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JK POV

"Und es sicherlich in Ordnung, dass ich heute hier bleibe?", versicherte sich Jimin erneut etwas unsicher, woraufhin ich nur wieder schmunzelnd nickte. "Ganz sicher, aber wenn du so sehr daran zweifelst, lass uns runter und nachfragen", entschied ich und setzte mich auf, hielt dem Braunhaarigen meine Hand entgegen. Meine Familie kannte Jimin sowieso noch nicht und es kitzelte sie mit Sicherheit schon in den Fingern ihn endlich kennenlernen zu können, wo er doch im selben Haus war, wie sie. Und wenn er schon hier war, dann konnte ich doch eigentlich auch gleich alle Karten offen auf den Tisch legen, oder nicht? Ich hatte Jimin und besonders mich selbst bereits viel zu lange verheimlicht. Meine Familie hatte ein Recht es endlich zu erfahren, auch wenn ich wahnsinnigen Respekt vor ihren Reaktionen hatte.

Leise seufzend ließ der Ältere sich von mir auf die langen Beine ziehen und folgte mir etwas zögerlich. Jimin schien ebenfalls nervös zu sein, was tatsächlich ein seltener Anblick war und mir ein kleines, schelmisches Grinsen auf die Lippen zauberte. "Min?", sprach ich ihn sanft an und drückte seinen Handknöcheln einen flüchtigen Kuss auf. Etwas verlegen färbten sich seine Wangen rosa, "Hm?" "Sie werden dich lieben", war ich es, der mal Jimin Mut zusprach. Ein dankbares, warmes Funkeln leuchtete in seinen dunkelbraunen Augen auf und sanft hoben sich seine Mundwinkel. "Danke, Kookie", lächelte er und verstärkte den Druck seiner Hand zaghaft.

"Kook, was gibt's?", wollte meine Tante wissen, als sie meine Anwesenheit wahrnahm, blickte jedoch nicht auf und ließ sich von ihrem Sohn weiterhin die gewaschene Wäsche anreichen. "Ist es in Ordnung, dass Jimin heute über Nacht bleibt?", fragte ich und sogleich blickte die schwarzhaarige Frau neugierig auf. "Jimin?", wiederholte sie seinen Namen überrascht und beäugte meinen Freund dann sehr erfreut, welcher unbehaglich an seiner plumpen Unterlippe nagte und langsam aus meinem Schatten hervortrat. Respektvoll verbeugte sich der Braunhaarige vor meiner Tante und lächelte nervös, "Mein Besuch ist sehr spontan und ich möchte Ihnen keineswegs Umstände bereiten." Meine Tante schüttelte hastig den Kopf und schenkte Jimin ein warmes, willkommenes Lächeln, "Du bereitest uns doch keine Umstände. Wir haben uns ehrlich gesagt schon gefragt, wann wir denn mal Jungkookies berühmt-berüchtigten Freund kennenlernen dürfen." 

Das war wohl mein Stichwort. "Nicht nur irgendein Freund, Jimin ist mein Freund", erwiderte ich schnell und klammerte mich unbewusst fester an Jimins Hand in meiner. "Ich weiß, Jungkook", nickte die Schwarzhaarige, doch ich schüttelte ein wenig frustriert den Kopf, seufzte leise. "N-nein, Jimin ist mein fester Freund", stellte ich klar und schluckte nervös. Die Ältere lachte amüsiert auf und nickte, "Kookie, das ist mir schon klar." Huh, wie bitte? Irritiert runzelte ich die Stirn und warf San einen harschen Blick zu, der jedoch sofort unschuldig die Hände hob und selbst sehr überrascht wirkte. Also hatte er nicht geplappert? "Och, Jungkookie", kicherte meine Tante und trat um den Wäscheständer herum, sodass sie nun direkt vor Jimin und mir stand, "Unser kleiner Jungkookie, es war doch schon sehr auffällig, wie oft du in letzter Zeit bei Jimin warst und wie du jedes Mal so unglaublich gut gelaunt wiederkamst. Zudem sprichst du sehr viel über ihn, mehr als über deine anderen Freunde. Du glaubst vielleicht, dass du heimlich bist, aber der verträumte Blick in deinen Augen und das verliebte Grinsen auf deinen Lippen verrät dich." 

Geschockt weitete ich die Augen und spürte das Blut vor lauter Verlegenheit in mein Gesicht schießen, während Jimin leise kichernd seinen Kopf auf meiner Schulter ablegte und seine Arme um Taille schlang. "Ihr wisst es alle schon die ganze Zeit?", hakte ich beschämt nach und als meine Tante schmunzelnd nickte, jammerte ich laut auf und versteckte mein glühendes Gesicht in Jimins Halsbeuge. Oh Gott, das war mir so unangenehm. Sie alle wussten es schon so lange und hatten nicht ein Wort gesagt. Wieso hatte ich mich nicht einfach mehr zurückgehalten? Au, mann... "Und es ist wirklich für euch alle okay, dass wir... zusammen sind- dass ich keine Freundin habe?", fragte ich etwas zögerlich und spannte mich merklich an, klammerte mich fest an meinen Freund, wollte unbedingt zeigen, dass, egal wie sie zu meinem Outing standen, mich nichts und niemand von meinem Jimin trennen konnte. 

"Natürlich ist das in Ordnung für uns, Jungkookie", erwiderte eine andere weibliche Person, die mir im nächsten Moment sanft die Hand auf die Schulter legte und liebevoll drückte. Jimin verbeugte sie auf der Stelle tief und respektvoll vor meinen Großeltern, die ihn und mich aus warmen Augen anblickten, als wir uns zu ihnen drehten. Sie kamen wohl gerade vom Einkaufen zurück. "Wir möchten doch nur, dass ihr beide, unsere wundervollen Jungs, glücklich seid", bestätigte mein Opa lächelnd und richtete seine liebvollen Worte an meinen Cousin und mich. Unglaublich erleichtert atmete ich auf und ließ meine angespannten Schultern sinken, lächelte glücklich und unfassbar dankbar. 

"Es freut uns dich endlich kennenzulernen, Jimin, nachdem Kookie uns doch solange und soviel von dir vorgeschwärmt hat", wandte sich die ältere Dame dann erfreut an meinen Freund. "Die Freude ist ganz meinerseits", erwiderte er schüchtern lächelnd und verbeugte sich erneut voller Respekt vor meiner Familie, woraufhin sich meine Oma das verzauberte Quietschen nicht länger verkneifen konnte und ganz unbekümmert und sanft in Jimins weiche Wange kniff. "Aww, was für einen respektvollen und zauberhaften jungen Mann du dir da geangelt hast, Kookie... Und dann ist er auch noch so wahnsinnig gutaussehend", kicherte sie und augenblicklich färbten sich Jimins Wangen tiefrot, während ich das stolzes Grinsen einfach nicht weiter zurückhalten konnte und meine Arme glücklich um Jimins Körper schloss, mich seitlich an ihn drückte. "Du bist hier jederzeit herzlich willkommen, Jimin", gab nun mein mein Opa von sich und wuschelte sowohl mir als auch dem Braunhaarigen amüsiert grinsend durch die Haare, ehe er mit den vollen Einkaufstüten an uns vorbei in die Küche verschwand und ihm seine Ehefrau eilig folgte. 

"Siehst du? Ich sagte doch, sie werden dich lieben", flüsterte ich dem Älteren kichernd ins Ohr und drückte einen kleinen Schmatzer auf seine heiße Wange. Jimin biss sich verliebt grinsend auf die Lippe und schmunezlte. Während ich ihn etwas bestimmt in zurück in Richtung meines Zimmers schob, ließ ich nicht eine Sekunde von ihm ab und umklammerte seinen flachen Bauch von hinten, sodass wir etwas umständlich durch die Gegend tapsten. Es musste wahnsinnig bescheuert für Außenstehende aussehen, aber das interessierte uns nicht im gerinsten. Ein zufriedenes Lächeln umspielte meine Lippen und mein Herz klopfte schnell und ungemein unbeschwert gegen meinen Brustkorb. Ich war einfach so glücklich. Meine Familie akzeptierte meine Beziehung zu Jimin und liebten ihn - natürlich nicht so sehr wie ich es tat, denn das war schlichtweg unmöglich.

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Es tut mir ehrlich leid, dass die Kapitel zurzeit nicht allzu spektakulär sind. Zu mehr als fluffy and soft Jikook ist mein Kopf jedoch gerade einfach nicht imstande ://

COLD AS ICE // 𝑗𝑖𝑘𝑜𝑜𝑘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt