Eine Nacht voller Schrecken - Yorus Begegnung mit dem Unbekannten

17 2 0
                                    

Sicht von Yoru:

Der Mond stand hoch am Himmel und tauchte das Camp in sanftes, silbriges Licht. Ich ließ mich auf mein Zeltbett sinken und lauschte den leisen Geräuschen des Waldes, bevor ich einschlummerte. Doch erneut riss mich der Traum über den Lykaner und diese Drohung aus dem Schlaf. Ich setzte mich erschrocken in meinem Zeltbett auf. Der Traum, den ich gerade erlebt hatte, war besonders intensiv gewesen. Der Lykaner hatte sich in all seiner bedrohlichen Pracht vor mir gezeigt, seine Augen waren braun, das Fell pechschwarz, sein Körper von Narben übersät, und seine Drohung hallte noch in meinem Kopf nach.

Ein kalter Schweiß lief mir über den Rücken, als ich mich versuchte zu sammeln. Ich stand auf und schlich vorsichtig aus meinem Zelt. Der Mond war immer noch hoch am Himmel und tauchte die Umgebung in ein silbernes Licht, das die Dunkelheit des Waldes durchbrach. Plötzlich hörte ich ein leises Knacken hinter mir und ich drehte mich abrupt um. Die Geräusche wurden lauter und schienen nun aus allen Richtungen zu kommen. „Wer ist da?“, flüsterte ich in die Dunkelheit, während ich mich in Angriffsposition brachte.

Plötzlich merkte ich, dass mich jemand von hinten angreifen wollte. Und gerade noch rechtzeitig wich ich aus. Ich drehte mich zu ihm um, um zu erkennen, wer es war. Er war groß und trug eine schwarze Kapuze, die sein Gesicht im Dunkeln verbarg. „Hallo Mädchen! Alleine in der Dunkelheit im Wald unterwegs zu sein ist nicht gerade sicher, kleines“, spottete der Unbekannte. Seine Stimme ließ mich frösteln. „Was willst du von mir? Und wer bist du?“, entgegnete ich. Der Unbekannte lächelte, und ich konnte seine langen spitzen Zähne in der Dunkelheit blitzen sehen. „Du bist ein Hybrid, nicht wahr? Lykaner und Vampir!“, entgegnete ich und versuchte, meine Stimme ruhig zu halten. Vampire, auch bekannt als die Untoten, sind sehr berüchtigt, und ich wusste, dass sie gefährlicher sind als jener Gestaltwandler. Ein Biss von ihnen genügt, um entweder zu sterben und als ihre Nahrung zu enden oder einer von ihnen zu werden.

Der Unbekannte trat aus dem Schatten hervor und das Mondlicht offenbarte seine blasse Haut. „So wie du, mein kleines Nachtmahl“, sagte der Unbekannte und machte einen Schritt auf mich zu. „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst“, sagte ich und versuchte, meine Stimme ruhig zu halten, obwohl ich die Anspannung in meinen Gliedern deutlich spürte. „Ach, komm schon“, sagte er und seine Stimme klang fast amüsiert. „Du bist ein Hybrid. Geboren als ein Werwolf und als ein Lykaner. Und zeitgleich bist du noch die Mutter der Elemente.“

Das macht mich also zu einem interessanten Ziel für dich, oder?“ Der Unbekannte lachte leise, seine Augen blitzten im schwachen Mondlicht eisblau auf. „Du für mich? Ja, du wärst ein Leckerbissen mit Sicherheit. Aber das würde mein Meister ... mein Boss nicht erlauben.“ Der Unbekannte trat näher, sein Lächeln wurde breiter, als ob er sich an meinem Unbehagen in dieser Situation erfreute. „Er hat besondere Pläne für dich“, fügte er hinzu, als ob er mir ein Geheimnis verraten wollte. „Aber ich kann dir nicht garantieren, dass du jemals lebend zurückkehren wirst.“

Ich versuchte, meine Furcht zu unterdrücken und blieb ruhig. „Was meinst du mit ‚besonderen Plänen‘? Wer ist dieser ‚Meister‘?“ Der Hybrid schüttelte langsam den Kopf. „Das sind Fragen, die ich nicht beantworten kann.“ Ich knurrte ihn wütend an und ging einen Schritt auf ihn zu. „Du hast mir also nichts zu sagen, aber dennoch willst du mich verschleppen?“, fragte ich, meine Stimme von Entschlossenheit durchzogen. „Das ist mutig von dir. Aber ich werde mich nicht so leicht ergeben.“

Der Unbekannte schien überrascht, als ich mich vorwärts bewegte, doch seine Fassade blieb unerschütterlich. „Oh, ich liebe deinen Kampfgeist“, sagte er. „So kämpferisch und aggressiv, einfach nur süß“, fuhr er fort. „Ach, süß? Ich werde dir zeigen, was süß ist“, sagte ich zu ihm und zog meine Krallen vor. Er zog eine lange, dünne Klinge aus seiner Manteltasche und drehte sie spielerisch in den Fingern. „Du bist mutig, das muss ich dir lassen. Doch Mut allein wird dich nicht vor mir schützen können.“ Sein Lächeln war kalt und leer, und ich konnte die Gefahr in seinen Augen erkennen. Ich wusste, dass ich keine Zeit zu verlieren hatte. Während er die Klinge in der Hand hielt, versuchte ich, einen Fluchtweg zu finden.

Die 6 Elemente und die Gestaltenwandler Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt