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Und weil ich tatsächlich vorangekommen bin, hier das nächste Kapitel :D

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JK POV

Seit ich Jimin in der Eishalle entdeckt hatte, waren drei Tage vergangen, in denen ich unentwegt an seine fließenden Bewegungen und magischen Pirouetten gedacht hatte. Diese Bilder tauchten einfach in meinem Kopf auf und ich konnte nichts dagegen tun. Es war als handelte mein Gehirn auf autopilot. Und das fuchste mich tierisch, einfach weil dieser blöde Idiot es nicht verdiente in meinen Gedanken herumzugeistern. Nicht, wenn er mich weiterhin grundlos ignorierte und mehr als offensichtlich am Tisch zwischen meinen Freunden meine reine Existenz infrage stellte. Der Fakt, dass er mir seit Tag 1 so extrem aus dem Weg ging, nervte mich fast noch mehr, weil ich nicht wusste, was sein Problem mit mir war. Wenn ich das wenigstens wüsste, dann würde ich ja versuchen etwas an mir zu ändern. Nur wusste ich wirklich nicht, was ich ihm getan hatte. Jimin sprach ja nicht mit mir und wenn sich unsere Blicke vielleicht mal für eine winzige Sekunde kreuzten, so blickte er schnell weg und rollte mit seinen gottverdammten Augen.

Ich wollte ihn gerne hassen, so wie er offensichtlich mich verabscheute, aber ich konnte es nicht und ich war mir mehr als sicher, dass es an der Art und Weise lag, wie sehr mich seine Präsenz auf dem Eis beeindruckt hatte. Park Jimin hatte mich mit seiner Magie verzaubert und gefesselt, wenn auch eher ungewollt.

Selbst jetzt spuckte der Braunhaarige weiter in meinen Gedenken herum, wo ich eigentlich meine Freunde unterstützen und mich auf meine Aufgaben konzentrieren sollte. Aber nein, der werte Herr Park Jimin musste ja ausgerechnet mit Taehyung am Tisch schräg gegenüber sitzen und dort mit ihm dieselben Aufgaben bearbeiten. Unsere Englischlehrerin hatte uns in Parnter- beziehungsweise Gruppenarbeit geschickt, weshalb wir außerhalb des Klassenraums arbeiten durften, nur hätte ich damit rechnen müssen, dass sich mein bester Freund am anderen Tisch die Chance nicht nehmen ließ und sich mit seinem Parnter in unsere Nähe setzte. Wenn noch mehr Platz an unserem Tisch gewesen wäre, hätte er sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit sogar mit Jimin direkt zu uns gesetzt. Zu meinem Glück war das aber nicht der Fall gewesen.

Meine Aufgaben waren schon lange eher nebensächlich geworden und stattdessen hatte ich mein Kinn auf meiner Handfläche abgestützt und warf dem braunhaarigen Jungen gegenüber immer wieder unbewusst Blicke zu und leider musste ich mir eingestehen, dass er wahnsinnig hübsch war, selbst in Momenten, wo er es nicht darauf anlegte. Die Art, wie immer ein kleines Schmunzeln seine vollen Lippen umspielte, wenn Tae irgendetwas anscheinend amüsantes von sich gab oder wie er konzentriert an ihnen nagte oder wie er sogar ziemlich oft seine dunkelbraunen Haare aus seiner wahrscheinlich nahezu makellosen Stirn strich, es war gelogen, wenn ich sagte, dass das alles nicht irgendwas komisches mit mir anstellte und mich meine Sexualität absolut infrage stellen ließ. Und ich hätte auch absolut kein Problem damit, wenn Park Jimin mich wenigstens mit dem Arsch ansehen würde. Denn so wie es jetzt war, fühlte ich mich absolut affig, wie ich einem Typen hinterher schmachtete, der mich rein gar nicht ausstehen konnte.

Jimin blickte für einen kleinen Moment von seinen Aufgaben auf und nagte nachdenklich an dem Ende seines Kullis, als sein Blick ganz plötzlich den meinen kreuzte. Sogleich zogen sich seine Mundwinkel herunter und irritiert runzelte er die Stirn, sah aber diesmal nicht direkt weg. Stattdessen verdunkelte sich sein Blick und sagte mir soviel wie: "Was ist dein scheiß Problem?!", weshalb nur leise abschätzig schnaubte und abwertend das Gesicht verziehend wegsah. Was bildete der sich bitte ein?

"Seid ihr soweit?", fragte Namjoon dann und auch wenn ich mit meinen Aufgaben noch lange nicht fertig war, nickte ich. So schlimm war das jetzt auch nicht. Den Rest trugen wir einfach gemeinsam zusammen. Mit Namjoon, der Englisch wie seine eigene Muttersprache sprechen konnte, war das sowieso leichter.

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Auch wenn ich offiziell von meinem Arzt eigentlich erst das Go für nächste Woche bekommen hatte, ignorierte ich das und stand nun mit meinem Schläger in der rechten Hand und meinen Handschuhen in der linken vor der Bande und betrachtete das Geschehen auf dem Eis aus großen, faszinierten Augen. Ich hatte ehrlich nicht damit gerechnet, Jimin so schnell wieder in seinem Element anzutreffen. Er hatte mich noch nicht bemerkt und irgendwie wusste ich nicht, was ich jetzt gerade in diesem Moment tun sollte. Einerseits würde ich ihn wahnsinnig gerne einfach weiter im Stillen beobachten und mich von seiner Magie in ihren Bann ziehen lassen, aber auf der anderen Seite war ich mir absolut sicher, dass ich wohl der Letzte war, dem er es erlauben würde, ihm hier so zuzusehen und ehrlich gesagt, wollte ich diese Situation auch nicht so schamlos ausnutzen.

Meine Entscheidung wurde mir jedoch rasant abgenommen, als Jimin meine Anwesenheit bemerkte und stolpernd zu Boden fiel. "Fuck", fluchte er sofort. Ich handelte instinktiv, weshalb ich mich ohne großartig darüber nachzudenken zu ihm begab. "Alles okay?", fragte ich besorgt und überrascht von mir selbst streckte ich meine Hand nach dem Braunhaarigen aus. Irritiert musterte Jimin erst meine Hand, dann mein besorgtes Gesicht und erhob sich dann selbstständig, klopfte sich das Eis von der hellblauen Jeans. "Alles okay", erwiderte er dann knapp und irrte ich mich oder war das gerade das erste Mal, dass Jimin - der Park Jimin, der mich innerhalb der letzten drei Tage immer ignoriert hatte - mit mir sprach?

Ein glückliches Lächeln umspielte im nächsten Moment meine Lippen, weshalb ich den Fakt, dass er meine Hand nicht angenommen hatte sehr gerne ignorierte. Park Jimin hatte immerhin gerade das erste Mal ein Wort mit mir gewechselt und es war kein herzloses "ich hasse dich" oder "lass mich in Ruhe". Es war ein sehr neutrales "alles okay" gewesen, das mir vielleicht etwas zu viel Hoffnung schenkte, dass wir möglicherweise doch nochmal an unserer jetzigen Beziehung arbeiten konnten.

"Tut mir ehrlich leid, falls ich dich erschreckt habe. Ich wusste nur nicht so recht, ob ich dich unterbrechen sollte", rief ich ihm hinterher und ich wusste nicht genau, wieso ich die nächsten Worte aussprach, aber ein Gefühl in mir, vielleicht das aufgeregte, schnelle Klopfen meines Herzens, befahl es mir regelrecht, "Du hast Talent, es sah wunderschön aus." Und als Jimin dann überrascht zurückblickte, ein sanftes Funkeln in seinen dunklen Augen, und sich seine Mundwinkel, wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde, hoben, wusste ich, dass der Zug noch nicht endgültig abgefahren war. Ich hielt ihn nicht weiter auf, als Jimin schon kurz darauf seine Tasche packte und die Halle fast schon fluchtartig verließ. Ich blickte ihm lediglich verträumt lächelnd hinterher.

Ich war hoffnungslos, soviel stand definitiv fest.

Hoffnungslos Park Jimins Charme verfallen.

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uuuuuuh erste Jikook interactions~

Well, well... offensichtlich hat der Jimin-Effekt JK schon erwischt, can't blame him, tho

COLD AS ICE // 𝑗𝑖𝑘𝑜𝑜𝑘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt