4

205 20 7
                                    

Ehrlich, danke für den ganzen Support, den ihr mir schenkt <3 Ich hoffe sehr, dass euch die Ff auch weiterhin überzeugen kann

- - - - -

JK POV

"Gut, Jungs." Park klatschte sich in die Hand und ich horchte auf, legte mein Handy beiseite und blickte auf die Uhr an der Anzeige an der Wand gegenüber, 17:45 Uhr - Trainingsende. "Ihr wart schon recht überzeugend, aber da ist noch viel Luft nach oben und daran werden wir arbeiten. Bis dahin haltet die Ohren steif und wir sehen uns beim nächsten Mal", sprach er und entließ uns dann endlich in den langersehnten Feierabend. 

Kaum war ich meinen besten Freunden zurück in die Umkleide gefolgt, die sich tief seufzend die schweren Helme von den verschwitzten Köpfen zogen, bemerkte ich meine leere Jackentasche und rollte genervt mit den Augen. Jetzt musste ich echt zurück in die Halle, weil ich mein Handy dort auf der Bank hatte liegen lassen? "Was ist los, Kooks?", hakte Namjoon prompt amüsiert nach. "Hab mein Handy in der Halle liegen lassen", seufzte ich, "Bin gleich wieder da."

Weit kam ich jedoch nicht, denn etwas oder besser gesagt jemand auf dem Eis ließ mich in meinen Bewegungen inne halten. Fasziniert betrachtete ich den braunhaarigen Jungen, der nahezu über das Eis zu schweben schien, seine Bewegungen wahnsinnig detailliert und geschmeidig. Er wirkte so anmutig, wie er über das Eis flog, dass ich meinen Blick einfach nicht abwenden konnte. Eigentlich wollte ich nur mein Handy holen und dann nichts wie nach Hause und in mein Bett, aber das hier war wie Magie. Magie, die mich absolut in ihren Bann zog und mich verzauberte. Noch nie zuvor hatte ich solch etwas wunderschönes mit eigenen Augen betrachten dürfen.

"Jungkook, suchst du das hier?" Erschrocken weitete ich die Augen und zuckte zusammen. Aber nicht nur ich schreckte auf, auch der Junge auf dem Eis und stolperte, weshalb er schon im nächsten Moment fiel und mit dem ganzen Körper über das Eis schlitterte. "Aish, fuck", hörte ich ihn aufzischen und verzog aus Reflex selbst das Gesicht. Das musste nicht ganz schmerzlos gewesen sein.

Als ich dann zur Seite sah, hielt mir Park Guwon mein Handy vor die Nase und ich nagte etwas peinlich berührt an dem Ring in meiner Lippe, nickte hastig. "Ja, sorry", murmelte ich und nahm ihm schnell dankend das Smartphone ab. Der Coach winkte grinsend ab und gerade als ich kehrt machen wollte, horchte ich nochmal auf und drehte mich überrascht um.

"Jimin, alles okay bei dir?"

Und tatsächlich, auf dem Eis stand kein geringerer als Park Jimin selbst, der sich etwas genervt das Eis von der schwarzen Trainingshose klopfte und sich den Handschuh von der Hand zog, um sie im nächsten Moment durch die dunkelbraunen Haare fahren zu lassen. Sicher glitt er über das Eis auf meinen Trainer zu, welcher an der Bande lehnte und die Stirn besorgt in Falten gelegt hatte. "Mmh", brummte er und nickte seufzend, "Alles in bester Ordnung, Dad."

Dad, was? Park Guwon, ausgerechnet mein neuer Coach war Jimins Vater? Na super, Jimin schien sowieso schon nicht sonderlich von mir begeistert zu sein und ich hatte absolut keine Ahnung, was ich ihm getan hatte. Als könnte er meine Gedanken lesen, blickte mein braunhaariger Mitschüler im nächsten Moment direkt zu mir und verkniff sich das genervte Augenrollen natürlich nicht. Junge, was war überhaupt sein Problem? Wir hatten ja noch nicht einmal auch nur ein Wort miteinander gewechselt. Meine Anwesenheit zog anscheinend nicht nur seine Laune herunter, sondern auch seine Anwesenheit die meine, weshalb ich verächtlich schnaubte und direkt kehrt machte. 

In der Umkleide empfingen mich nicht nur die verwirrten Gesichter meiner besten Freunde, die sich wahrscheinlich fragten, warum ich solange gebraucht hatte, um lediglich mein Handy zu holen, sondern auch der penetrante Gestank von Deo gemischt mit einer Horde verschwitzter, pupertierender Jungs. Schnell ergriff ich meinen Rucksack und deutete meinen Freunden, dass ich draußen wartete, bevor ich in diesem kleinen Raum noch kläglich eingehen würde.

Namjoon und Hoseok ließen glücklicherweise nicht allzu lange auf sich warten, weshalb wir uns schon bald darauf zu dritt in Hoseoks viel zu kleine Schrottkiste quetschten. Dass die überhaupt noch ansprang, grenzte wirklich an ein sehr großes Wunder, aber ich war dankbar darüber, dass sie es tat, denn ansonsten müssten wir zu Fuß gehen oder auf den nächsten Bus warten, welcher bei unserem Glück wahrscheinlich erst in einer Stunde kommen würde.

Während Namjoon sich mitsamt seiner und Hobis großen Sporttaschen auf die Rückbank quetschte, setzte ich mich nach vorne neben den Schwarzhaarigen, immerhin musste ich früher raus und das Auto war zweitürig.

"Was hast du eigentlich so lange gebraucht, um dein Handy zu holen?" Hoseok warf mir einen schnellen Blick zu, bevor er zurück auf die befahrene Straße sah. Als wären seine Worte ein Trigger, tauchten Bilder eines braunhaarigen Jungen, der sich so unglaublich wunderschön über das Eis bewegte, vor meinem geistigen Auge auf und ohne es zu merken, nagte ich an meiner Lippe, zog das Piercing zwischen meine Zähne und verlor mich nahezu in den faszinierenden Erinnerungen, wie Jimin eine gekonnte Pirouette nach der anderen drehte und das mit solch einer Leichtigkeit, wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte.

"KOOKS!" Erschrocken fuhr ich zusammen und drehte den Kopf nach hinten, blickte den Schwarzhaarigen auf der Rückbank gereizt an. "Brüll doch nicht so, mein Gott", grummelte ich und grinsend zuckte Namjoon mit den Schultern. "Kann ich ja nichts für, dass du erst nach dem dritten Mal reagierst", schmunzelte er nur. Gut, dagegen konnte ich dann tatsächlich nichts mehr erwidern und blickte aus dem Fenster zu meiner rechten, beobachtete die vorbeiziehenden Gebäude und Personen auf dem Bürgersteig.

"Park hat mich nur noch mal bezüglich meiner Verletzung angesprochen", erwiderte ich dann auf Hoseoks zuvor gestellte Frage und atmete kaum merklich erleichtert aus, als dieser keine fünf Minuten später vor meinem Zuhause hielt, sodass sie mir nicht mehr die Frage stellen konnten, warum ich so in Gedanken gewesen war. Ich wusste ja selbst nicht einmal, was ich den beiden daraufhin hätte antworten sollen. Ich wollte ihnen nicht die Wahrheit erzählen und von Park Jimin beziehungsweise wie fasziniert ich von ihm war schon gar nicht, besonders nicht, da ich wusste, dass sie mich damit bis in alle Ewigkeiten aufziehen würden. Nein, danke, darauf konnte ich nun wirklich verzichten. "Bis morgen", verabschiedete ich mich dementsprechend hastig und eilte aus dem Auto zur Haustür, die ich in derselben Windeseile öffnete und im Hausflur verschwand.

COLD AS ICE // 𝑗𝑖𝑘𝑜𝑜𝑘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt