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Ich hab heute so einen richtigen mentalen Durchhänger. Am liebsten würde ich alles hinschmeißen, mich einfach für immer in meinem Bett verkriechen und heulen... life sucks, was ist neu?

Anyways... ich hoffe, ihr habt/hattet einen schönen Tag und viel Spaß beim Lesen 💜

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JK POV

Ich war verwirrt, mehr als das. Ich wusste einfach nicht mehr, wo mir der Kopf stand. Meine Gefühle verwirrten mich und Jimin mindestens genauso sehr. Erst redete er gar nicht mit mir und dann ganz auf einmal hatte sich das geändert, als hätte man ihn ausgetauscht. Und dann war noch das Problem, dass ich einfach keine Ahnung von meinen Gefühlen hatte. Ich war noch nie verliebt gewesen. Wie sollte ich dann also den Unterschied zwischen einer harmlosen Schwarmerei, die früher oder später vorübergehen würde, und wirklich tiefgründigen Gefühlen merken?

Jimin stellte etwas mit mir an, aber ich konnte es einfach nicht differenzieren. Fühlte ich mich zu ihm hingezogen, einfach weil mich sein Talent auf dem Eis so wahnsinnig beeindruckte oder reichten meine Gefühle zu ihm doch tiefer? Aber wenn es doch nur eine bloße Schwärmerei wäre, dann würde es doch nicht jedes Mal so in meinem Bauch kribbeln, wenn er mir dieses wunderschöne, strahlende Lächeln schenkte, oder?

"Was ist los, Kooks?" Fragend blickte ich von meinen Aufgaben auf in die verwirrten Gesichter von Namjoon und Hoseok. Sie beide hatten ihre Stifte zur Seite gelegt, um mir nun ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken. Wir hatten uns zum Lernen verabredet, da hatte ich jedoch noch nicht damit gerechnet, dass mir mein Kopf einen solchen Strich durch die Rechnung machen würde.

"Nichts", erwiderte ich schnell und wollte mich wieder an meine Aufgaben machen, doch ich hätte wissen müssen, dass mich die beiden Schwarzhaarigen nicht so leicht davonkommen ließen. "Mh, ist klar und ich bin der Kaiser von China. Raus mit der Sprache. Du schaust als hätte man dich zu Unrecht für den Rest der Season gesperrt", forderte Namjoon dann und ich seufzte leise. Er kannte mich zu gut. "Es ist nichts wildes. Ich bin nur wahnsinnig verwirrt von meinen Gefühlen", murmelte ich und spürte die Röte sogleich in meine Wangen schießen. "Aww, ist unser Jungkookie etwa verknallt? Wer ist sie?", quietschte Hoseok daraufhin, dem meine Reaktion natürlich nicht entgangen war und ich biss mir beschämt auf die Lippe, weitete meine Augen erschrocken. Ich konnte den beiden ja schlecht sagen, dass es Jimin war. Das würden sie mit Sicherheit komisch finden und ich wusste ja selbst noch nicht so recht, wie ich mit der Tatsache umgehen sollte, dass ich anscheinend... bisexuell war?

"Nein, niemals-... Ich-... Ich weiß es nicht", nuschelte ich dann etwas zögerlich und zog mir die Kapuze meines schwarzen Hoodies nur noch tiefer ins Gesicht. Weder Namjoon noch Hobi konnten sich das vielsagende Grinsen nicht verkneifen, was mein Unwohlsein nur noch bestärkte. Der Drang einfach im Erdboden verschwinden zu wollen, wurde von Minute zu Minute nur noch größer. Wieso hatte ich überhaupt die Wahrheit gesagt? Ich hatte doch eigentlich gewusst, dass mich meine Freunde damit aufziehen würden. Auch wenn ich wusste, dass sie es nicht böse meinten, war die Situation unangehm und viel zu ungewohnt.

"Du weißt es nicht?", hörte ich den Älteren der zwei sanft fragen und als ich dann schüchtern unter dem Rand er Kapuze zu Hoseok sah, funkelten mich seine braunen Augen zwar noch immer sehr neugierig an, aber seine Lippen hatten sich zu einem liebevollen Lächeln verzogen. Namjoon schenkte mir ein ähnliches Lächeln und irgendwie fühlte ich mich direkt wieder ein wenig wohler, zog die Kapuze wieder ein wenig mehr aus meinem Gesicht und drehte das Piercing in meiner Lippe nachdenklich mit meinem Finger. "Ich-", ich schluckte kurz, suchte ein wenig verzweifelt nach den richtigen Worten, "Da ist diese Person, die mich wahnsinnig fasziniert und ich kann einfach nicht sagen, ob meine Gefühle über diese Bewunderung hinausreichen. Ich möchte mich nicht in etwas hineinsteigern, was sich am Ende dann nur als ein harmloser Crush entpuppt."

Hoseok nickte daraufhin langsam verstehend, während Namjoon nachdenklich die Stirn in Falten legte. "Hm", machte er und blickte mich dann nach einer kutzen Weile an, "Kennt ihr euch denn schon lange?" Schnell schüttelte ich den Kopf und wieder verstummte der Schwarzhaarige überlegend. "Ich meine, wir können schlecht über deine Gefühle entscheiden, aber ich denke, dass du definitiv merken wirst, wenn das ernstzunehmende Gefühl sind. Liebe äußert sich für jeden anders, weißt du?", erwiderte Hoseok dann und ich nickte etwas zögerlich, "Auch wenn es anfangs wirklich verwirrend ist, denk einfach nicht allzu viel nach und verbring einfach weiter Zeit mit dieser Person. Genieße es und ganz wichtig, hör auf dein Herz, es wird dich wissen lassen, wenn sich etwas richtig anfühlt." Dankbar lächelte ich und nickte ein erneutes Mal, "Danke." Meine besten Freunde winkten daraufhin nur unbeeindruckt ab, als hätten sie mir nicht soeben eine riesengroße Last von den Schultern genommen.

"Jetzt, wo wir das geklärt haben...", lenkte Namjoon prompt das Thema um und ich ahnte bereits, worauf das hinauslief, weshalb ich hastig meine Stifte und Bücher auf dem Boden zusammensuchte. Auch Hoseok schloss sich ihm grinsend an und musterte mich viel zu neugierig, "Ja, wer ist denn die Gute, hm?" "Das ist dann wohl mein Stichwort", erwiderte ich und stopfte alles in meine Tasche, "War echt nett mit euch und wir sehen uns." Und schon verschwand ich eilig aus Hoseoks Zimmer. "Glaub ja nicht, dass du uns ständig aus dem Weg laufen kannst, Kooks. Früher oder später finden wir es sowieso heraus", rief mir Namjoon amüsiert hinterher. 

Ich biss mir nur fest auf die Lippe. Besser sie fanden es nicht heraus... zumindestens noch nicht. Irgendwann würde ich es ihnen sagen, aber noch verwirrte es mich selbst zu sehr und irgendwie hatte ich Angst vor ihren Reaktionen. Sich über unsere Sexualität auszutauschen, war jetzt nicht das üblichste Thema, weshalb ich auch echt nicht die geringste Idee hatte, wie sie überhaupt generell zu Homosexualität standen. Was, wenn sie mich nicht akzeptierten? War ich überhaupt schwul?

So viele Dinge schwirrten in meinem Kopf herum und bereiteten mir allmählich richtig Kopfschmerzen, weshalb ich zwar nach Huase lief, aber nur, um meine Sporttasche zu holen und mich auf direktem Weg in die Eishalle zu machen. Sport und Hockey ganz besonders half mir den Kopf freizukriegen, aber der Anblick, der sich mir dann vorort bot, war keiner, den ich erwartet hatte. Genauso wenig, wie das schmerzende Ziehen in meinem Herzen.

Was war passiert?

COLD AS ICE // 𝑗𝑖𝑘𝑜𝑜𝑘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt