JIMIN POV
Irgendwie empfand ich die Tatsache, dass Jungkook und ich vor etwas mehr als einer Woche das erste Mal miteinander intim geworden waren, immer noch etwas surreal. Noch immer fühlten sich die Erinnungen viel mehr wie eine Art Fiebertraum an, doch wusste ich ganz sicher, dass es geschehen war. Ich hatte jede atemberaubende Sekunde am eigenen Leib erfahren. Diese sündhaften Bilder meines Freundes auf mir hatten sich in mein Gehirn gebrannt und würden von dort wohl niemals wieder verschwinden. Wie sollte es denn nur werden, wenn wir irgendwann mal noch einen Schritt weitergingen? Allein die Gedanken daran trieben mir die Schamesröte ins Gesicht. Ich glaubte, Wooyoungs neugierigen Blicke könnten mich jeden Moment durchschauen und meine verborgensten Fantasien lüften. Natürlich konnten sie es nicht, aber trotzdem fühlte es sich eins zu eins so an.
Da heute das Winterfest der Schule und folglich auch der letzte Schultag vor den Ferien stattfand, hatte sich nahezu die gesamte Schüler- sowie Lehrerschaft unserer und einer anderen Schule auf den Tribünen der Eishalle versammelt und konnten es kaum abwarten, bis das Match startete. Unsere Hockey-Jungs, so auch meinen Freund, hatte wir vor etwa einer Stunde das letzte Mal gesehen und ihnen, auch wenn es nichts zu gewinnen gab, viel Erfolg gewünscht. Wie es sich gehörte, hatte Jungkook natürlich einen innigen und gefühlvollen Kuss von mir erhalten, ehe er niedlich grinsend seinen Teamkollegen in die Umkleiden hinterher geeilt war. Mein Dad stand bereits am Eis, unterhielt sich und lachte mit dem Coach des anderen Teams sowie dem Schiedsrichter, während meine Freunde und ich ungeduldig auf dem Rang direkt hinter dem, der für das Team reserviert war, saßen und dem Spiel entgegen fieberten. Rechts von mir saß Taehyung und links mein Bruder, der seine Vorfreude kaum mehr verbergen konnte. Ich musterte ihn grinsend und blickte dann auf die Anzeigetafel an der gegenüberliegenden Wand. In etwa fünf Minuten würde es losgehen.
Als würde man vom Teufel sprechen, erklang lauter Jubel, als die Teams auf das Eis traten. Jungkook, in dem lavendelfarbenen Trikot mit der großen 7 auf dem breiten Rücken, trug seinen Helm noch nicht und lächelte mir kurz verliebt zu. Sogleich schoss mein Puls in die Höhe und ich spiegelte sein Lächeln ganz automatisch. Schemenhaft vernahm ich die lauten Rufe nach meinem Freund und nicht nur ich konnte mir das Augenrollen nicht mehr länger verkneifen. Taehyung gackerte neben mir und schüttelte den Kopf. "Wenn die nur wüssten, dass ihr herzallerliebster Jungkookie-Oppa schon lange vergeben ist und sich einen Dreck um die schert", grinste er. "Die würden sich blind vor Neid wie wilde Furien auf dich stürzen", warf Wooyoung grinsend ein und erhielt sogleich Zustimmung seitens Taehyung. Wahrscheinlich hatten sie damit nicht einmal ganz unrecht. "Nimm dich bloß in Acht, Chim." Bevor ich etwas auf Taes Worte erwidern konnte, unterbrach uns eine schrille Trillerpfeife und unsere Aufmerksamkeit galt dem viel wichtigeren Geschehen auf dem Eis.
Die Teams standen in Position, Jungkook dabei ganz vorne an der Spitze. In seinem scharfen Blick lag feurige Leidenschaft und Hunger, der mir kribbelnde Schauer bescherte. Fuck. Jungkook war heiß, viel zu heiß, um real zu sein, doch wusste ich wohl besser als jeder andere hier, wie verdammt echt er war. Süffisant grinste ich und stieg mit in das lautstarke Grölen ein, feuerte unsere Freunde und ganz besonders meinen festen Freund an. Jungkook blühte voll und ganz in seiner Leidenschaft auf, flitzte so unfassbar rasant und flink über das Eis, dass man kaum mit den Augen hinterherkam. Als Namjoon das erste Tor für die Heimmannschaft erzielte, sprang unser Rang jubelnd auf. Selten habe ich Yoongi so außer sich vor Freude gesehen. "JOON!", jubelte er und amüsiert musterte ich ihn, der prompt rot um die Nase wurde, als er meinen Blick auf sich spürte. Niedlich.
Die erste und auch die zweite von insgesamt drei Spielzeiten verflogen geradezu im Fluge. So gut wie es zu Beginn für unsere Mannschaft ausgesehen hatte, so hatte sich das Blatt schlagartig gewendet und die Gastmannschaft lag nun deutlich vorne. Jungkook, der fast die gesamten zweite Spielzeit pausiert hatte, stand nun wieder an der Spitze seines Teams. Die Frustration des Rückstands und der Wille für den Sieg befeuerten seinen Hunger. Ich sah heiße Flammen in seinen dunklen Augen lodern. Jungkook akzeptierte keine Niederlage. Angespannt nagte ich an meiner Unterlippe und hörte das Blut in meinen Ohren rauschen. Mein Bein wippte nervös auf und ab, während ich meine Daumen fest in meinem Schoß gedrückt hatte. Nicht eine Sekunde nahm ich den Blick von dem Geschehen auf dem Eis. Hoseok erzielte das Tor für den Gleichstand und erhielt wie jeder andere auch lauten Jubel. Dann kurz vor Schluss – die letzte Minute war schon lange angebrochen, die Sekunden zählten rasend schnell der Null entgegen – schlängelte sich Jungkook flink an den gegnerischen Stürmern vorbei, fing den Puck von Namjoon ab und beförderte ihn gezielt und mit Schwung zwischen den Beinen des Torwarts hindurch über die Torlinie. Der Schiedsrichter pfiff, die Uhr zeigte 00:00:00 an und laut jubelnd sprangen wir von unseren Plätzen auf, feierten den Sieg unserer Schule und fielen einander in die Arme, so wie die Jungen auf dem Eis.
Laute Rufe wie: "JEON JUNGKOOK!", "KIM NAMJOON!", "JUNG HOSEOK!" und viele weitere erklangen aus den Rängen und nachdem Wooyoung von mir abgelassen hatte, schlängelte ich mich bis über beide Ohren grinsend an meinen Mitschülern vorbei nach unten an die Bande. Sogleich fanden Jungkooks funkelnden Augen die meinen. Er ignorierte sein Team und begab sich geradewegs zu mir. Überglücklich fiel er mir in die Arme. "Ich bin stolz auf dich." Mir war es absolut egal, wie verschwitzt er war und ließ meine Finger durch das feuchte Durcheinander auf seinem Kopf gleiten. Niedlich grinste Jungkook, das Gesicht vor lauter Anstrengung gerötet. Wahrscheinlich lag es an all dem Adrenalin, das durch seinen Körper pulsierte und ihn seine Handlungen nicht ganz überdenken ließ, denn er umfasste meine Wangen sanft, schenkte mir einen letzten Blick so voller Liebe, ehe er mich unglaublich hingebungsvoll vor nahezu zwei gesamten Schulen küsste.
"K-kook", murmelte ich, versuchte den vielen kribbelnden Gefühlen nicht einfach nachzugeben und vernünftig zu sein. "Die anderen, sie können uns sehen." Unbeschwert kicherte er und zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Na und? Die sind mir egal. Ich liebe dich und das dürfen sie ruhig alle sehen." Sprachlos blinzelte ich ihn an, konnte kaum glauben, was er da von sich gab, ehe sich meine Mundwinkel ganz automatisch hoben und ich unzählige, kleine Küsse über sein Gesicht verteilte. Mein Herz wummerte stark gegen meinen Brustkorb. "Ich liebe dich.", flüsterte ich. Wir scherten uns nicht länger um die anderen und das leise Gemurmel, das sich um uns herum verbreitete. Jungkook küsste mich, ließ sich von nichts und niemanden beirren und verpackte all seine Gefühle in diesen einen Kuss. Flatternd schloss ich meine Augenlider und erwiderte, ließ mich fallen und tauchte mit ihm in unsere kleine, perfekte Blase ab.
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Passend zu Beginn des diesjährigen Pride Months outet sich unser Kookie, als hätte ich das ganz genau so geplant (hab ich nicht) xD
Dementsprechend happy Pride Month euch allen <3
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COLD AS ICE // 𝑗𝑖𝑘𝑜𝑜𝑘
أدب الهواة!! WIRD ÜBERARBEITET !! 𝑌𝑜𝑢'𝑟𝑒 𝑙𝑖𝑘𝑒 𝑖𝑐𝑒, 𝑐𝑜𝑙𝑑 𝑏𝑢𝑡 𝑢𝑛𝑑𝑒𝑛𝑖𝑎𝑏𝑙𝑦 𝑏𝑒𝑎𝑢𝑡𝑖𝑓𝑢𝑙. Nach einem Unfall wechselt Park Jimin die Schule, in der Hoffnung dort seine Angst vor dem Eis zu überwinden und wieder zu seinem alten Ich...