Neues Bündnis

13 3 2
                                    

Sicht von Yoru:

Als die Sonne langsam aufging, erwachte ich und sah, dass Noah neben mir lag. Trotz seiner Verletzung und seiner Verausgabung sah er friedlich und irgendwie zufrieden aus. „Noah …“, flüsterte ich und küsste ihn sanft. Er regte sich leicht und öffnete die Augen. „Yoru“, murmelte er.

Wie fühlst du dich?“, fragte ich sanft, meine Finger strichen zart über seine Wange. Noah blinzelte und verzog leicht das Gesicht vor Schmerz, doch ein schwaches Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. „Besser, jetzt, wo du bei mir bist“, antwortete er leise und griff nach meiner Hand.

Noah, es tut mir so leid, was passiert ist. Das, was ich zu dir gesagt habe und das, was ich getan habe … ich wollte dich nicht verletzen.“ Noah schüttelte sanft den Kopf und drückte meine Hand. „Yoru, es war nicht deine Schuld. Wir waren alle in einer schwierigen Situation. Aber jetzt sind wir hier … Zusammen und vereint. Das ist, was zählt.“

Seine Worte trugen eine seltsame Beruhigung in sich, die meinen Schmerz und meine Schuldgefühle linderten. Ich ließ meinen Blick über die Lichtung schweifen und sah Nuri unter einem Baum sitzen, in Gedanken versunken.

Sicht von Nuri:

Ich sah auf, sah zu Noah und Yoru herüber. Und bei den beiden konnte ich einfach nicht anders, als zu lächeln. Sie wirkten zusammen so friedlich, als würde es keine Dunkelheit auf dieser Welt geben. Aber ich wusste, der Schein trügt. Die größte Herausforderung wartet noch auf uns: Der Feind, der an uns experimentiert hatte, die hinter uns Elemente her waren, und nicht zu vergessen die nachtschwarzen Gestaltwandler, auch bekannt als das Chaos persönlich.

Im Gedanken versunken merkte ich nicht, dass sich Yoru und Noah näherten. „Guten Morgen“, begrüßten sie mich. Ich schreckte aus meinen Gedanken auf und versuchte, ein freundliches Lächeln aufzusetzen. „Guten Morgen“, erwiderte ich leise. „Wie fühlt ihr euch?“, fragte ich und versuchte, die Schwere meiner eigenen Sorgen zu verbergen.

Yoru nickte leicht. „Wir sind so weit wieder in Ordnung. Und du? Hast du gut geschlafen?“ Ihre Stimme war warm und ich spürte ein kleines bisschen Trost darin. „Es war … erholsam“, log ich. Die Wahrheit war, dass mein Schlaf voller Albträume gewesen war, Erinnerungen, die ich nicht abschütteln konnte.

Guten Morgen“, sagte Fiametta und trat hinter einem der Bäume mit einer Tasche auf uns zu. „Guten Morgen, Fiametta“, erwiderte ich und zwang mich zu einem Lächeln, das nicht ganz meine inneren Unruhen verbergen konnte. „Was hast du da?“, fragte ich und deutete auf die Tasche in ihrer Hand.

Ich habe etwas zum Essen mitgebracht“, antwortete Fiametta und stellte die Tasche vor uns ab. Sie öffnete die Tasche und holte sorgfältig verpackte Lebensmittel heraus: frisches Brot, Käse, einige Äpfel und Honig. Der Duft des Essens ließ uns allen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Wir setzten uns im Kreis und begannen, das Frühstück zuzubereiten.

Während wir aßen, fragte Fiametta auf einmal in die Runde: „Was wird dein nächster Schritt sein, Yoru … ich meine das mit Adrik?“ Yoru blickte auf, überrascht von der Frage. „Ich weiß es nicht genau, Fiametta. Es ist einfach …“

„Kompliziert“, beendete ich ihren Satz. „Aber nicht unlösbar. Ich werde dir dabei helfen.“ Yoru nickte dankbar und wandte sich an mich. „Nuri, danke. Deine Unterstützung bedeutet mir sehr viel.“

Fiametta hingegen schwieg, als würde sie überlegen, was sie sagen sollte. Dann begann sie zu sprechen: „Der Wettbewerb, Yoru, wird morgen wiederholt werden. Zumindest ab deiner Startzahl.“ Etwas verwirrt schaute Yoru zu Fiametta. „Der Wettbewerb? Der ist doch eh für mich gelaufen. Klipp und klar hatte ich gegen die Regeln verstoßen.“

Die 6 Elemente und die Gestaltenwandler Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt