht», erwiderte er, und wir lösten uns wieder. Ich schnappte mir Chris» Hand. «Bereit?» fragte er und nahm einen Koffer in die Hand, den supertollen Koffer. «Ja. Bis dann, Shawn», sagte ich, und er winkte mir zu, als Chris apparitierte.

Andrea Griven - Nichts läuft wie geplantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt