Die 6 Elemente und die Gestaltenwandler

Hollys Opfer - Noahs Rettung - Neuer Eismagier

~Währenddessen bei Holly~

Sicht von Holly:

Ich machte einen gemütlichen Spaziergang durch den Wald. Die Sonnenstrahlen durchbrachen das dichte Blätterdach und tauchten den Pfad in ein warmes, goldenes Licht. Die Vögel zwitscherten fröhlich, und eine sanfte Brise ließ die Blätter leise rascheln. Plötzlich überkam mich ein seltsames Gefühl, als ob etwas nicht stimmte. Ich beschloss, meine Schritte zu beschleunigen und machte mich zügig auf den Weg zurück zum See.

Und dort erblickte ich ein unerwartetes Schauspiel. Werwölfe und Lykaner gefangen im Feuer. „Yoru“, schrie ich, doch meine Worte verhallten ungehört. Plötzlich fiel mein Blick auf eine schwer verletzte Person. Es war Noah. Er war noch am Leben, aber atmete kaum noch. „Yoru, die Mutter der Elemente, hat einige Werwölfe und Lykaner von hier weg gelockt“, sagte eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich schnell um und erblickte Rayen.

„Er wiederum kämpfte gegen einen Lykaner“, fuhr sie fort. „Wir müssen ihm helfen“, sagte ich und kniete mich neben Noah. Sein Gesicht war blass, seine Augen halb geschlossen. Eine tiefe Wunde zog sich über seine Seite, und Blut sickerte langsam heraus. „Bitte rette ihn, Rayen.“ Sie kniete sich ebenfalls neben mich hin und schaute mich ernst an. „Auch mein Element hat Grenzen, Holly. Selbst wenn ich es versuchen würde, es würde nichts bringen. Dieser Werwolf ist zu schwer verletzt.“

Ich seufzte tief: „Dann bleibt uns nur eine Möglichkeit.“ Rayen schaute mich erschrocken an. „Du meinst doch nicht etwa ... Nein, das kannst du nicht tun, du weißt, was dann passieren wird“, und ihre Miene wurde von erschrocken zu Entsetzen. „Holly, du kannst das Element nicht Weitergeben. Es wird dich zerstören.“

Ich blickte entschlossen in Rayens Augen. „Ich habe keine andere Wahl. Rayen, ich muss es tun, sonst wird er sterben.“ Rayen legte ihre Hand auf meine Schulter und sah mich mit einem Ausdruck an, der eine Mischung aus Sorge und Traurigkeit zeigte. „Holly, wenn du das tust, wirst du gehen. Es gibt keinen Weg zurück.“ Ich nickte. „Ich weiß, Rayen. Aber ich kann Noah nicht einfach sterben lassen.“

Rayen seufzte tief. „Aber warum? Du kennst ihn doch nicht! Er ist nur ein fremder Werwolf.“ Mein Blick war fest und entschlossen, als ich Rayen ansah. „Er ist die Liebe von Yoru ... der Mutter der Elemente.“ Rayen schüttelte den Kopf und stand auf. „Tu, was du für richtig hältst. Es ist dein Leben und deine Zukunft. Aber dass ich hier bleibe und zusehe, wie du von uns gehst, dazu kannst mich nicht zwingen.“

Ich stand ebenfalls auf, um mit Rayen auf einer Augenhöhe zu sein. „Das verlange ich auch nicht. Aber ich bitte dich, gib ihm etwas von deinen heilenden Blüten. Und bringe ihn in die Mitte des Sees für das Ritual.“  Sie nickte langsam und ging zu Noah hinüber. „Na gut, aber mehr auch nicht.“ Sie ließ eine Ranke wachsen, die beide zur Mitte des Sees trug. Dort legte sie Noah ab und kniete sich neben ihm nieder. Als sie ihre Hand sanft auf seinen Körper legte, umgab die beiden eine leichte grüne Aura, und es sprossen Ranken mit heilenden Blüten aus dem Boden. Sie schwang sich wieder zurück ans Ufer. „Das muss reichen“, sagte sie zu mir und verließ dann den Ort ... oder zumindest sollte ich das denken. Ach, Rayen, dachte ich.

Nun machte ich mich an die Arbeit, das Element zu übertragen. Ich suchte den Felsen mit dem Symbol des Eises. Die Felsen waren alt und mit Moos überzogen, aber das Symbol war noch deutlich sichtbar eingraviert. Ich aktivierte einen geheimen Mechanismus im Felsen, und plötzlich begann er zu leuchten. Als ich den eisigen Felsen berührte, spürte ich, wie die Energie des Elements durch mich hindurchfloss. Es war, als würde mein Körper von Frost durchdrungen werden, und dennoch fühlte ich keine Kälte. Der See begann zu gefrieren und verband sich mit der Insel mittig im See, wo Noah lag. Ich spürte die Verbindung zur Natur oder besser gesagt zu dem Eis und zu der Energie.