Quidditch

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Andys Sicht:

Ich klopfte zögernd an der Umkleide der Männer. «Seid ihr fertig, Andy? Komm ruhig», hörte ich Cedric. Unsere Team-Besprechung fand immer hier statt, und da ich das einzige Mädchen im Team war, musste ich zu ihnen rübergehen. Also ging ich mit meinem Besen und Schläger hinein und sah, wie Luke nervös auf und ab ging.

«Was ist denn mit ihm los?» fragte ich in die Runde und setzte mich neben Simon. Quidditch-Scouts würden heute zuschauen, da Professor Sprout angemeldet hatte, Quidditchspieler werden zu wollen. «Kommen die, um zu sehen, wie er spielt, um mögliche Konkurrenz auszukundschaften oder einen neuen Spieler zu finden», erklärte Nick.

«Und wo ist das Problem?» fragte ich nach. «Ich kann heute nicht versagen. Es muss alles stimmen. Es...» fing Luke an zu plappern.

«Ist er schon die ganze Zeit so?» fragte ich. «Wir hatten die Hoffnung, dass du ihn beruhigen könntest», sagte Zac.

«Wieso ich...» sagte ich verwirrt.

«Du bist eine Frau», sagte Gab nur.

«Was Gab sagen wollte, ist, dass du einfühlsamer bist als Frau und du eine Freundin von ihm bist», sagte Cedric. Ich sah zu Simon. «Ich habe es schon die ganze Zeit versucht. Nichts hat funktioniert», sagte er. Ich seufzte und stand auf. «Luke», fing ich an, doch er lief weiter seine Runde.

«Hey, Luke, bleib mal stehen», sagte ich. «Luke», sagte ich und stellte mich ihm in den Weg, doch er umrundete mich einfach. «Luke», sagte ich laut und trat ihm ins Schienbein, was mich selbst ins Schwanken brachte. «Au! Was soll das, Andy?» reklamierte er.

«Du wolltest nicht hören», sagte ich. Er sah abwartend zu mir. «Beruhig dich, Luke. Du bist ein hervorragender Quidditchspieler. Und dein Team unterstützt dich. Wir lassen dich gut dastehen. Wir spielen gegen Ravenclaw, die sind uns nicht gewachsen. Ihre Jäger sind gut, aber Gab, Nick und Zac sind besser. Ausserdem müssen sie an Simon vorbei, das werden sie nicht schaffen. Cedric ist um Längen besser als Cho, und wir sind sowieso ein unschlagbares Team. Wir rocken das», sagte ich.

«Ja, man, wir rocken das», sagte nun auch Simon und stand auf. «Die haben keine Chance gegen uns», meinte Nick grinsend. «Die machen wir platt», fügte Zac hinzu. «Sowas von», bestätigte Gab. «Wir halten zusammen», sagte nun auch Cedric. «Bereit?» fragte ich zu Luke.

Da klopfte es von aussen an der Tür. «Wir wollen anfangen», kam es von Madam Hooch. «Männer. Und Andy. Wir haben ein Spiel zu gewinnen», sagte Luke. Wir johlten alle auf und marschierten raus, schwangen uns auf die Besen. Ich nicht ganz so elegant wie die anderen, aber das war nebensächlich, und stiessen uns ab. Und flogen eine Runde so wie die Ravenclaws, bis wir uns auf unsere Position stellten. Luke war momentan noch in der Mitte bei Madam Hooch, so wie Roger Davis, der Kapitän von Ravenclaw.

«Ich will ein schönes und faires Spiel», sagte sie. Luke und Roger gaben sich die Hand und flogen nun auch auf ihre Position. Da kam der Startpfiff. Unsere Jäger sausten sofort los, und Gab war der erste am Ball, den er sofort zu Nick weitergab. Dieser flog eine andere Route, wie abgesprochen. Gab und Zac jagten dem Quaffel hinterher, und Nick als neuer Jäger sorgte für Verwirrung. Bis die Treiber der gegnerischen Mannschaft es auf Nick abgesehen hatten. Luke war sofort zur Stelle. Ravenclaw war im Ballbesitz, und sie passten viel hin und her. Sie hatten eine dominante Dreiecksformation, und ihre Treiber schützten sie sehr stark. Simon wurde angespannt auf ihren Besen.

«Andy», rief mir Luke zu und schoss einen Klatscher in die Höhe. Ich flog diesem hinterher und schlug ihn in Richtung Roger Davis. Die Treiber der Ravenclaws konnten nicht schnell genug reagieren, da wurde auch schon abgepfiffen. Wir haben gewonnen. Wir landeten und nahmen uns freudig in eine Gruppenumarmung.

Am Abend wurde ausgelassen gefeiert. Wir hatten das erste Spiel der Saison gewonnen. Das nächste Spiel ist Gryffindor gegen Slytherin. Dieses war eher speziell, ein Klatscher schien Harry zu verfolgen, schliesslich stürzte er ab und brach sich den Arm. Anstatt den Bruch zu heilen, liess Lockhart seine Knochen verschwinden, worüber Margo und Tabea sich aufregten. Das Knochenwachstum zu lassen ist verdammt schmerzhaft, und der arme Junge muss das jetzt durchstehen, obwohl ein einfacher Episkey und ein Stärkungstrank gereicht hätten. Nun war auch Lockhart bei ihnen unten durch. Das freute den Rest von uns.

Andrea Griven - Nichts läuft wie geplantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt