Andys Sicht:
Die Zeit bei den Wrights war sehr schön. Auch Weihnachten war schön, wenn auch ein bisschen ungewohnt. Wieder Weihnachten zu feiern, und ich musste kurz weinen wegen der Erinnerung, aber es war sehr schön. Anna und Hugo waren unglaublich nett und legten viel Wert darauf, dass man viele Dinge mit der Familie macht. Sie sahen es jedoch nicht gerne, wenn Simon oder auch ich zaubern. Sie machten sich wirklich Sorgen um mich und wollten nicht, dass ich zu weit laufen muss oder so. Ich hatte mich leider nicht dazu durchringen können zu sagen, dass ich klar komme. Sie meinten es schließlich nur gut. Heute holt uns Chris ab. Leider können wir noch nicht apparieren. Der Apparierkurs war erst im Februar.
«Chris kennt die Adresse», fragte Simon mich. Er sah nervös aus. «Ja, er weiß es. Sag mal, kann es sein, dass du nervös bist?» fragte ich schmunzelnd. «Vielleicht. Owen hat mich vor Chris gewarnt und meinte, dass deine Brüder einschüchternd seien, und du hast mir gesagt, dass deine Brüder nicht gut auf mich zu sprechen sind. Also ja, ich glaube, ich bin nervös», sagte er, während wir die Koffer packten. Ich ging auf ihn zu. «Ich liebe dich, und das wissen sie. Also lass dich nicht einschüchtern», sagte ich und küsste ihn. «Okay», sagte er, nickte, und ich schmiss auch meine letzten Sachen in meinen Koffer. «Sind deine Brüder wirklich so einschüchternd?» fragte Lucy, die wohl schon eine Weile im Türrahmen stand. «Nein, sind sie nicht», sagte ich und half schließlich auch Simon beim Packen. Lucy lief durchs Zimmer und zum Fenster. Es hat heute Morgen angefangen, ziemlich heftig zu schneien. «Eh Leute, da steht irgendein schräger Typ in unserem Garten. Der trägt nicht einmal eine Jacke, sieht aber äußerst attraktiv aus», sagte sie. Auch ich lief zum Fenster und erkannte sofort die rötlichen Haare. Isi hatte von uns die rötlichsten Haare. Chriss Haare sind ein bisschen rot angehaucht, und meine wären in einem mittleren Braun, wenn ich sie nicht gefärbt hätte, und Shawns waren dunkelbraun. Ich fing an zu grinsen. «Dieser schräge, aber attraktive Typ ist mein Bruder», sagte ich grinsend und öffnete das Fenster. Sofort wehte die kalte Luft und einige Schneeflocken hinein. «Chris! Du musst auf die andere Seite des Hauses, dort ist die Eingangstür!» rief ich ihm zu, er streckte eine Dame in die Höhe und stampfte durch den Schnee. Ich schloss das Fenster, und Simon schloss seinen Koffer. Da klingelte es schon an der Tür. «Simon, Andy, seid ihr fertig? Andys Bruder ist hier», rief Hugo hoch. «Kommen», rief ich zurück, Lucy lief nach unten, Simon sah ihr unsicher nach. «Das wird schon. Er kann keiner Fliege etwas zu Leide tun», meinte ich, und er ergriff unsere Koffer. Ich mochte es eigentlich nicht, wenn man für mich Dinge trägt, aber ich gebe zu, dass es sinnvoller ist, da ich mich wenigstens auf der Treppe auf den Rücken legen würde. Ich lief voraus, und Simon folgte mir. Im Eingangsbereich standen Anna, Hugo, Lucy und Chris. Lucy stand hinter Hugo und sah unsicher zu Chris. Ich finde es schrecklich. In dieser kurzen Zeit habe ich bemerkt, wie sie den Abstand zu jedem Mann in ihrer Nähe sucht, bis auf ihren Vater. Auch vor Simon hielt sie einen Abstand. Hugo und Chris sprachen gerade über die plötzliche Wetteränderung. «Na, Brüderchen», sagte ich und lief auf ihn zu. «Andy», sagte er glücklich und nahm mich in die Arme, hob mich dabei hoch. «Alles fit?» fragte er und löste sich von mir. «Alles supi. Ich wäre nur froh, wenn du die Prothese mal wieder ansehen könntest. Sie verbiegt sich äußerst schnell», meinte ich. «Kann ich machen, ja», sagte er, und da kam auch Simon. «Und du musst der berühmt-berüchtigte Simon sein», sagte Chris und streckte ihm die Hand entgegen. Simon schlug ein. «Genau, und du bist der Ältere, Chris», sagte er. «Ganz genau, habt ihr alles. Können wir?» fragte er. «Ja, gleich», meinte ich und drehte mich zu den Wrights. «Danke, dass ich zu euch kommen durfte», sagte ich. «Immer wieder. War schön, dich kennenzulernen. Unser Sohn hat da wirklich jemand Besonderes gefunden», sagte Hugo und nahm mich in den Arm, und schließlich auch Anna. Auch Simon verabschiedete sich von seiner Familie. Ich drehte mich zu Lucy. «Du lässt von dir hören, nicht wahr?» fragte sie. «Natürlich. Viel Vergnügen in Beauxbatons und viel Glück bei den ZAGs», sagte ich und umarmte auch sie. Schließlich stellten wir uns zu dritt im Kreis auf und hielten uns gegenseitig fest, und schließlich appariierte Chris, und wir landeten auf den Feldern vor unserer Farm. «Vielleicht hätte ich doch eine Jacke anziehen sollen», meinte Chris. «Gehört das alles euch?» fragte Simon. Wir nickten. «Die Felder nutzten wir früher für Landwirtschaft, um unser eigenes Futter herzustellen. Naja, war schließlich zu viel Aufwand», erklärte ich. «Und das Haus daneben, also das hintere, da wohnten mal unsere Großeltern. Der Plan wäre gewesen, dass irgendwann unsere Eltern dort einziehen würden. Aber jetzt verstaubt es nur», sagte Chris. Wir waren schon Ewigkeiten nicht mehr dort drin. Es ist schließlich ein Bau fällig, und dafür haben wir weder Geld noch Zeit. Wir liefen ins Haus. «Shawn!» rief Chris sofort los. «Gleich!» rief dieser zurück. Er kam von der Farm zu uns hinein, zog die Stiefel und Handschuhe aus. So wie er aussieht und riecht, hat er die Mondkälber gefüttert und das Gehege gesäubert. Er umarmte mich und sah dann zu Simon. Er stockte kurz, bevor er ihm dann auch die Hand entgegenstreckte. «Hey Simon, ich bin Shawn», meinte er. «Freut mich», sagte Simon. «Irgendwie habe ich dich mir anders vorgestellt», sagte Shawn. «Ja, nicht wahr?» sagte Chris. Ich sah verwirrt zu ihnen. «Irgendwie schwächlicher», meinte dann Chris. «Was?» fragte ich verwirrt. «Naja, wir haben nur Owen gekannt», meinte Shawn. «Da gerade Shawn bei den Tieren ist, soll ich mir jetzt gleich die Prothese ansehen?» fragte Chris. «Was ist denn?» fragte Shawn, und so wie ich ihn kenne, ist er schon am Kalkulieren, wie viel es kosten würde, eine Neue anfertigen zu lassen und wie lange das ungefähr dauern wird. «Sie verbiegt sich schneller als sonst. Aber Chris kriegt das bestimmt wieder hin», sagte ich und blickte zu ihm, aber er war nirgends mehr. Da kam er wieder mit dem Rollstuhl. «Euer Gefährt, Madam», meinte er. Ich setzte mich hin und zog schließlich die Prothese aus und gab sie Chris. Simon sah grinsend zu mir. «Was?» fragte ich. «Hab dich noch nie im Rollstuhl gesehen», meinte er. «In Hogwarts habe ich auch keinen. Zuhause sitze ich jedoch ab und zu in einem. Vor allem, wenn es mir nicht so gut geht. Ist sehr gemütlich», sagte ich. «Ja, und auch praktisch. Die beste Funktion ist wohl diese hier», sagte Shawn, lief hinter mir durch und kam dann wieder vor mich. Simon sah verwirrt zu ihm. «Was hast du getan?» fragte er. «Ach, nichts Wichtiges», meinte er grinsend. Und ich wollte losrollen. Doch ich kam nicht vom Fleck. «Shawn, löse diese verdammte Blockade», sagte ich und versuchte es nochmal. Mich ich versuchte mich nach hinten zu drehen. «Du hast ihr Rollstuhl blockiert», fragte Simon lachend. «Die beste Möglichkeit, sie von einer Dummheit abzuhalten», sagte Shawn, löste die Blockade jedoch wieder. «Danke, Vollpfosten», sagte ich und rollte los. «Komm, ich zeige dir die Farm», meinte ich. Simon folgte mir. Es war wirklich süß zu sehen, wie begeistert er ist, all die Tiere zu sehen. Die nächsten Tage half Simon freudig mit, die Tiere zu versorgen, und er stellte Shawn viele Fragen, was das rechtliche Halten der Tiere und den Verkauf angeht. So saßen wir eines Abends beim Abendessen. Wir saßen in einem Gehege. Hier war es schön warm, und die Aussicht einfach traumhaft, als wäre man im Sommerurlaub. «Hast du dir schon mal überlegt, in der Magizoologie-Abteilung für Tierwesen zu arbeiten?» fragte Chris. «Wieso meinst du?» fragte Simon. «Ich habe das Gefühl, dass du dort sehr gut reinpassen würdest. Außerdem würde es guttun zu wissen, dass noch jemand Vernünftiges, der auch das Tierwohl im Auge hat, dort arbeiten würde. Die meisten haben nur Profit im Sinn», erklärte er. «Noch einen?» fragte Simon. «Momentan gibt es nur einen, der auch das Tierwohl im Sinn hat und nicht vorhat, uns abzusocken. Ist ein gewaltiger Unterschied, ob du mit ihm sprichst oder mit irgendjemand anderem dort», sagte Shawn. «Auf wann kommen die anderen?» fragte Chris und nahm sich einen Nachschlag. «Und von wo kommen sie?» fragte Shawn nach. «Eh... Luke kommt mit dem Zug zum Bahnhof, genauso wie Owen. Sie gehen dann zusammen mit der Bahn in unsere Nähe. Owen weiß, wohin er geht, nur unsicher, was den Fußweg hierher angeht. Taby ist momentan bei Margo, und ihre Mutter bringt sie ins Dorf. Und Ed hat mir noch keine Antwort gegeben», erklärte ich. «Typisch Ed», lachte Simon. «Der taucht dann irgendwann auf, oder wie?» fragte Shawn. «Ganz genau. 'Sind Tabea und Margo schon mal mit dem Auto gefahren?» fragte Shawn. «Margo bestimmt, ihr Vater ist Muggel. Bei Taby weiß ich es nicht», sagte Simon. «In Ordnung, dann hole ich sie mit dem Auto im Dorf ab. Ist wohl am einfachsten», meinte ich. «Dann hole ich Luke und Owen an der Haltestelle zu Fuß ab», meinte ich. «Dann haltet Simon und ich hier die Stellung», meinte Chris. «Falls von Ed etwas kommt, dass man ihn abholen muss», sagte Simon, und genau das taten wir am nächsten Tag
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Andrea Griven - Nichts läuft wie geplant
FanfictionAndrea Griven muss wiederwillig nach einem schweren Unfall wieder zurück nach Hogwarts. Werden ihre wenigen Freunde die sie damals hatte wieder ihr Freunde sein? oder sogar mehr? Wird die Farm auf der sie lebt überleben? Zu dritt für mehrere Hundert...