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JIMIN POV

"Oh mein Gott, Leute, ihr glaubt nicht, was Mr. Park uns gerade erzählt hat." Hoseok und Namjoon waren ganz aus dem Häuschen, als sie zu uns an den Tisch kamen und neugierig musterten wir die beiden aufgeregten Jungs, wobei ich schon so eine gewisse Vorahnung hatte und mir wissend auf die Lippe biss. Erst vorgestern hab ich ganz zufällig mitbekommen, wie mein Dad mit anderen Schulen und Hockeyvereinen telefoniert hatte  und tatsächlich ein Freundschaftsspiel für das diesjährige Winter-Schulfest ausmachen konnte. Das mehr oder weniger unfreiwillige Aussetzen in dieser Season durch den Trainerwechsel hatte die Hockey-Jungs einfach ungemein demotiviert. Verständlicherweise. "Was denn jetzt?", forderte mein Freund ungeduldig und rollte frustiert mit den Augen, als seine besten Freunde noch immer nicht mit der Sprache herausrückten. 

Amüsiert grinsend strich ich ihm die langen Haarsträhnen aus der Stirn und zwirbelte sie sanft zwischen meinen Finger. "Ich gehe mal ganz stark davon aus, dass mein Dad ihnen erzählt hat, dass er für euch ein Match organisieren konnte", ließ ich die Bombe dann platzen und augenblicklich blickten mich acht überraschte Augenpaare an. "Wir dürfen spielen?!", wiederholte Jungkook völlig ungläubig und als seine beiden besten Freunde freudig grinsend nickten, konnte auch er seine umschwängliche Freude nicht mehr in sich halten. Strahlend sprang der Jüngere von seinem Stuhl auf und stürzte sich auf Namjoon und Hoseok, ehe die drei jubelnd durch die Gegend hüpften und den ein oder anderen verwirrten Blick der anderen Schüler auf sich zogen. Es war ihnen absolut egal, vielzu groß war ihre Euphorie und meinen Freund so glücklich zu sehen, erwärmte mir einfach nur das Herz. Amüsiert schmunzelte ich und schüttelte den Kopf. Diesen Chaoten...

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Es war inzwischen Anfang Dezember und mit jedem weiteren Tag sanken die Temperaturen tiefer und tiefer, doch der Schnee blieb leider noch aus. Dafür regnete es fast durchgehend und genervt zog ich mir die Kapuze nur noch tiefer ins Gesicht. Abby war ebenfalls triefnass und nicht weniger erfreut von dem plötzlichen Wetterumschwung. Wenn es doch wenigstens Schnee war... Aber wie sagte man immer so schön? Die Hoffnung starb bekanntlich doch immer zuletzt. Das Klingeln meines Handys riss mich aus meinen Gedanken und eilig zog ich es aus meiner Tasche hervor. Als ich die wenigen Zeilen erblickte, die mir mein wundervoller Freund geschickt hatte, bildete sich augenblicklich ein verliebtes Lächeln auf meinen Lippen und vergessen war all die schlechte Laune, die der Regen mir verpasste. 


[Kookie] Training ist jetzt endlich zu Ende. Dein Dad hat mir angeboten mich mit zu euch zu nehmen und ich dürfte sogar über Nacht bleiben

[Kookie] Ich vermisse dich ❤️

Ich vermisse dich auch und ich freue mich so sehr 😚


Mein Herz klopfte mir lautstark gegen den Brustkorb und lachend über mich selbst schüttelte ich den Kopf. Was war nur aus uns geworden? Kaum trennten uns mal ein paar wenige Stunden und schon vermissten wir einander, als hätten wir uns wochenlang nicht gesehen. "Komm, beeilen wir uns. Kookie ist auf dem Weg", sprach ich motiviert zu meinem Hund, welcher lediglich fragend den Kopf neigte, ehe wir schnellen Schrittes unseren Weg durch den Regen nach Hause fortsetzten. Gerade als Abby und ich in unsere Straße einbogen, sah ich unser Auto auf unser Grundstück fahren und erfreut joggten wir zwei das letzte Stück. Jungkook, der uns bereits hat kommen sehen, wartete an der Haustür auf uns.

Schelmisch grinsend schlang ich meine Arme um meinen Freund und drückte meinen triefnassen Körper gegen den seinen. Angewidert verzog der Schwarzhaarige das Gesicht und versuchte lautstark jammernd meinem starken Klammergriff zu entfliehen. Kichernd drückte ich mich nur noch näher an ihn. Letztendlich gab der Jüngere geschlagen nach und ließ es einfach über sich ergehen, schlang seine Arme ebenfalls um meinen Körper. Gemeinsam schritten wir tiefer ins Innere des Hauses und noch bevor ich mich aus seinen Armen zurückzog, drückte ich Jungkooks niedlich schmollenden Lippen einen schnellen Kuss auf. Augenblicklich hoben sich seine Mundwinkel zu einem kleinen, süßen Lächeln und zufrieden ließ ich von ihm ab. Als ich meinen Blick durch den Hausflur schweifen ließ, sah ich meinen Vater, der sich gerade um unseren Hund kümmerte und seinen amüsierten Blick kopfschüttelnd von Jungkook und mir abwandte.

Eilig entledigte ich mich meinen nassen Converse - mir war ziemlich bewusst, dass das eine dämliche Entscheidung war, aber ändern konnte ich das jetzt sowieso nicht mehr - sowie meine ebenso triefender Jacke, ehe ich Jungkook an der Hand über die Treppe nach oben zog. "Dad, wir sind oben", rief ich meinem Alten noch beiläufig zu. "Mh", erwiderte dieser verstehend, "Schick mal Wooyo runter." Gesagt, getan. 

Laute Musik dröhnte aus dem Zimmer meines Bruders, weshalb ich wusste, dass Anklopfen und Rufen nichts brachte. "Willst du nicht wenigstens anklopfen?", überlegte Jungkook zögerlich, doch ich zuckte nur gleichgültig mit den Schultern. "Wenn er etwas zu verheimlichen hat, kann er die Tür abschließen. Außerdem stürmt er auch ständig einfach in mein Zimmer", erwiderte ich unbekümmert und öffnete im gleichen Atemzug die Tür. Großer Fehler! Ganz großer Fehler!!

"Oh mein Gott- WOOYOUNG!", rief ich geschockt und knallte die Tür wieder zu. Das war absolut nicht für meine Augen bestimmt und beschämt schoss mir das Blut kochend heiß ins Gesicht. Ich wusste ehrlich nicht, wem das jetzt peinlicher war. Meinem Bruder, den ich gerade mit seiner Hand tief in seiner Hose erwischt hatte oder mir, der das einfach nicht sehen wollte. Zum Glück stand Jungkook neben dem Türrahmen, sodass er nicht ins Zimmer schauen konnte und er von diesem Anblick verschont geblieben war. "D-du sollst runter zu Dad", rief ich ihm noch beschämt durch die Tür zu und zog einen verwirrten Jungkook rasch in mein Zimmer. 

"O-oh, Gott! Fuck, das- Hätte ich gewusst, d-dass-", mein überfordertes Gestammel wurde augenblicklich von zarten Lippen unterbrochen, die sich so unglaublich gefühlvoll gegen die meinen schmiegten, dass ich für einen Moment sogar vergaß, was soeben geschehen war. Jungkook kicherte sanft gegen meine Lippen und vertiefte den Kuss noch einmal mehr, indem er seine Zunge neckend über meine Unterlippe gleiten ließ. Leise keuchend öffnete ich meine Lippen und umfasste seine Hände, die an meinen heißen Wangen lagen. Sogleich schoss mein Puls in die Höhe und unzählige Schmetterlinge tobten kribbelnd durch meinen Bauch. Willig ließ ich mich auf sein neugieriges Spiel ein und schlang meine Arme um Jungkooks Nacken, während dieser seine eigenen um meine Taille legte und mich fest an seinen schlanken Körper drückte.

Als der Jüngere den Kuss zögerlich löste, grinste er mir zuckersüß entgegen und neigte den Kopf fragend zur Seite. Etwas überwältigt blinzelte ich einige Male und versuchte mein rasendes Herz zu beruhigen. "Alles wieder okay?", wollte er wissen und schluckend nickte ich. "Da sind nur Bilder in meinem Kopf, die ich einfach nicht mehr loswerde. Kookie, ich hab meinen Baby-Bruder erwischt, wie er sich einen runtergeholt hat", erwiderte ich und schüttelte angewidert den Kopf. Übertrieb ich vielleicht ein wenig? Ja, möglicherweise, aber das war jetzt nun wirklich nichts, was ich gerne sehen wollte. Amüsiert kicherte mein Freund und funkelte mich frech an, "Ich hab dir gesagt, dass du hättest anklopfen sollen." Gespielt entsetzt sah ich den Schwarzhaarigen an und schnaubte, rollte überdramatisiert mit den Augen und haute ihm gegen den Oberarm. "Aua", schmollte er und rieb sich den schmerzenden Oberarm, ehe sich ein schelmisches Grinsen auf seine Lippen legte, "Aber sieh es mal so, jetzt hast du Erpressungsmaterial gegen ihn in der Hand." Prompt verflog jegliche Peinlichkeit und meine Miene erhellte sich vorfreudig, ehe ich Jungkooks Wangen umfasste und unzählige Küsse überall auf seinem Gesicht verteilte. 

"Verdammt, Kookie, du bist der Beste. Ich liebe dich." Warte- 

Hatte ich das jetzt wirklich gesagt? Ganz einfach so?

Fuck.

COLD AS ICE // 𝑗𝑖𝑘𝑜𝑜𝑘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt