Wir schaffen das nicht

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Andys Sicht:

Ich seufzte. «Es wird nicht gehen», stellte ich bedauernd fest. «Wir können nicht wissen, wie viel Shawns Behandlung schlussendlich kosten wird», sagte ich und lehnte mich zurück, während Chris auf dem Boden sass, viele Papiere vor sich ausgebreitet. «Wir würden mehr verdienen, wenn wir die Hörner abschneiden würden», hörte ich Chris murmeln, und ich wusste sofort, wovon er sprach.

«Sicherheit, Tierwohl, Profit», zählte ich unsere Reihenfolge auf. «Es wäre sozusagen für die Sicherheit. Wir benötigen den Profit, damit wir Shawns Behandlung zahlen können, weil er sonst sterben könnte, und wir ihn benötigen, damit es den Tieren gut geht», sagte Chris. «Teufelskreis», murmelte ich.

«Und wenn wir einige Minimuffs und Knisel verkaufen?» fragte Chris. «An Cadoc»s Companions?» fragte ich und rümpfte die Nase. «So schlecht ist er nicht. Ausserdem würden die dann in eine liebevolle Familie kommen», meinte Chris. Ich seufzte. «Na gut, uns bleibt wohl nichts anderes übrig», gab ich dann nach.

Wir schrieben dem Reservat einen Brief und machten uns dann daran, die Minimuffs und Knisel vorzubereiten. Am nächsten Tag versorgten wir die Tiere wie immer und packten dann die Tiere ein, von denen wir uns verabschieden mussten, bevor Chris mit ihnen ging. Ich begann damit, die Gehege zu misten, als das Telefon klingelte. Ich rannte panisch darauf zu. «Girven», nahm ich angespannt ab.

«Hey Andy, wie geht es dir?» hörte ich Margos Stimme, und ich atmete erleichtert aus. «Alles gut?» fragte sie nach. «Nicht wirklich, nein. Shawn hatte einen Unfall», sagte ich niedergeschlagen. «Oh, du meine Güte. Wie geht es ihm?» fragte sie. «Kann ich nicht so ganz sagen. Ich gehe heute wieder zu ihm. Er lebt noch, aber es könnte immer wieder etwas passieren», erzählte ich.

«Das tut mir unfassbar leid. Hat er Schmerzen?» «Weiss ich nicht. Er ist nicht ansprechbar», erzählte ich. «War es wegen einem Tierwesen?» fragte sie. «Autounfall», sagte ich nur. «Ich finde es ur erstaunlich, dass er nicht geheilt werden kann. Sind seine Verletzungen so gravierend?» «Er ist in einem Muggelkrankenhaus. Er kann nicht verlegt werden, weil er ein Squib ist», murmelte ich. «Was? Ernsthaft. Das können die doch nicht machen», hörte ich sie empört sagen. «Wenn wir ihn dort abgeliefert hätten, wäre es kein Problem gewesen. Aber da er schon von einem Muggelkrankenhaus aufgenommen wurde, bleibt er dort. Einmal dort, bleibt er dort», sagte ich.

«Das... das... das ist Diskriminierung.» «Kann man nichts machen», murmelte ich. «Wie geht es dir?» fragte ich dann. «Ganz gut», sagte sie schlicht. «Weshalb hast du angerufen?» fragte ich. Wir halten eigentlich Briefkontakt, so wie mit den anderen, da Margo, Simon und ich die einzigen mit Telefon sind. Luke durfte nie telefonieren und hat in seiner Wohnung keins. «Wollte nur wissen, wie es geht», sagte ich. Das stimmt nicht, da war ich mir sicher. «Margo?» fragte ich nach. «Ich wollte dir eigentlich etwas mitteilen und darüber sprechen, aber ich halte es nicht für angebracht», sagte sie zögernd.

«Komm, erzähl es. Ablenkung tut gut», sagte ich. «Ich werde Mike heiraten», hörte ich sie freudig. «Oh, was? Das ist ja unglaublich», sagte ich überrascht. Sie ist 17 und wird heiraten. «Wie kam es denn dazu?» fragte ich nach. «Wir waren spazieren, und da hat er mich plötzlich gefragt. Ich war total überrascht, und dann habe ich ihm gesagt, dass ich eine Hexe bin. Weil er mich vielleicht nicht mehr heiraten möchte, wenn er es weiss. Zum Glück war das nicht so, und wir werden heiraten. Andy, ich bin verlobt», klang sie richtig glücklich.

«Glückwunsch. Das freut mich für dich. Aber du weisst, ich muss dich fragen», fing ich an. «Hau raus, genau dafür brauche ich dich», sagte sie. «Du bist dir sicher?» «Ja, bin ich.» «Du bist 17 und hast noch dein ganzes Leben vor dir.» «Was ich mit ihm verbringen möchte.» «Und du kennst ihn auch gut genug?» «Ja. Ich liebe ihn und liebe auch seine Macken.» «Das hört sich doch gut an», grinste ich. «Ich hätte nicht erwartet, dass er schon heiraten möchte», meinte ich dann.

«Ich auch nicht, ich war richtig überrascht. Ich meine, er ist ja auch erst 20, aber wir haben auch nie darüber gesprochen. Aber er möchte heiraten und zwar mich. Er liebt mich und hat kein Problem mit dem Zaubern. Unglaublich. Natürlich warten wir, bis ich 18 geworden bin», sagte sie. «Das ist wirklich cool. Ich hoffe doch, dass du mich einlädst. Was haben deine Eltern dazu gesagt?» fragte ich.

«Natürlich laden wir dich ein, du bist ein Ehrengast. Mom und Dad waren geschockt, aber sie haben sich gefreut. Sie wissen, wie sehr ich Mike liebe. Mike war auch ganz süss. Er hat dann vorsichtig gefragt, ob sie denn auch zaubern können. Seitdem verstehen sich Dad und Mike viel besser. Weisst du, so von Muggel zu Muggel, welcher eine Hexe zur Frau hat.»

«Natürlich. Ich höre deinen Dad beinahe, wie er Ratschläge verteilt», grinste ich und erinnerte mich an den Campingausflug. Ihr Vater hat uns damals hingefahren und uns ganz viele Tipps gegeben. «Er kann einfach nicht anders.» «Und seid ihr schon voll in der Hochzeitsplanung?» fragte ich nach. «Nein, wir sind auf Wohnungssuche», sagte sie. «Verstehe. Hey Margo, nimm es mir nicht übel, aber ich muss noch die Ställe ausmisten und die Wäsche machen, bevor ich zu Shawn kann. Bin ich jetzt eine ganz miese Freundin, wenn ich jetzt auflege?» sagte ich entschuldigend.

«Nein, sicherlich nicht. Ich verstehe das. Ich danke dir, dass du dir überhaupt Zeit genommen hast», sagte sie. «Selbstverständlich. Nochmals Glückwunsch», sagte ich. «Danke. Und euch alles Gute. Man sieht sich dann in Hogwarts», sagte sie. «Ja, bis dann», sagte ich und legte auf. Ich bezweifle zwar, dass ich nach Hogwarts zurückkehre. Ich machte mich wieder an die Arbeit.

Und war gerade an der Wäsche, als Chris zurückkam. «Ich sag dir, Andy. Sie waren so dankbar. Sie haben mir ein grossartiges Angebot gemacht. Es sollte reichen», sagte Chris glücklich. «Also keine Hörner abschneiden?» fragte ich, und bei mir schlich sich ein Lächeln ein. «Kein Hörner abschneiden», sagte er grinsend und umarmte mich. «Komm, ich mach die Wäsche fertig, geh zu Shawn.»

Um ehrlich zu sein, macht es mir Angst, murmelte ich. «Mir auch. Aber dennoch sollten wir gehen», sagte er. «Wir sind viel zu selten bei ihm», sagte ich. Er nickte zustimmend. «Obwohl du nicht so lange im Mungos warst nach der Amputation, hat uns das beinahe zerstört. Er versteht es, dass wir nicht so oft da sind, aber das ändert sich ja, wenn der Typ aus Rumänien kommt», sagte Chris. «Denkst du, er hört uns?» fragte ich nach.

«Ja, ich denke es», meinte Chris. «Dr. Miller hat mir gesagt, ich solle mit ihm sprechen. Es könnte helfen», sagte ich. «Ja, mir auch, und ich kam mir irgendwann dumm vor, mit ihm zu sprechen. Aber wenn es womöglich hilft, fühle ich mich für ihn gerne dumm», sagte er. «Dann geh ich mal und quatsch ihn voll», sagte ich und umarmte Chris noch zum Abschied, bevor ich zum Krankenhaus ging.

Amnächsten Tag erhielten wir wieder eine Antwort, dass unsere Hilfe morgen kommenwird. Treffpunkt wieder Gringotts. Und da ich an diesem Tag dran wäre, zu Shawnzu gehen, bin ich auch die Erste, die den ganzen Tag bei ihm verbringen wird.Chris geht den Typen holen, von dem ich noch immer nicht weiss, wer es ist, undich gehe danach gleich. Und genau so taten wir es. War wieder am Ausmisten, alsich Chris» Stimme hörte. «Wir sind da, du kannst gehen», rief Chris. «Grossartig»,rief ich zurück und apparitierte sogleich

Andrea Griven - Nichts läuft wie geplantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt