Dancing Belle. Where are you? Dancing Belle. What to do?

Die gute alte Angst

Belle's POV

,, Mommy was war das? Ich hatte Angst, aber jetzt geht es wieder", fragt Grace ihre Mutter, die schockiert hinten bei ihr sitzt ,, Das... war die böse Frau Grace", schluchzte sie und möchte am liebsten anfangen zu weinen, doch sie muss sich wieder unter Kontrolle bekommen, denn sie muss für ihre Tochter da sein.
,,- Was hast du alles gesehen?", fragt Belle nun sehr ernst ,, Also ich hab gesehen, dass der Iah Geburtstag hat und sich über Kuchen gefreut hat"
Sie schaut mit gerunzelter Stirn zu ihrem geliebten Freund ,, Sie hat Winnie Puh geschaut keine Sorge mein Engel" ,, Und sonst nichts?", fragt sie wieder Grace ,, Nein es waren nur laute Geräusche, aber als Daddy mir die Ohren zugehalten hat, war es nicht mehr schlimm. Aber was war das ?"
,, Das war ein lauter Hubschrauber. Da ist die böse Frau drin gewesen. Nur ein lauter Hubschrauber meine kleine. Versuch dich ein bisschen auszuruhen, bis wir Zuhause sind okay? Mommy muss das auch kurz machen", sagt sie noch, dreht dann den Kopf zur Seite weg von ihrem Kind und legt diesen an die Fensterscheibe. Daraufhin legt Grace den Kopf auf ihrem Schoß und schließt die Augen.

Endlich wieder in den sicheren vier Wänden angekommen, gehen sie die Haustür rein. Justin trägt seine Tochter auf dem Arm, da diese eingeschlafen ist. Da steht auch schon Louis und Alice mit leidenden Gesichtern, Poppy teilte ihnen natürlich mit, was geschah. Sie stehen nämlich nur schweigend da und schauen sie mit ihren über das Leben trauernden Augen an. Daraufhin öffnen die beiden wortlos die Arme, woraufhin sie ebenfalls schweigend in diese hinein geht. Sie legt den Kopf zwischen die beiden , sodass dieser in der Mitte von ihrer Familie ist.
Doch sie kann nicht weinen. Vielleicht ist es zu laut und sie würde Grace wieder wecken ,, Ich bringe Grace ins Bett und bin dann da", sagt Justin leise, der auch ziemlich mitgenommen ist, geht an ihnen vorbei und die Treppen hoch ,, Irgendwann wird auch für uns mal die Sonne scheinen okay mein Schatz? Egal wie schwer es auch ist, versuche die Hoffnung nicht zu verlieren. Deine Mutter gibt uns Kraft, um all das durchzustehen und das werden wir, versprochen . Haben wir immer", sagt Alice mit leiser sanfter Stimme ,, Belle, ich sage nichts dazu. Ich bitte dich, dass niemals mehr zu machen okay? Bitte...", fleht ihr Vater weinend ,, Versprochen", schluchzte seine Tochter nur und schluckt nickend all der Schmerz, die Angst und das Leid einfach hinunter. Denn schon seit Tag eins, in jungen Jahren, im Kinderheim wusste sie, dass sie alleine weinen muss, denn viele warten nur auf die Schwäche. Sie hat einmal in den Anfangszeiten geweint und dann wurde sie von drei Mädchen ausgelacht, gedemütigt und geschlagen. Es hat sich so eingeprägt. Selten weint Selena vor anderen, nur im schlimmsten Fall, wenn wirklich garnichts mehr geht.
,, Ich gehe schlafen. Gute Nacht", sagt sie nur leise und schleift sich mit großer Mühe die Treppen hoch.
Die beiden schauen ihrer Schönen nur weinend hinterher.

,, Belle ich bin hier okay? Wollen wir reden?", fragt er mit engelsgleicher Stimme ,, Ja alles gut. Ich bin nur müde" , antwortet sie darauf nur und geht in das Schlafzimmer. Sie legt sich erstmal kurz auf den Rücken ,, Baby ich finde wir sollten reden. Wirklich"
,, Alles gut baby. Wirklich", sagt sie jedoch nur und lächelt ihn leicht an ,,-Ich bin nur müde"
,, Brauchst du irgendwas? Soll ich dir mal etwas zu trinken bringen?", fragt er besorgt ,, Ja danke das ist lieb" ,, Okay. Mache ich direkt", sagt er noch und geht dann raus.
Da dreht sie sich auf den Bauch und drückt ihr Gesicht in das Kissen. Sie fängt an bitterlich hinein zu weinen, sodass man jedoch nichts hört. Das war heute alles wirklich schlimm. Sie hatte solche Angst vor Delia. Immer wieder erinnert sie sich an ihre Träume, wie sie von Delia herunter geschubst wurde. Und wie sie heute vor ihr stand und genau das beinahe passiert ist. Doch es war nicht nur diese schreckliche Furcht vor ihrer Tante und diesem Mann, sondern auch der Schock, dass sie eine Pistole griff, abdrückte und jemanden sogar erschoss. Es war tatsächlich Notwehr, und hätte sie das nicht gemacht, wäre Poppy etwas schreckliches zugestoßen. Doch das war ihr alles zu viel.