~Währenddessen bei Nuri~Sicht von Nuri:
Mittlerweile war es Nacht. Die Zeit zum Verschwinden, um die Reise anzutreten. Ich nahm meine Tasche an mich und zog meinen Mantel über. In der Stille des Lagers waren die anderen bereits tief in ihren Träumen versunken; nur einige Wachen waren unterwegs. Doch das war teilweise kein Problem, durch Noah wusste ich ungefähr, wo diese immer unterwegs waren.
Als ich mich vorsichtig durch das Camp schlich, konzentrierte ich mich auf die leisen Schritte der Wachen und vermied es, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Mit jedem Schritt kam ich dem Rand des Camps näher, und die Geräusche wurden leiser. Die Dunkelheit des Waldes verschlang mich, als ich schließlich den sicheren Bereich des Camps hinter mir ließ und den Wald betrat.
„Nuri bitte warte“, rief noch eine Stimme nach mir. Ich hielt abrupt inne und drehte mich langsam um; im schwachen Mondlicht konnte ich die Silhouette von Fiametta erkennen.
„Was machst du hier?“, fragte ich leise und versuchte, meine Nervosität zu verbergen. Fiametta trat aus den Schatten, ihr rötliches Haar und ihre braunen Augen funkelten im Mondlicht.
„Ich wollte dich nur noch einmal sehen, bevor du dich auf den Weg machst“, sagte sie, ihre Stimme war sanft, aber bestimmt. Fiametta atmete tief durch, bevor sie fortfuhr. „Bist du sicher, dass du es alleine schaffst … ich meine, dass du alleine gehen solltest?“
Ich ging näher an Fiametta heran und berührte ihre Schulter. „Ich verstehe deine Bedenken. Aber ich werde es schaffen“, antwortete ich leise und versuchte, meine Entschlossenheit zu betonen. „Es ist etwas, das ich tun muss. Alleine. Das Risiko, dass wir angegriffen werden, ihr euer Training nicht schafft, ich die Person nicht finde und und und ist groß. Deshalb ist es besser so.“
Fiametta sah mich lange an, als ob sie versuchte, jede Nuance meiner Entschlossenheit zu erfassen. „Ich weiß, dass du stark bist“, sagte sie schließlich, „aber die Welt da draußen ist unberechenbar … gefährlich. Ich … wir können und möchten dich nicht verlieren.“
„Ich weiß“, erwiderte ich und zog sie daraufhin in eine leichte Umarmung. „Aber ich werde wieder kommen … für alle … aber besonders für dich.“ Fiametta verharrte einen Moment in meiner Umarmung, als ob sie meine Worte verarbeiten müsste. Ihre Hände legten sich vorsichtig auf meinen Rücken, und ich spürte die Wärme ihrer Nähe.
„Und es gibt noch etwas, das ich dir sagen möchte, Fiametta“, meine Stimme war nur ein Flüstern. „Ich wollte es mir am Anfang nicht eingestehen, aber ich habe lange darüber nachgedacht“, begann ich, „und ich kann es nicht länger für mich behalten. Fiametta ich … ich habe mich in dich verliebt. Seitdem wir uns kennen, habe ich immer wieder gemerkt, wie viel du mir bedeutest.“
Fiametta zog sich leicht aus der Umarmung zurück, gerade so weit, dass sie mich ansehen konnte. Ihre Augen suchten nach einem Anzeichen dafür, dass ich es ernst meinte. Ich konnte das leichte Zittern ihrer Lippen erkennen, als sie endlich antwortete. „Nuri … ich … ich fühle dasselbe für dich.“
Ich beugte mich zu ihr, meine Hand hob sich sanft, um ihr Gesicht zu berühren. Ihre Haut fühlte sich warm unter meinen Fingerspitzen an, als ich ihr näher kam. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, und ohne weiter zu zögern, beugte ich mich zu ihr hinunter. Unsere Lippen trafen sich sanft, erst vorsichtig, fast zögerlich, als würden wir testen, ob dieser Moment real war. Ich spürte, wie ihre Hände meinen Nacken hinaufglitten, und zog sie noch näher zu mir, während ich versuchte, jeden Augenblick dieses Moments in mir aufzunehmen.
Es war, als würde die Zeit stillstehen, als gäbe es nur uns beide. Als wir uns schließlich voneinander lösten, blickte Fiametta mich mit einem Ausdruck an, der gleichermaßen überrascht und glücklich war. „Ich werde auf dich warten, Nuri. Egal wie lange es dauert“, flüsterte sie und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
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Die 6 Elemente und die Gestaltenwandler
VârcolaciYoru, ein 18-jähriges junges Mädchen. Sie ist die Tochter des Betas aus dem Nordrudel. Aber sie ist anders als andere Gestaltwandler, denn sie kann sich nicht verwandeln. Doch alles nimmt eine Wendung. Seid sie auf das Gestaltwandler-Internat geht u...