Intrigen - Geheimnisse - Aurora's Offenbarung

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Sicht von Noel:

Kurz nachdem Noah und Yoru das Büro verlassen hatten, verabschiedete Klevis sich von uns und ließ uns ebenfalls gehen. Zonta ging in Richtung ihres Apartments und ich blieb noch etwas vor dem Gebäude stehen.

Nach kurzer Zeit kam Noah voller Wut auf mich zu und drückte mich gegen die Wand. „Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?“, fauchte er mich an und seine Finger gruben sich in meinen Nacken. Überrascht, aber dann wütend und mit einem bösen Grinsen im Gesicht, schaute ich ihn an. „Lass mich los, Noah“, knurrte ich ihn an. Doch er hielt mich weiterhin fest und seine Augen bohrten sich in meine. „Ich lasse dich nicht los, bis du mir sagst, warum du das getan hast“, sagte er mit leiser, gefährlicher Stimme. „Warum hast du mit Zonta zusammengearbeitet?“

„Du verstehst es nicht, Noah“, sagte ich schließlich mit zischender Stimme. „Es ging nie um dich, mich oder sonst jemanden. Es ging schon immer um etwas Größeres.“

„Was meinst du?“ Doch statt ihm eine Antwort zu geben, stieß ich Noah zu Boden und lachte über ihn spöttisch. „Noah, du bist einfach nur armselig, dumm und schwach.“ Daraufhin ging ich, blieb aber noch einmal kurz stehen. „Ach ja, und deine Prinzessin Yoru – sie ist schon bald für immer vom Internat verschwunden oder sollte ich eher sagen, Geschichte?!“ Und daraufhin verschwand ich um die Ecke von dem Gebäude.

Sicht von Zonta:

Nachdem ich mich im Apartment frisch gemacht hatte, verließ ich es und ging zu dem vereinbarten Treffpunkt. Nach kurzer Zeit kam dann auch Noel an. „Da bist du ja endlich wieder“, sagte ich zu ihm im knurrenden Unterton.

Reg dich ab, ja. Ich kann doch nichts dafür, wenn mein dämlicher Bruder mich noch aufhalten musste.“

„Er hält dich immer auf“, knurrte ich zurück. Noel verdrehte die Augen, sagte dazu aber nichts mehr.

Gibt es etwas Neues von deinem ominösen Auftraggeber?“ Noel seufzte und sah sich misstrauisch um, als wollte er sicherstellen, dass niemand in der Nähe war, der uns belauschen konnte.

Nein, nichts Neues. Ich soll nur dafür sorgen, dass niemand Verdacht schöpft.“

„Das klingt, als würdest du nicht die ganze Wahrheit erzählen“, sagte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Noel schaute mich einen Moment lang an, bevor er den Blick abwandte.

Ich erzähle dir, was ich weiß. Mehr gibt es momentan nicht.“ Ich seufzte laut auf.

Also gut, lass uns dann wenigstens sicherstellen, dass wir unseren Teil des Auftrags erfüllen“, sagte ich schließlich und entspannte meine Haltung etwas.

Natürlich“, antwortete Noel trocken.

Ich nickte. „Alles klar, wenn es nichts weiter mehr gibt, würde ich jetzt gehen.“ Er schüttelte nur mit dem Kopf und ich wandte mich dann ab und ging schnellen Schrittes davon.

Sicht von Noah:

Ich lag benommen auf dem Boden und spürte, wie die Wut in mir aufstieg. Noel hatte gerade eine Grenze überschritten, die nicht ungestraft bleiben konnte. Voller Wut und Hass auf ihn stand ich auf und lief in Richtung Wald. Vor lauter Emotionen verwandelte ich mich und Chronos, mein innerer Wolf, kam zum Vorschein.

Der dichte Wald verschluckte mich, als ich mich durch die Bäume und das Unterholz kämpfte. Die Äste zogen nur so an mir vorbei und streiften mich mehrfach, doch ich spürte keinen Schmerz, nur diese alles verzehrende Wut. Wie konnte er nur? Ich lief schneller, ohne auf den Weg zu achten. Je tiefer ich in den Wald vordrang, desto lauter wurde das Rauschen in meinen Ohren. Es war, als ob der Wald meinen Zorn widerspiegelte.

Die 6 Elemente und die Gestaltenwandler Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt