Chris Sicht:
Ich habe mit Shawn über den Vorfall bei der Weltmeisterschaft gesprochen, der stattgefunden hat. Es tat ihm gut. Leider wollte Andy nicht darüber sprechen. Stattdessen versucht sie ständig, mich davon zu überzeugen, dass ich jetzt eine Ausbildung zum Heiler machen soll. Sie möchte jeden Wunsch von mir erfüllen. Und genau das habe ich schliesslich getan. Seit drei Wochen bin ich jetzt Heiler, in der Ausbildung natürlich. Natürlich helfe ich immer noch auf der Farm aus. Ich konnte aushandeln, dass ich vier Tage im St. Mungo»s arbeite und dann drei Tage auf der Farm. So sassen wir um halb neun am Tisch und assen zu Abend, nachdem wir zuvor die Tiere gefüttert hatten. «Chris, kann ich dich etwas fragen?» kam es von Shawn. Er klang unsicher. «Natürlich, was gibt es?» fragte ich. «Wie wusstest du, dass du auf Männer stehst?» fragte er. Ich sah verwundert zu ihm. «Ich wusste es einfach. Ich verspürte keinerlei Anziehung zu Frauen, ausser platonischer. Bei Männern war es anders», sagte ich und sah zu Shawn, genauso wie bei Andy und Tom. «Alles gut bei dir, Shawn?» fragte ich nach. «Ich weiss nicht», meinte er. «Hast du jemanden getroffen, der dir gefällt?» fragte Andy vorsichtig. «Ja, schon, aber ich stehe auf Frauen», sagte Shawn, was nicht sonderlich überzeugend klang. «Magst du ihn?» fragte Tom nach. «Ja, schon. Aber das heisst doch nicht, dass ich in dieser Hinsicht auf ihn stehe», sagte Shawn. «Wünschst du, dass er genau in diesem Moment hier mit uns am Tisch sitzt?» fragte Tom nach. Shawn nickte zögernd. «Aber ich habe Jessica geliebt», sagte Shawn. «Das eine schliesst das andere nicht aus, oder?» fragte ich. «Du triffst dich öfters mit ihm, oder?» fragte Andy. Shawn nickte. «Wieso versuchst du es nicht einfach?» fragte Tom. «Das ist doch nicht fair ihm gegenüber», sagte Shawn noch immer unsicher. «Du musst es ihm sagen. Deine Situation erklären. Wenn er das nicht mit dir versuchen möchte, ist er nicht bereit, um dich zu kämpfen, und deswegen nicht gut genug», sagte ich und sah lächelnd zu meinem kleinen Bruder. Er nickte. Am nächsten Morgen, als ich schon ins St. Mungo»s apparieren wollte, klingelte es an unserer Tür. Shawn öffnete sie. «Kann ich Ihnen helfen?» hörte ich ihn fragen. «Ich habe eine Bitte an Sie, Shawn Griven, an Sie und Ihre Farm», hörte ich einen Mann sagen. Ich ging zum Eingang. «Professor Dumbledore», sagte ich überrascht. Shawns Augen weiteten sich. Er hat ihn nie gesehen. Natürlich erkennt er ihn nicht. «Christoph», sagte er und nickte mir zu. «Was führt Sie zu uns?» fragte ich. «Musst du nicht gehen?» fragte Shawn mich. «Ich...» fing ich an. «Geh, wir kriegen das hin», sagte Shawn. «Na gut», sagte ich und verabschiedete mich, bevor ich apparieren konnte.
Andys Sicht:
Ich mistete gerade mit Tom den Stall der Hippogreife aus. «Andy. Tom», er stand am Gehegerand, wir blickten zu ihm und hinter ihm. «Professor?» sagte Tom überrascht. «Guten Morgen, Mr. Harris», sagte Professor Dumbledore hier. «Wir sollten etwas besprechen», meinte Shawn. Wir liefen in die Küche und setzten uns. «Was gibt es, Professor?» fragte ich. «Nach dem Sommer gebührt Hogwarts die Ehre, das nächste Trimagische Turnier auszurichten», sagte Dumbledore. «Trimagisches Turnier?» fragte Shawn. «Zauberschulen versammeln sich, und es wird jeweils ein Schüler ausgewählt, der am Turnier teilnimmt. Die Schulen messen sich so daran. Der Gewinner bekommt einen Haufen Geld», erklärte Tom. «Wurde das nicht verworfen, weil ein Schüler gestorben ist?» fragte Tom nach. «Nun ja, jetzt wurde es wieder aufgenommen. Die Schulen Durmstrang und Beauxbatons werden daran teilnehmen. Die Aufgaben werden Tierwesen beinhalten, und ich wäre dankbar, wenn jemand von Ihnen vor Ort sein könnte, um sich um die Tiere zu kümmern, die benötigt werden», sagte er. «Das ist Tiermisshandlung», sagte Shawn empört. «Die Tiere werden eingesetzt, da können wir nichts ändern. Ich konnte jedoch das Ministerium überzeugen, dass die Tiere von Profis begleitet werden. Selbstverständlich werden Sie für Ihre Arbeit angemessen entlohnt, und selbstverständlich wird Ihnen unser Wildhüter Rubeus Hagrid liebend gerne helfen», sagte Dumbledore. «Woher werden Sie die Tiere haben?» fragte Tom. Sehr wahrscheinlich ging er in seinem Kopf die Möglichkeiten durch. «Das wäre die nächste Bitte», fing Dumbledore an. «Sie wollen unsere Tiere missbrauchen», sagte ich empört. «Ich bitte Sie darum. Wenn Sie jedoch meiner Bitte nicht nachgehen, wird das Ministerium weniger freundlich auf Sie zukommen», sagte Dumbledore. «Die Tiere gehören der Familie Griven. Das Ministerium hat kein Recht, die Tiere Ihnen zu entwenden. Sie kommen ohne Unterstützung des Ministeriums klar, gehen regelmässig dorthin, um ihre Fähigkeiten zu überprüfen. Sie sind rechtlich nicht schuldbar, das kann auch das Ministerium nicht ändern», sagte Tom. «Ihnen nicht, nein. Aber den Händler, von dem Sie das Futter beziehen», erklärte Dumbledore. «Die wollen verhindern, dass wir das Futter für unsere Tiere bekommen?» fragte ich schockiert. «Wir können selbst anpflanzen. Das kriegen wir hin. Wir sind zu dritt. Das schaffen wir. Eine selbstversorgene Farm. Das ist durchaus machbar», sagte Tom. Shawn schnappte sich den Tagespropheten, holte einen Stift hervor und fing an, Zahlen auf den Propheten zu schreiben. «Ja, das ist definitiv unser nächstes Ziel, aber das schaffen wir nicht bis Ende Sommer. Wir können bis dahin nicht genügend Futter produzieren und anpflanzen. Wir sind sicherlich noch zwei Jahre auf fremdes Futter angewiesen», sagte Shawn, der das bemerkenswert schnell ausgerechnet hat. «Dann heisst das, uns bleibt nichts anderes übrig?» fragte ich nach. Shawn nickte. «Schreiben Sie uns doch bitte eine Liste, wie viele und welche Tiere Sie benötigen. Aber Sie sollten jetzt besser gehen», sagte Shawn. Dumbledore nickte. «Sie erhalten in drei Tagen eine Eule von mir.» Dumbledore stand auf und ging. Wir schwiegen. «Chris wird durchdrehen», sagte ich. «Er wird seine Ausbildung hinschmeissen wollen», stellte Shawn fest. «Das lasse ich nicht zu», meinte ich murrend. «Ich sollte gehen, nicht wahr?» murmelte ich und blickte zu Shawn. «Nein, darüber haben wir noch nicht diskutiert», sagte Tom sofort. Er käme damit besser klar, diese Misshandlung zuzusehen und allgemein mit dem Ministerium klar zu kommen, aber ich muss gehen. «Andy hat recht, Tom. Sie kann durchaus gut alleine auf die Tiere aufpassen, bestimmt eine Woche, wenn nicht sogar zwei. Und zu zweit kriegen wir bestimmt zwei Monate hin. Du hingegen bist körperlich fitter als Andy. Ausserdem kennt sie Hagrid, sie ging manchmal zu ihm einen Tee trinken. Ausserdem ist sie erfahrener, was Krankheitsbilder und deren Pflege angeht. Wenn Chris noch hier wäre, würde er gehen. Und genau das würde er vorschlagen, sobald er es erfährt», sagte Shawn. «Dann sollten wir jetzt so schnell wie möglich Argumente finden, weshalb Andy gehen sollte und nicht Chris», sagte Tom. Shawn und ich sahen uns erstaunt an. «Was ist?» fragte Tom. «Dich zu überzeugen, ist ziemlich einfach», sagte Shawn. Tom lachte. «Ich bin kein Griven. Ich weiss, wenn eine Diskussion besser gestoppt werden muss. Und ganz ehrlich, das war meine erste Lektion, die ich bei euch lernen musste. Gegen einen Griven zu gewinnen, ist schwierig. Gegen mehrere unmöglich», sagte er.
Chris konnten wir glücklicherweise überzeugen, und wir fingen an zu planen und versuchten, die Tiere bestmöglich darauf vorzubereiten. Schliesslich verabschiedete ich mich, meinen Koffer in der Hand.
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Andrea Griven - Nichts läuft wie geplant
FanfictionAndrea Griven muss wiederwillig nach einem schweren Unfall wieder zurück nach Hogwarts. Werden ihre wenigen Freunde die sie damals hatte wieder ihr Freunde sein? oder sogar mehr? Wird die Farm auf der sie lebt überleben? Zu dritt für mehrere Hundert...