Es wird immer schlimmer

71 1 0
                                    

Andys Sicht:

Die ganze angespannte Situation war seit Dumbledores Tod nur noch angespannter. «Ganz ehrlich, ich verstehe deinen Bruder nicht», fing ich an, während ich Benji wieder einfing. Sie können jetzt krabbeln, Benji ein bisschen besser als Rune. Aber das macht das Ganze leider nicht einfacher. Schon länger schieben die beiden alles in den Mund, was sie finden können, und dass sie jetzt krabbeln können, reicht nicht, alles ausser ihrer Reichweite zu räumen. Hab schon aufgehört zu zählen, wie oft die irgendetwas an Tierfutter in den Mund gesteckt haben. Da wir jedoch alles selbst herstellen, weiss ich ich er Angst, Fleur läuft ihm weg?» fuhr ich fort und sah zu Charlie. Wir waren gerade am Packen. Wir reisen heute mit den Zwillingen zu den Weasleys, um bei den Vorbereitungen zu helfen. Dann kommt noch der Tag, wo wir Harry abholen. Ich möchte helfen, doch Charlie ist strikt dagegen. Wir sind noch  zu entscheiden. Das kann er schliesslich noch bei Rune und Benji tun, aber nicht bei mir. «Fleur hat ihm doch schon oft genug gesagt, dass sie bei ihm bleiben wird und ihn heiraten möchte», sagte ich wieder und sah zu, wie Charlie seinen neu gekauften Anzug, den ich gerne an ihm sehen möchte, in den Koffer stopfte. Der wird ziemlich verknittert sein, aber ich bin die letzte, die etwas dazu sagen darf. Ich habe drei Abendkleider, solche, die Isi gehören, genauso unachtsam in den Koffer geschmissen. Ich entscheide mich spontan, welches ich anziehe, oder frage Fleur, in welchem sie mich auf der Hochzeit haben möchte. «Ich verstehe Bill. Man weiss nicht, was passieren wird. Vielleicht stirbt einer von ihnen. Und sie würden es bereuen, wenn es so wäre und sie nicht geheiratet hätten. Ich meine, denk doch an Tom und Isi. Tom wünscht sich, sie hätten früher geheiratet», erklärte Charlie. Ich sah zu ihm. Wieso hat er mich dann nicht gefragt? Er will mich gar nicht heiraten, er ist nur bei mir, weil wir gemeinsame Kinder haben. «Schlag dir das sofort aus dem Kopf», murmelte Charlie. Ich sah verwundert zu ihm. Kann er Gedanken lesen? «Ich kenne diesen Gesichtsausdruck. Ich liebe dich. Unglaublich ehrlich. Und am liebsten würde ich dich auf der Stelle heiraten. Aber ich kenne deine Einstellung zur Ehe, vor allem in Zeiten wie diesen. Also hör auf, dir die Frage zu stellen, warum wir noch nicht geheiratet haben», sagte Charlie eindringlich. Dieser Kerl kennt mich einfach viel zu gut. Ich schmunzelte. «Okay», stimmte ich ihm zu. «Wenn du möchtest, kann ich einen Ring kaufen gehen und hier auf der Stelle vor dir auf die Knie gehen und fragen, ob du mich heiraten möchtest», bot er mir an. «Bloss nicht. So ein Kitsch brauch ich nicht», entfuhr es mir, bevor ich überhaupt richtig darüber nachdachte. Charlie lachte auf. «Wusst ich»s doch. Aber mach dich auf einen oberkitschigen Antrag gefasst», sagte er lachend. «Willst du, dass ich leide», grinste ich. «Nein, ganz bestimmt nicht, aber manchmal muss Kitsch sein, und da du den mir immerzu verweigerst, muss alles auf einmal los», grinste Charlie und küsste mich kurz. «Ich werde dir die Hölle heiss machen, wenn du das tust, Weasley», murmelte ich. «Nur gut, dass ich schneller rennen kann als du», sagte er nur und wandte sich wieder dem überfüllten Koffer zu. «Vollpfosten», murmelte ich und warf ihm eine Packung Windeln an, die wir noch einpacken müssen. Leider streifte ich ihn nur. Da ich erstens mit links warf und ich nicht richtig ausholen konnte, da ich noch immer Benji hielt, lachte Charlie nur. «Vollpfosten, ja. Aber du hast dich selbst für mich entschieden», sagte er und zog einen weiteren Koffer nach vorne. «Ja, ich weiss, du bist mein Vollpfosten», sagte ich, setzte Benji zu seinem Bruder, der an einer Karotte knabberte, und half Charlie beim weiteren Packen.

Es klopfte an unserer offenen Zimmertür, und wir beide drehten uns um. «Hey, ich will euch nicht stören beim Packen», fing Sirius an. «Alles okay», winkte Charlie ab und sah kurz zu unserem zweiten Koffer, der auch beinahe komplett gefüllt war. «Du hast nicht zufällig noch eine grosse Tasche, die wir benutzen dürfen?» fragte Charlie. Sirius lachte. «Unglaublich, wie viele so kleine Wesen benötigen was?» Sirius schmunzelte. «Ich sollte noch eine grosse Hängetasche haben, dürft ihr gerne benutzen. Chris und ich benötigen schliesslich nicht so viel für die Hochzeit, bleiben nur eine Nacht», sagte Sirius. Wir waren alle eingeladen, aber uns war bewusst, dass nicht alle gehen können. Selbstverständlich geht Charlie als Bruder und Trauzeuge vom Bräutigam, da war schnell entschieden, dass ich auch gehe. Und da, wenn man es genau nimmt, nur wir drei Grivengeschwister und Sirius im Orden sind, Charlie ausgeschlossen, wurde festgelegt, dass Chris und Sirius gehen. Shawn, Luke und Tom bleiben bei den Tieren.

Andrea Griven - Nichts läuft wie geplantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt