Andys Sicht:
Der Rest der Ferien war wirklich cool mit Owen. Schliesslich apparatierte uns Chris ans Gleis. «Pass auf dich auf, Andy», sagte Chris und umarmte mich. «Mach ich, und ihr auch auf euch», murmelte ich und löste mich schliesslich von ihm.
«Bis ein anderes Mal, Owen. War schön, dass du bei uns warst», sagte Chris und klopfte ihm auf die Schulter. «Danke, dass ich kommen durfte», sagte Owen nur. «Immer wieder gern», grinst Chris, und ich und Owen liefen los. Ich drehte mich noch einmal um und winkte Chris. Da wurde mir der Koffer aus der Hand gerissen. «Ich helf dir, Feuerlocke», hörte ich es. Oh nein! «Lass das, Gab», hörte ich wiederum jemand knurren. Simon. Ich habe keine Ahnung, wie ich auf ihn reagieren soll. Ich weiss allgemein nicht, wie ich darauf reagieren soll.
«Andy, soll ich dir mit deinem Koffer helfen?» fragte schliesslich Luce, der nun auch auf uns zukam. «Gerne, ja», murmelte ich dann. «Lass los, Gab», sagte Luce schliesslich, und das tat Gabriel dann auch. Ich folgte Luce, der meinen Koffer trug. Er lief in ein Abteil, da sassen auch schon Ed, Margo und Tabea. Die beiden Letzten sprangen auf, und Tabea fiel mir sogleich um den Hals. Ich wäre nach hinten gekippt, wenn nicht Simon hinter mir gewesen wäre und mich gestützt hätte.
«Hey, Blondi», grinste ich, und sie lachte nur. «Hab dich vermisst, Andy», lachte sie und löste sich von mir, dann umarmte mich Margo. «Na, schöne Ferien gehabt?» fragte sie, während sie mich umarmte. «Wie man»s nimmt, selber?» fragte ich. «Ja, war super», sagte sie grinsend.
Ich löste mich von ihr und liess mich auf den Sitz neben Ed plumpsen. «Und, wie waren deine Ferien, Smith?» fragte ich. Auch Simon, Owen und Luce setzten sich. Owen setzte sich neben mich. «Ganz okay. Mich würde mehr interessieren, was ihr beiden so die letzten zwei Wochen getrieben habt», fragte Ed grinsend.
«Was sollten wir denn nach deiner Meinung gemacht haben?» fragte ich ihn. «Wir waren meist bei ihr zu Hause, spielten Brettspiele und beschäftigten uns mit den Tieren oder versuchten, ihren Brüdern einen Streich zu spielen.»
«Und wie sind ihre Brüder?» fragte Luce an Owen gerichtet. «Ist ja nicht so, als könntet ihr mich auch fragen?» sagte ich. «Deine Antwort ist nicht interessant», sagte Ed darauf nur. Ich schnaubte nur.
«Ihre Brüder sind angsteinflössend», sagte dann Owen. Ich sah erschrocken zu ihm. Angsteinflössend. Die anderen hörten hingegen gespannt zu. «Nein, ehrlich. Man hat das Gefühl, sie könnten dich in der Luft zerreissen, vor allem der Ältere, Chris. Aber das ist nur der erste Eindruck. Sie sind sonst verdammt nett und manchmal noch wie kleine Kinder. Sie sind echt verdammt cool», sagte Owen, und ich war erleichtert.
«Sind deine Brüder wirklich so muskulös?», fragte dann Margo mich. «Sie haben schon Muskeln, ja. Machen nun mal viel körperliche Arbeit mit den Tieren. Erstens, damit es nicht unfair ist Shawn gegenüber, und zweitens kann man so schneller die Bindung aufbauen. Vor allem das Füttern ist wichtig, dass man das persönlich macht und nicht einfach den Zauberstab schwenkt», erzählte ich dann. «Und was habt ihr so in den Ferien erlebt?», fragte ich in die Runde.
«Margo hat einen Freund», teilte Tabea mit, und ich sah freudig zu meinem Gegenüber. «Nein, wirklich? Wer? Seit wann? Ich möchte alles wissen», sagte ich begeistert und wahrscheinlich eine Stimmlage höher. Ich habe die Mädels wirklich vermisst. Hatte nie wirklich weibliche Freunde, naja, oder allgemein Freunde, bis auf Owen. «Er ist ein Muggel und unglaublich süss», fing Margo an, und so begann das Tratschen.
Eds Sicht:
Ich sah zu den Jungs, die auch so unbeteiligt aussahen wie ich. «Kommt ihr da noch mit?», fragte ich und wies auf die Dreiergruppe von Mädchen. «Nein, nicht wirklich», sagte Luce, der neben Tabea sass. «Kann sich jemand erklären, wieso die so hoch sprechen? Tabea ja, aber Margo und Andy?» fragte Owen nach. Ich zuckte nur mit den Schultern. «Scheint wohl ein Mädchen-Ding zu sein», stellte Luce fest. «Na, alter, dein letztes Jahr... Wohin geht es danach?», fragte ich und sah zu Luce. «Wenn ich das nur wüsste. Quidditch wäre toll, aber nun ja, das ist keine sichere Arbeitsstelle, wie Sprout mir immerzu gesagt hat», sagte er, nachdem er einmal tief geseufzt hatte. «Und ihr, habt ihr Pläne? Ich brauche Inspiration», fragte Luce nach.
«Mediamagier fände ich ziemlich cool, aber da sollte ich in Zaubertränke besser werden, hoffentlich schaff ich das», sagte Owen. «Ich habe keine Ahnung, das Leben geniessen oder so. Nein, also ich habe mir noch nicht so Gedanken gemacht. Sprout war relativ genervt von mir während dem Gespräch», lachte ich. Ich sah schliesslich zu Simon, da dieser sich noch nicht geäussert hat. Dieser blickte jedoch zu Andy. «Simon?» fragte Luce und stupste ihn an. Er sah erschrocken zu ihm. «Was?» fragte er verwirrt. Ich verkneife mir einen dummen Kommentar, da schliesslich Andy auch noch hier sass. «Beruflicher Wunsch?» fragte Luce nach. «Keine Ahnung, vielleicht etwas mit Tierwesen», murmelte Simon. «Aha», sagte Luce nur.
Wir alle dachten wohl an das gleiche. Als wir ankamen, steuerten wir auf die Kutschen zu, die Mädels quatschten noch immer. Wir stiegen auch so in die Kutsche ein. Doch irgendwie war etwas komisch bei Andy, das schien auch Luce aufgefallen zu sein. «Schmerzt dir dein Bein, Andy?» fragte er deswegen. «Nein, wieso meinst du?» sagte sie. «Du bist speziell eingestiegen», sagte ich, und Luce nickte zustimmend. «Ich bin nun mal speziell», sagte sie, und da fuhr die Kutsche los, und wir stiegen in die nächste ein.
Ich sah fragend zu Owen. «Hat sie ihr Bein verletzt?», fragte Luce an Owen gerichtet. «Nein, nicht, dass ich wüsste», sagte er, doch irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich ihm nicht glauben sollte. Doch ich belasse es dabei. «Apropos Andy», fing ich an und blickte vielsagend zu Simon. «Wie ist da jetzt ganz genau die Situation? Du hast sie regelrecht angestarrt, aber nichts gesagt, auch sie hat dich angeschwiegen», sagte ich. Er seufzte. «Ich weiss doch selber nicht», murmelte er. «Du stehst ganz offensichtlich auf sie», sagte diesmal Luce. «Du solltest mit ihr sprechen. Es hat sie wirklich beschäftigt», fügte Owen hinzu. Der weiss doch, was wir nicht wissen. Wir stiegen aus und entdeckten die Mädels, die in der Eingangshalle warteten. Wir schlossen uns wieder ihnen an. «Waren die Männer immerhin heiss?» hörte ich Tabea. «Nun, manche sahen schon nicht übel aus», hörte ich wiederum Andy. «Wer?» platzte es beinahe aus Simon. Die Mädels zuckten zusammen. Sie haben uns noch nicht wahrgenommen. Andy sah unsicher zu Simon. «Die aus dem Drachenreservat in Rumänien», murmelte sie. Simons Blick war undefinierbar. «Gehen wir rein», fragte Owen und lief los. Wir liefen am Tisch entlang, und plötzlich stoppte Owen abrupt. «Hier ist noch Platz», sagte er einfach, und Andy setzte sich sofort hin. Irgendwas stimmt hier nicht. Ich blickte mich in der Gruppe um. Für alle scheint es normal zu sein, ausser für Luce, der sah genauso verwirrt aus wie ich. Ich sah fragend zu ihm, doch er zuckte nur mit den Schultern. Owen hat sich hier entschieden, sich hinzu zu setzen, obwohl es eng wird für uns, und Andy setzte sich ohne zu zögern neben Gab hin, die jetzt dümmlich anfing zu grinsen. «Könnt ich noch ein wenig rutschen?» fragte ich zu einer Gruppe, und glücklicherweise sind wir im Hause Hufflepuff, und sie taten es ohne zu zögern.
Wie immer fing die Hauseinteilung der Erstklässler an. Auf einmal stürmte Snape hinaus. «Was hat den ihn gebissen?», hörte ich Andy murmeln. Wir waren schon bald am Ende mit der Einteilung. Ich lehnte mich zu Simon. «Wetten, die Rothaarige ist eine Weasley», murmelte ich ihm zu. «Wenn ja, kommt sie nach Gryffindor», murmelte dieser zurück. «Weasley, Ginevra», rief McGonagall auf. «Gryffindor», rief der Hut, und der Gryffindortisch fing an zu jubeln, vor allem die Weasleys. «Da fehlt doch ein Weasley», hörte ich Luce murmeln. Ich zählte nach. Stimmt, der, der uns alle von Quirrell gerettet hat, dachte ich spöttisch. Schliesslich, als auch der letzte Erstklässler eingeteilt wurde, stürmte auch McGonagall raus.
«Ich begrüsse unsere neuen Mitglieder herzlich in Hogwarts und natürlich auch die alten Hasen. Ich darf euch unser neues Kollegiumsmitglied Gilderoy Lockhart vorstellen. Er unterrichtet fortan das Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste. Aber jetzt wünsche ich euch einen guten Appetit», sagte Dumbledore, und auch er verliess die grosse Halle, nachdem das Essen erschienen war. Kurze Zeit später sah ich auch Lockhart nicht mehr.
«Was ist mit den Professoren los?», fragte ich in die Runde. «Vielleicht ist etwas passiert. Ich meine, letztes Jahr wurden wir gewarnt, nicht in den siebten Stock zu gehen, da wir dort wahrscheinlich sterben würden», sagte Margo. «Ich bin gespannt», sagte Andy und ass weiter.
«Leute, seht, wer da reinkommt», sagte Luce. Ich drehte mich um. «Der grosse Harry Potter», murmelte ich. «Und der Weasley, der fehlt», fügte Simon hinzu. «Wieso kommen die erst jetzt?» fragte Tabea und sah besorgt aus. «Zug verpasst oder so», murmelte Margo.
Das restliche Abendessen verlief ansonsten normal, und wir liefen in den Gemeinschaftsraum. «Schön, wieder hier zu sein», sagte Luce. «Noch immer die gleiche Situation zuhause», fragte ich mitfühlend nach. «Noch immer das Gleiche. Ja», sagte er. «Freue mich, wenn ich endlich genug Geld verdiene und habe, um auszuziehen», sagte er. «Aber anderes Thema, wo sind Andy und Simon?» fragte Luce schliesslich. «Hoffentlich sprechen sie sich aus», sagte Tabea, und wir alle nickten zustimmend.
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Andrea Griven - Nichts läuft wie geplant
FanfictionAndrea Griven muss wiederwillig nach einem schweren Unfall wieder zurück nach Hogwarts. Werden ihre wenigen Freunde die sie damals hatte wieder ihr Freunde sein? oder sogar mehr? Wird die Farm auf der sie lebt überleben? Zu dritt für mehrere Hundert...