Die 6 Elemente und die Gestaltenwandler

Ein neues Kapitel beginnt: Der Eintritt ins Gestaltenwandler Internat

! Info!

kursiv = Person spricht
Unterstrich + kursiv = Person kommuniziert mit ihrem inneren Wesen
Fett + kursiv = Kommunikation per Gedankenverbindung

! ⬆️Noch nicht in allen Kapiteln enthalten!

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Sicht von Yoru:

Es war 7:00 Uhr morgens und mein Wecker klingelte laut auf. Genervt drehte ich mich im Halbschlaf um und schaltete ihn wieder aus. „Aufwachen, Schwesterchen", hörte ich jemanden sagen und wurde wach gekitzelt. Verschlafen öffnete ich die Augen und sah dann direkt meinen Bruder. „Was ist?", nuschelte ich verschlafen. „Yoru, es ist Zeit aufzustehen. Heute ist der Tag, wo du zum Internat gehst", erinnerte er mich und verließ dann das Zimmer. Im Stillen dachte ich: 'Ja, der große Tag, an dem ich als noch nicht verwandelte Werwölfin in dieses Gestaltwandler-Internat eintrete, ein Ort, an dem ich mich von allen anderen unterscheiden würde.'

Obwohl ich keine Lust hatte, setzte ich mich langsam auf und schwang die Beine aus dem Bett. Meine Gedanken rasten. Würde ich Freunde finden? Würden sie mich so akzeptieren? Ich stand auf, nahm mir schlichte Kleidung aus dem Schrank und ging ins Bad. Dort zog ich meine Schlafsachen aus und blickte in den Spiegel. Dies verriet mir, dass meine Augen müde und meine Haare zerzaust aussahen. Ich seufzte leise und stieg in die Dusche, ließ das warme Wasser über meinen Körper strömen. Gedanken an das Internat schwirrten in meinem Kopf. Was, wenn ich nicht dazugehörte? Was, wenn die anderen mich ausgrenzen?

Ich stellte mir vor, wie die Schüler in ihren verschiedenen Gestalten umherliefen, während ich als Mensch blieb. Das Gefühl der Unsicherheit machte sich in mir breit, doch ich versuchte, es zu verdrängen. Ich hatte immer an meine Kräfte geglaubt, an die Verwandlung, die eines Tages kommen würde. Ich seufzte und schaltete das Wasser aus. Das dumpfe Klopfen der Tropfen, die von meinem Körper fielen, hallte in der Stille des Badezimmers nach. Ich griff nach dem Handtuch und trocknete mich ab, ehe ich mich schnell anzog. Schlichte Jeans, ein graues T-Shirt - nichts Auffälliges. Ich starrte einen Moment auf mein Spiegelbild, meine Augen suchten nach einer Spur von Veränderung, aber nichts. Keine Verfärbung meiner Iris, keine hervorstehenden Eckzähne, nichts, was auf eine bevorstehende Verwandlung hindeutete.

'Eines Tages', dachte ich erneut. Mit einem letzten tiefen Atemzug verließ ich das Badezimmer und ging in Richtung Küche, wo der Geruch von frisch gebackenen Croissants und gebratenem Speck und Eiern mich begrüßte. Mein Bruder saß bereits am Tisch, doch wie erwartet waren Vater und Mutter bereits fort. Nicht ungewöhnlich, wenn man bedenkt, dass meine Eltern die Betas des Nordrudels sind - eine Position, die viele Verpflichtungen und Ansehen innerhalb und außerhalb des Rudels mit sich brachte. Ich setzte mich an den Tisch, während mein Bruder mich kurz ansah, bevor er wieder seine Aufmerksamkeit auf sein Frühstück richtete.

„Hast du gut geschlafen? Bist du nervös?", fragte Damian mich und trank einen Schluck von seinem Tee. Ich zuckte mit den Schultern und biss in das warme Croissant, während ich über seine Fragen nachdachte. „Nervös?", wiederholte ich, meine Augen auf den Tisch gerichtet. „Vielleicht ein bisschen. Man geht schließlich nicht jeden Tag auf ein Gestaltenwandler Internat. Und das alles ist einfach ... so neu. Und ich weiß nicht, was mich erwartet." Damian musterte mich mit einem nachdenklichen Blick, bevor er leise seufzte.

„Mach dir nicht so viele Sorgen, Yoru. Du bist vielleicht noch nicht verwandelt, aber das bedeutet nicht, dass du weniger wert und schwächer als die anderen bist." Ich nickte nur stumm und kaute weiter auf meinem Croissant herum, obwohl es mir plötzlich schwer im Magen lag. Ich wusste, dass Damian recht hatte, aber seine Worte änderten nichts an dem Knoten in meiner Brust. „Komm, lass uns das Geschirr wegräumen", sagte Damian, als wir unser Frühstück beendet hatten. Er erhob sich und wir begannen schweigend das Besteck, Tassen und Teller abzuwaschen und wegzuräumen.