Licht und Dunkelheit - Chaos und Ordnung

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Sicht von Yoru:

Durch das Licht hindurch trat die mysteriöse Frau, die uns zuvor gewarnt hatte. „Wie unverschämt von dir, Schwester“, fauchte die dunkle Gestalt; ihre Stimme klang wie eine zischende Schlange. „Ich wollte nur ein wenig Spielzeug für meine Pläne finden.“

„Genug Eris!“, sagte die mysteriöse Gestalt im Licht mit einer Stimme, die sowohl sanft als auch autoritär klang. „Deine Störungen sind nicht länger willkommen. Die Welt braucht Balance, und du trägst nur zur Zerstörung bei.“

Eris schnaubte verächtlich und zog ihre dunkle Energie zusammen, bereit, sich erneut zu wehren. „Du und deine törichten Regeln, Eos“, knurrte Eris. Ihre Augen funkelten in einem intensiven Rot, als sie Eos anstarrte. „Wer gibt dir das Recht, mein Spiel zu stören? Chaos ist der einzige Weg zur Wahrheit.“

„Deine Definition von Wahrheit ist verzerrt, Eris“, erwiderte Eos ruhig, während sie ihre Hand ausstreckte und eine Schutzbarriere aus Licht um uns bildete. „Die Welt braucht nicht nur Chaos, sondern auch Licht, um existieren zu können“, sagte sie zu Eris; ihre Stimme war fest und eindeutig. „Das Gleichgewicht ist empfindlich. Störungen können verheerende Konsequenzen haben.“

Eris lachte spöttisch. „Gleichgewicht? Pah! Das ist nur ein Konstrukt für die Schwachen, die Angst vor wahrem Chaos haben. In der Zerstörung liegt die wahre Freiheit!“

„Nicht, wenn diese Freiheit auf Kosten der Zerstörung und des Unrechts geht. Ich werde nicht zulassen, dass du den Verlauf der Dinge veränderst, nur um deinen eigenen Willen durchzusetzen.“

Eris’ Augen blitzten vor Zorn, und eine dunkle Aura begann sich um sie herum zu sammeln. Ihre Präsenz wurde bedrohlicher, und der Nebel schien sich noch dichter um uns zu legen. Doch Eos ließ sich nicht beirren. Mit einem festen Schritt trat sie vor und hob ihre Hand höher, als ob sie den gesamten Nebel und die Dunkelheit zurückdrängen könnte. Das Licht, das sie ausstrahlte, wurde stärker und wuchs zu einer intensiven Leuchtkraft, die die Umgebung erhellte.

Geh zurück in die Schatten, Eris“, sagte Eos mit Nachdruck. Eris verzog das Gesicht vor Wut, als das Licht sie bedrängte.

„Du wirst dafür bezahlen! Und ihr zwei habt Glück, dass Eos hier ist“, sagte Eris; ihre Stimme war schneidend und voller Zorn. „Sonst hätte ich euch nicht nur als Spielzeuge benutzt, sondern vielleicht für meine eigenen Zwecke umgewandelt.“ Mit diesen Worten wandte sie sich ab und verschwand in den Schatten des Nebels.

Als der Nebel sich verzog und das Licht von Eos verblasste, konnte ich endlich wieder klar sehen. Das Gelände um uns herum kehrte in seine ursprüngliche Form zurück, als ob der Spuk, den Eris verursacht hatte, nur eine Illusion gewesen wäre. Doch die bedrohliche Energie, die sie mit sich gebracht hatte, ließ ein tiefes Unbehagen in mir zurück.

Fiametta und ich schauten uns an, und ich konnte die Erleichterung in ihren Augen erkennen. Doch gleichzeitig lastete eine neue Sorge auf uns. Wer waren diese beiden Frauen wirklich? Was für ein Spiel wird mit uns gespielt?

Fiametta trat näher an meine Seite und sah Eos ernst an. „Danke für deine Hilfe“, sagte sie. „Aber du scheinst mehr über das zu wissen, was hier vor sich geht, als du uns erzählst.“

Eos’ Gesicht war schwer zu lesen, ihre Augen strahlten in einem tiefen Blau, das sowohl Weisheit als auch Traurigkeit zeigte. „Es ist wahr. Ich verfüge über vergangenes, zukünftiges und gegenwärtiges Wissen. Aber die Wahrheit ist, dass der Verlauf der Ereignisse nicht immer klar ist und die Antworten sich oft erst im Laufe der Zeit offenbaren. Was ihr heute erlebt habt, ist nur ein kleiner von etwas großen. Aber eines ist dennoch gewiss, eure Rolle ist entscheidend.“

Die 6 Elemente und die Gestaltenwandler Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt