Kapitel 38

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Freundin. Freundin. Freundin.
Das Wort hallt immer wieder in meinem Kopf nach, als wir nach dem Abendessen zurück ins Zimmer gehen. Seit wir das Gespräch endlich geführt haben, fühle ich eine solche Erleichterung in mir, dass ich nicht umhin komme, Felix Recht zu geben - ich hätte ihn wirklich früher danach fragen sollen. Andererseits hätte auch er derjenige sein können, der mich darauf anspricht. Aber für ihn scheint es ja gar keine Frage gewesen zu sein, ob wir zusammen sind oder nicht.
Während wir die Flure zu unserem Zimmer entlang laufen, traue ich mich endlich, nach seiner Hand zu greifen. Felix verschränkt seine Finger sofort mit meinen und wirft mir ein so glückliches Lächeln zu, dass mein Herz automatisch schneller schlägt. Wie kann es sein, dass so eine harmlose und unschuldige Geste so eine starke körperliche Reaktion in einem hervorrufen kann... ?

Im Zimmer werfe ich mich sofort aufs Bett und stoße ein lautes Seufzen aus. „Am liebsten würde ich von jetzt bis zu unserer Abreise einfach durchschlafen."
Felix hebt skeptisch eine Augenbraue. „Ich dachte, wir wären nicht zum schlafen hier." Mit einem diabolischen Grinsen im Gesicht macht er eine Geste in Richtung Badezimmer, die mich zum Lachen bringt. Die Badewanne. „Du lässt echt nicht locker, oder?" Ich kann ein Gähnen nicht unterdrücken. „Außerdem dachte ich, das wäre ein Scherz gewesen."
Sein Blick wird sofort ernst. „Sehe ich so aus, als würde ich Scherze machen?"
Schmunzelnd mustere ich ihn von oben bis unten. „Ja, ehrlich gesagt schon. Eigentlich machst du das sogar hauptberuflich, falls du das vergessen haben solltest."
Felix grinst und schüttelt den Kopf. „Ja, aber doch nicht, wenn's um Sex geht! Da versteh ich gar keinen Spaß."
Ich muss lachen und strecke die Arme nach ihm aus. „Komm erstmal her und gib mir eine halbe Stunde zum Verdauen." Wieder muss ich gähnen. „Danach sehen wir weiter."
Felix scheint nicht ganz überzeugt zu sein, lässt sich aber auf meinen Vorschlag ein und legt sich neben mich ins Bett. „Na gut. Aber wehe, du schläfst ein."
Grinsend schüttele ich den Kopf. „Keine Sorge."

Gedankenverloren ziehe ich mit meinem Finger Kreise auf Felix' Oberkörper, während wir eng umschlungen da liegen. Ich habe keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen ist, seitdem wir das Zimmer betreten haben, aber was ich weiß, ist, dass ich jetzt genug Zeit zum verdauen hatte.
Ein paar Minuten lang ist es still. Die einzigen Geräusche, die den Raum ausfüllen, sind Felix' und meine Atemzüge. Unsere Augen sind nicht ganz geschlossen, aber kurz davor. Ein Grinsen stiehlt sich auf meine Lippen. Langsam lasse ich meine Hand unter der Decke nach unten wandern.
Ich zähle innerlich bis drei und lege schließlich meine Hand auf seinen Schritt. Felix zieht scharf die Luft ein und öffnet seine Augen. Mit hochgezogenen Augenbrauen schaut er mich an und grinst. „Ist es jetzt soweit, ja?"
Grinsend schüttelte ich den Kopf. „Keine Ahnung, was du meinst", sage ich scheinheilig. Dann fange ich an, ihn über seiner Jogginghose nahezu quälend langsam zu streicheln.
Felix seufzt. „Fuck", murmelt er. „Kannst du nicht einfach..."
Mit einem engelsgleichen Gesichtsausdruck sehe ich zu ihm hoch und lächele ihn an. „Kann ich nicht einfach was?"
Felix grinst mich an, dann greift er unter der Decke nach meiner Hand und lässt sie unter dem Bund seiner Jogginghose verschwinden. Als ich ihn über dem dünnen Stoff seiner Boxershorts berühre, keucht er leise auf. „Schon besser."
„Achso", sage ich, als hätte ich jetzt erst verstanden, was er will. „Du meinst..." Ich intensiviere meinen Griff, lasse meine Hand immer und immer wieder auf- und abfahren, bis ich merke, dass er unter meinen Berührungen hart wird.
Felix atmet hörbar aus, dann nickt er. „Ja. Genau das meine ich."
Unsere Blicke haften aneinander und ich höre nicht auf, ihn anzulächeln, während ich mit der Hand unter den Bund seiner Boxershorts fahre und somit auch die letzte Hürde überwinde. Ich genieße das Gefühl von seinem Penis in meiner Hand und erkunde jeden Zentimeter davon. Es dauert nicht lange, bis Felix anfängt, leise zu stöhnen, Das Geräusch klingt so heiß, dass auch ich langsam merke, wie sich ein Pulsieren zwischen meinen Beinen bemerkbar macht, doch ich höre nicht auf, bis Felix wieder nach meiner Hand greift und sie von seiner Erektion löst.
Er setzt sich auf und küsst mich mit einer solchen Intensität, dass mir fast schwindelig wird.
Dann grinst er mich vielsagend an und macht mit dem Kopf eine Bewegung in Richtung Badezimmer. „Sollen wir jetzt wirklich... ?"
Ich überlege kurz, dann schüttele ich den Kopf und lächele ihn ein wenig entschuldigend an. „Wollen wir das nicht auf morgen verschieben?", murmele ich. „Ein lebensveränderndes Ereignis pro Tag reicht doch."
Felix lacht, scheint sich mit der Antwort aber zufrieden zu geben. „Na gut." Er küsst mich nochmal. „Dann bleiben wir hier."

Heavenly (Felix Lobrecht)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt