Wettkampf Tag 2 - Yoru gegen Samael

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Sicht von Yoru:

Frau Schmidt sah mich mit prüfendem Blick an. „Der Grund, warum ich mit dir sprechen wollte, ist, dass du dich vermutlich ja noch nicht verwandeln kannst", sagte Frau Schmidt mit ruhiger Stimme. Ich schluckte schwer und fühlte, wie mein Herz schneller schlug. Sollte ich ihr die Wahrheit sagen? Nur die halbe Wahrheit? Sollte ich lügen? Schließlich entschied ich mich für die Lüge. „Das ist richtig, ich kann mich noch nicht verwandeln", sagte ich leise. Frau Schmidt nickte langsam und betrachtete mich eine Weile, als würde sie meine Worte und meine Haltung genau analysieren, bevor sie fortfuhr.

Du wirst es schwer haben, gegen die anderen anzutreten. Deshalb habe ich mit den zuständigen Aufsichtspersonen gesprochen, die für diese Etappe zuständig sind. Es wäre für sie in Ordnung, wenn Sie den Kampf als Mensch bestreiten." Ich atmete erleichtert auf, aber ein Teil von mir fühlte sich schuldig wegen der Lüge. „Danke, Frau Schmidt. Ich werde mein Bestes geben", sagte ich schließlich. Frau Schmidt nickte und legte mir eine Hand auf die Schulter.

Aber dennoch sind einige zu dem Schluss gekommen, dass es das Beste wäre, wenn Sie den Wettkampf aufgeben", gestand sie schließlich. Ich sah Frau Schmidt ungläubig an. „Den Wettkampf aufgeben? Aber das wäre doch eine Niederlage, ohne überhaupt gekämpft zu haben!" Frau Schmidt seufzte. „Yoru, ich verstehe deine Gefühle. Aber dieser Wettkampf ist nicht nur ein Test deiner Fähigkeiten, sondern auch eine Frage der Sicherheit. Ohne die Fähigkeit zur Verwandlung bist du in der ersten Phase des Wettkampfes erheblich benachteiligt, es könnte gefährlich werden."

Die Worte trafen mich wie ein Schlag. Die Wahrheit war, dass ich mich verwandeln konnte, aber aus Angst wegen Adrik und vor den Erwartungen, wenn man herausfindet, dass ich die Mutter der Elemente bin war präsent. Ich hatte einfach Angst vor dem, was passieren würde, wenn sie es herausfanden - vor der Enttäuschung, vor den Vorurteilen. „Ich ... ich verstehe", sagte ich schließlich und senkte den Blick. „Aber ich werde trotzdem nicht aufgeben."

Frau Schmidt musterte mich erneut, und ich konnte die Sorge in ihren Augen sehen. Schließlich nickte sie langsam. „Gut, Yoru. Ich werde mit den anderen sprechen und ihnen mitteilen, dass du den Wettkampf fortsetzen möchtest. Aber sei vorsichtig. Wenn es zu gefährlich wird, gebe bitte auf." Frau Schmidt wandte sich schließlich ab und ging zurück zu den anderen Aufsichtspersonen, während ich noch immer mit meinen Gedanken kämpfte. Die Lüge lag wie ein Stein auf meinem Herzen, aber ich war entschlossen, den Wettkampf fortzusetzen.

Auf dem Weg zurück zu Fiametta sah ich Samael an einem Baum stehen, einen Schüler ungefähr in meinem Alter und aus meinem Jahrgang. Samael lehnte entspannt gegen den Baum, die Arme verschränkt, sein Blick fokussiert und ein spöttisches Lächeln auf den Lippen. Als er mich bemerkte, hob er eine Augenbraue und die Herausforderung in seinem Blick war unmissverständlich. „Nicht gerade unauffällig, liebe Yoru", bemerkte er. „Was möchtest du, Samael?", und ich spürte, wie sich meine Hände zu Fäusten ballten. Samael war zwar bekannt für seine provokante Art und seinen Hang zur Einschüchterung. Aber es war nicht so, als hätte er mir etwas getan; es ist einfach nur seine Art, die Ausstrahlung, einfach alles hatte wie so eine Art unsichtbare Warnung an sich.

Samael trat einen Schritt auf mich zu, sein Lächeln wurde breiter. „Oh, nichts Besonderes. Ich dachte nur, wir könnten ein bisschen Smalltalk halten, bevor der Kampf beginnt." „Smalltalk, hm?", erwiderte ich scharf. „Und warum sollte ich mit dir plaudern wollen?" Samael lachte leise. „Vielleicht, weil ich dir helfen könnte bei deinem Problem." Ich warf Samael einen misstrauischen Blick zu. „Welches Problem meinst du?", fragte ich. Samael lachte leise. „Nichts Großes, nur das kleine Geheimnis, das du verbergen möchtest", sagte er; sein Blick war durchdringend, und ich konnte das spöttische Lächeln auf seinem Gesicht nicht ausblenden. „Ich weiß nicht, worüber du sprichst", antwortete ich schroff und versuchte, mein Misstrauen zu verbergen.

Die 6 Elemente und die Gestaltenwandler Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt