Die 6 Elemente und die Gestaltenwandler

Wettkampf Zeit: Phase 2

Sicht von Samael:

Der Schmerz der Vergangenheit war allgegenwärtig. Die Erinnerungen an die brutalen 'Trainingsmethoden' von Dagon lasteten schwer auf mich. Jeder Tag war ein Kampf gegen meine Vergangenheit und dem Chaos, das mir noch heute immer zu verschlingen drohte.

„Ich weiß, dass es schmerzhaft ist, Samael", entgegnete Nuri sanft. „Aber ich möchte dir helfen. Es gibt Wege, die Macht zu meistern, ohne ihr zu verfallen. Wege, die dich nicht in die Dunkelheit führen."

Ich wandte mich wieder zu Nuri, seine Worte durchdrangen die dichte, schmerzverhangene Stille in mir. „Warum solltest du mir helfen? Was möchtest du wirklich, Nuri?", fragte ich, immer noch misstrauisch. „Was hast du davon, mir zu helfen?"

Nuri sah mich an, sein Blick voller Ernsthaftigkeit und Mitgefühl. „Ich helfe dir, weil ich an das Gute in dir glaube. Aber zugegeben, ich habe auch eine Bitte an dich. Helfe uns, Elemente gegen die Nachtschwarzen. Deine Fähigkeiten und dein Wissen über sie könnten den entscheidenden Unterschied machen."

Meine Augen verengten sich, während ich Nuri forschend ansah. „Die Nachtschwarzen ... Kreaturen des Schattens, die alles verschlingen, was sie berühren", murmelte ich, halb zu mir selbst. „Und ihr glaubt, ich könnte euch gegen sie helfen?"

Nuri nickte ernst. „Du bist einer der wenigen, der das Chaos in sich trägt, aber dennoch die Kontrolle über sich behalten kann. Es ist zwar verbesserungswürdig, aber nicht unlösbar."

Ich sah Nuri an und spürte einen Funken Hoffnung, der in mir aufstieg, obwohl ich ihn sofort wieder niederkämpfen wollte. „Du denkst wirklich, dass ich das Chaos kontrollieren kann? Dass ich eine Chance habe, diese ... diese Dunkelheit zu bändigen und gleichzeitig gegen die Nachtschwarzen zu kämpfen?"

„Ja, Samael, das glaube ich. Ich habe ähnliche Kämpfe durchgestanden. Deshalb kann ich dich verstehen. Aber die Lösung liegt nicht darin, die Kräfte zu verdrängen, sondern darin, sie zu verstehen und zu akzeptieren."

Ich ließ Nuris Worte auf mich wirken, doch tief in mir tobte der Kampf weiter. Es war nicht leicht, zu glauben, dass es einen Weg gab, das Chaos zu kontrollieren, ohne sich ihm ganz zu ergeben. Doch irgendetwas in Nuris Augen - diese Mischung aus Entschlossenheit und Mitgefühl - gab mir das Gefühl, dass er die Wahrheit sprach.

„Es klingt so einfach, Nuri", sagte ich leise, während ich mich von den Erinnerungen an die Vergangenheit losriss, „doch du hast keine Ahnung, wie stark das Chaos ist. Diese Kräfte sind ein Fluch, der mich ständig an den Rand des Wahnsinns bringt. Es ist nicht nur eine Kraft, die man lenken kann. Es ist ein Teil von mir, ein dunkler Schatten, der mir immer wieder zu verschlingen droht. Ich möchte einfach nicht wie die anderen Nachtschwarzen enden. Nein, ich möchte einfach mit einem positiven Beispiel in die Zukunft gehen."

Nuri nickte langsam, als ob er meine Zweifel verstanden hätte. „Ich weiß, dass es schwer ist, Samael. Das Chaos ist keine leichte Bürde, aber du musst lernen, es als Teil von dir zu akzeptieren, anstatt ständig dagegen anzukämpfen."

„Und was, wenn ich versage?", fragte ich bitter. „Was, wenn das Chaos mich doch übermannt und ich zu genau dem werde, was ich immer werden sollte?"

Nuri legte eine Hand auf meine Schulter und schaute mich aufmunternd an. „Dann wirst du wieder aufstehen und weitermachen. Und dabei wirst du nie alleine sein, du hast mich ... Freunde, die dir helfen werden."

Ich spürte, wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete, als ich Nuris Worte vernahm. Freundschaft, Vertrauen, Unterstützung - das waren Begriffe, die in meiner Welt kaum Platz hatten. In einer Welt, die von Dunkelheit und Chaos regiert wurde, schien es fast naiv, an solche Dinge zu glauben. Doch Nuri schien aufrichtig, und trotz meiner Zweifel und Ängste keimte in mir die Frage auf: Was, wenn er recht hatte?