Die 6 Elemente und die Gestaltenwandler

Yorus Wind Element und Noahs Suche nach Antworten

Sicht von Yoru:

Die Sonne weckte uns mit ihren sanften Strahlen, die durch die Baumwipfel schienen. Ich fühlte mich zwar immer noch etwas ausgelaugt, aber war voller Tatendrang weiterzulernen. Holly war bereits wach und saß am See. Als sie mein Erwachen bemerkte, stand sie auf und kam auf mich zu.

„Bist du bereit für deine erste Lektion?“, fragte sie mich. Ich nickte entschlossen. Holly führte mich zu einer kleinen Lichtung nahe am See, wo der Morgenwind sanft durch die Bäume strich.

„Luft ist ein flexibles und vielseitiges Element“, erklärte sie. „Es kann sanft wie eine Brise oder zerstörerisch wie ein Tornado sein. Es liegt an dir, wie du diese Kraft nutzen möchtest.“ Ich nickte bestätigend. „Versuche, den Wind um dich herum zu spüren“, sagte sie leise. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich auf die Geräusche um mich herum. Die Blätter raschelten leise im Wind, und ich konnte das sanfte Streichen der Luft auf meiner Haut spüren. Langsam hob ich meine Hände. Zuerst geschah nichts, doch dann fühlte ich ein leichtes Kribbeln in meinen Fingern.

Das Kribbeln in meinen Fingern wurde intensiver, und ich konnte den Wind, der um mich herum wehte, spüren, als ob er auf mein inneres Rufen reagierte. Vorsichtig öffnete ich die Augen und sah, wie sich die Blätter am Boden leicht zu bewegen begannen. Holly beobachtete mich aufmerksam und nickte ermutigend.

„Sehr gut, Yoru. Du hast die Verbindung gespürt. Nun, versuche, die Luftströmung zu lenken.“ Ich nahm einen tiefen Atemzug und konzentrierte mich erneut. Dieses Mal versuchte ich, den Wind bewusst zu formen. Langsam hob ich meine rechte Hand und machte eine kreisende Bewegung. Zu meiner Überraschung folgte der Wind meiner Geste und bildete einen kleinen Wirbel aus Blättern und Staub.

„Exzellent!“ lobte Holly. „Jetzt, wo du die Grundlagen verstanden hast, lass uns weitergehen.“ Sie zeigte auf eine Reihe von Flammen, die auf Baumstümpfen brannten. „Deine nächste Aufgabe besteht darin, jede Flamme mit einem Windstoß zu löschen.“ Ich betrachtete die brennenden Flammen auf den Baumstümpfen und spürte, wie meine Anspannung wuchs. Holly bemerkte meine Unsicherheit und legte beruhigend eine Hand auf meine Schulter.

„Du schaffst das, Yoru“, und sie lächelte mir aufmunternd zu. Ich nickte und versuchte, mich zu beruhigen. Wieder schloss ich die Augen und konzentrierte mich auf das Gefühl und die Energie des Windes um mich herum. Ich hob die Hände und spürte das vertraute Kribbeln in meinen Fingern. Dieses Mal war es stärker, intensiver.

Mit einem festen Entschluss öffnete ich die Augen und fokussierte mich auf die erste Flamme. Ich hob meine rechte Hand und stellte mir vor, wie ein kräftiger Windstoß direkt auf die Flamme zuwehte. Zuerst geschah nichts, doch dann spürte ich eine Bewegung in der Luft. Ein starker Windstoß brach aus meinen Fingerspitzen hervor und traf die Flamme, die sofort flackerte und erlosch. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, und Holly lächelte zurück.

„Sehr gut, Yoru! Versuche nun die nächsten.“ Ich konzentrierte mich auf die anderen Flammen. Diesmal wollte ich es schneller und präziser schaffen. Mit einer geschickten Bewegung meiner Hände lenkte ich den Wind, und nach und nach erloschen die Flammen, bis nur noch Rauch übrig war. Hollys Lächeln wurde breiter, als die letzten Flammen erloschen.

„Du hast großes Potenzial, Yoru. Mit mehr Übung wirst du in der Lage sein, noch beeindruckendere Dinge zu vollbringen.“ Ich spürte Stolz in mir aufsteigen, aber auch eine gewisse Müdigkeit von der intensiven Konzentration. Holly bemerkte es und schlug vor: „Lass uns eine kurze Pause machen. Wir können am See etwas trinken und uns ausruhen, bevor wir weitermachen.“ Gemeinsam gingen wir zurück zum Seeufer und setzten uns ins Gras. Der kühle Schatten der Bäume und das leise Plätschern des Wassers wirkten beruhigend. Holly reichte mir etwas Wasser, und ich trank gierig, um meine trockene Kehle zu befeuchten.