Letzter Wettkampf - Geheimnissvolle Begegnungen

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Sicht von Yoru:

Die Luft war erfüllt von einer elektrisierenden Spannung. Jeder Teilnehmer war bereit, sein Bestes zu geben und sich den Herausforderungen dieses letzten Rennens zu stellen. Mein Herz schlug schneller, Adrenalin pumpte durch meine Adern, und ich konnte die Energie in meinen Gliedern förmlich spüren.

Frau Schmidt hob die Hand, ein Zeichen, dass es bald losgehen würde. Ihre Augen glitten über die Teilnehmer, und für einen Moment schien alles stillzustehen. Der Wald um uns herum war in einem unwirklichen Schweigen gehüllt, als ob die Natur selbst den Atem anhielt. „Auf die Plätze…“, rief Frau Schmidt mit kräftiger Stimme, und ich senkte mich in eine geduckte Position, bereit zum Start. Meine Muskeln spannten sich an, jede Faser meines Körpers war darauf ausgerichtet, bei ihrem Signal loszusprinten.

Fertig…“, die Spannung war greifbar, mein Atem war ruhig, aber ich fühlte den Puls in meinen Ohren. „Los!“ Meine Pfoten drückten sich kraftvoll vom Boden ab und ich und Fiametta schossen nach vorne. Der Wald um mich herum verwandelte sich in einen verschwommenen Strom aus Farben und Geräuschen, während wir mit voller Geschwindigkeit durch die Bäume raste. Doch ich wusste, dass ich nicht nur gegen die anderen rannte. Irgendetwas in den Schatten des Waldes lauerte, beobachtete uns. Es war das gleiche Gefühl der Unruhe, das mich seit dem Vorfall mit Noah nicht losließ.

Die erste Herausforderung ließ nicht lange auf sich warten: Ein breiter Fluss, dessen Wasser reißend und schnell war und unser Weiterkommen blockierte. Ich erschuf eine Brücke aus Eis, sodass wir sicher den Fluss überqueren konnten. Mit einem schnellen Blick nach hinten sah ich, dass einige der anderen Teilnehmer auf ihre eigenen Weisen versuchten, das Hindernis zu überwinden. Ein Werjaguar sprang elegant von Stein zu Stein, während eine Fee über den Fluss hinwegflog. Doch einige Teilnehmer schafften es nicht so reibungslos. Ein Tilatrus rutschte auf einem glatten Felsen aus und fiel ins Wasser, kämpfte dann gegen die starke Strömung an, während ein Wendigo versuchte, eine Brücke aus Ästen und Wurzeln zu formen, die unter seinem Gewicht nachgab.

Unsere Pfoten berührten wieder festen Boden, und wir setzten unseren Weg durch den dichten Wald fort, ohne Zeit zu verlieren. Bäume und Büsche zogen wie Schatten an uns vorbei, ihre Zweige kratzten leicht an unserem Fell. Der Wald wurde zunehmend dichter, und der Weg führte uns in eine unheimliche Dunkelheit, die von dem dichten Blätterdach herrührte. Ich ließ meinen Blick über den Boden schweifen und entdeckte einige aufgestellte Fallstricke und Stolperfallen, die geschickt zwischen den Bäumen verborgen waren. Offenbar waren sie Teil der Herausforderungen des Rennens.

Vorsicht!“, rief ich an Fiametta gewandt, die dicht neben mir lief. Sie schien die versteckten Gefahren ebenfalls bemerkt zu haben und verengte ihre Augen, als sie den Boden genau untersuchte. Wir mussten uns besonders konzentrieren, die Fallen zu umgehen. Es war eine nervenaufreibende Passage, die uns viel Zeit kostete. Plötzlich hörte ich ein knackendes Geräusch hinter mir. Ich drehte den Kopf und sah eine Gestalt durch die Bäume huschen. Das gleiche Gefühl von Bedrohung, das ich bereits zusammen mit Noah gespürt hatte, kam wieder auf. Fiametta schien es ebenfalls bemerkt zu haben und lief jetzt etwas näher an meiner Seite.

„Hast du das auch gesehen?“, fragte ich, während ich mich weiter auf den Weg konzentrierte. „Ja“, antwortete sie leise. „Wir sollten auf der Hut sein. Etwas stimmt hier nicht.“ Der dichte Wald schien sich immer weiter zusammenzuziehen, die Bäume standen so nah beieinander, dass sie fast wie Wachen aussahen, die uns den Weg versperren wollten. Während wir weiterliefen, versuchte ich, den Schatten der Gestalt, den ich gesehen hatte, zu lokalisieren, doch so schnell wie er aufgetaucht war, verschwand er auch wieder. Wir liefen weiter, bis der Wald langsam aufgelockert wurde und wir auf eine große Lichtung stießen. Hier war der Boden von tiefen Schlammgruben durchzogen. Die Schlammgruben waren mit dem bloßen Auge nur schwer zu erkennen und boten ein erhebliches Risiko, in ihnen stecken zu bleiben.

Die 6 Elemente und die Gestaltenwandler Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt