Ich bleibe hier

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Andys Sicht:

Wieder in Hogwarts. Irgendwie ist es komisch ohne Luke hier zu sein. Aber noch komischer sind die Dementoren, welche nun auf dem Schulgelände sind. Unheimlich. Wir liefen gemeinsam in die Eingangshalle, und ich erstarrte. Viele schienen auf dieselbe Stelle zu starren, denn dort stand jemand, der definitiv nicht dort sein sollte. Er diskutierte mit Professor McGonagall, und ich hörte einige Mädchen tuscheln.

«Andy?» fragte mich Simon. «Ich habe keine Ahnung», murmelte ich und lief auf ihn zu. «Andy, da bist du ja. Los, geh und pack deine Sachen», sagte Chris, als wäre es komplett normal, dass er hier vor der Grossen Halle steht.

«Ich bitte Sie», fing McGonagall an, doch ich unterbrach sie. «Was ist los? Ist etwas mit Shawn?» fragte ich sofort. «Ihm geht es gut, keine Sorge. Los, geh und pack deine Sachen. Zu Hause bist du besser aufgehoben», sagte Chris wieder, und er klang kühl. Was ist nur los mit ihm? So kenne ich ihn gar nicht.

«Das halte ich für keine gute Idee. Es ist dein letztes Jahr. Das ist wichtig», versuchte McGonagall wohl, auf ihn einzureden. «Keine gute Idee. Ich halte es für keine gute Idee. Andy, warum stehst du noch dort rum? Geh packen», sagte Chris und wirkte wütend.

«Chris, ich verstehe nicht, was ist denn los?» fragte ich erneut und ging auf ihn zu. «Ich kann dir das zu Hause erklären, aber zuerst müssen wir dich hier rausbringen», sagte er. Ich sah verwirrt zu ihm und blickte danach zu Professor McGonagall. «Professor?» fragte ich dann sie.

«Christoph möchte, dass du Hogwarts verlässt», erklärte sie dann. Ich sah schockiert zu Chris. «Was, aber warum denn?» fragte ich. «Ein Massenmörder ist in Hogwarts mit Leichtigkeit eingedrungen. Shawn und ich haben beschlossen, dass es für dich sicherer ist, wenn du nach Hause kommst», sagte Chris.

«Aber mein Abschluss», sagte ich empört. «Wozu brauchst du einen Abschluss? Du wirst sowieso auf der Farm arbeiten und dadurch berühmt werden. Also, wozu brauchst du einen Abschluss», sagte er wieder, und er geriet wirklich in Rage.

«Chris, mir geht es gut hier, und ich möchte meinen Abschluss machen. Mir passiert hier nichts, ich bin hier sicher», sagte ich und versuchte ruhig zu bleiben, auch wenn ich selbst wütend wurde. Läuft das Ganze aus dem Ruder?

«Sicher», spottete Chris. «Ein Massenmörder geht hier ein und aus. Letztes Jahr schlich ein Basilisk durch die Gänge, und vorletztes Jahr war ein Troll auf der Mädchentoilette. Hier ist es alles andere als sicher», sagte er wütend.

«Chris, beruhige dich bitte», sagte ich und sah mich in der Menge um. Wir hatten viele Zuschauer. «Wie soll ich mich beruhigen, wenn meine Kleine tagtäglich in Gefahr ist», sagte er. «Schon nur für hierher zu kommen, wurde ich beinahe von einem Dementor angegriffen.»

«Genau, diese sind ja zum Schutz da», sagte ich. «Andy, geh und packe deine Sachen. Wir haben das beschlossen», sagte er wieder. «Nein», sagte ich überzeugt. «Ich komme nicht mit. Chris, ich möchte und werde dieses Schuljahr abschliessen», sagte ich bestimmt.

Da hörte ich, wie Professor Lupin versuchte, die Menge aufzulösen. «Na los, kommt schon, Leute, hier gibt es nichts zu sehen», hörte ich ihn. Chris fixierte ihn mit seinem Blick. «Ist das Professor Lupin?» fragte er dann.

«Ja, aber lass es gut sein», murmelte ich. Professor Lupin schien bemerkt zu haben, dass er angestarrt wurde. «Kann ich irgendwie behilflich sein?» fragte er fröhlich. «Er ganz bestimmt nicht», fauchte Chris. «Chris», ermahnte ich ihn. «Wie bitte?» fragte der Professor.

«Sie sind einer der Gründe, wieso Andy so schnell wie möglich von Hogwarts weg muss», knurrte Chris noch immer wütend. «Weg von ihnen, ihrer Lykanthropie und ihrem gesuchten besten Freund Sirius Black», sagte er immer noch gehässig. Ich schlug ihm auf den Arm. «Lass es sein», knurrte ich nun meinen Bruder an. «Ich schlage vor, wir sprechen in meinem Büro weiter», sagte McGonagall ruhig. «Es gibt nichts zu besprechen. Andy, geh packen», sagte Chris wieder.

Andrea Griven - Nichts läuft wie geplantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt