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JIMIN POV

Mein Herz explodierte wahrscheinlich wirklich bald, wenn das so weiterging und alles in mir begann aufgeregt zu kribbeln. Instinktiv flatterten meine Augenlider zu und ich ließ mich nur noch von meinen Gefühlen leiten. Der Jüngere bewegte seine Lippen erst noch ganz schüchtern, bis er wohl merkte, dass ich daraufeinging und er sogleich mutiger wurde. Und ich? Ich verlor mich absolut in dem Gefühl seiner Lippen auf den meinen. Sie waren noch zarter und perfekter, als ich sie mir in meinen Träumen ausgemalt hatte. Das kleine Piercing bildete den perfekten Kontrast zu seinen warmen, weichen Lippen und raubte mir nahezu jeglichen Verstand.

Ich hatte in meinem jungen Alter noch nicht viele Menschen geküsst, vielleicht zwei oder drei, wenn man denn einen unbedeutenden Kuss im Kindergartenalter dazuzählte, aber keiner kam auch nur ansatzweise an Jungkook heran. Er berauschte mich mit einem einzigen Kuss so sehr, dass ich nie wieder etwas anderes außer ihn spüren wollte.

Als wir uns dann leider doch voneinander lösten, atmeten wir beide etwas schwerer. Jungkooks Augen leuchteten heller denn je und seine leicht geschwollenen, roten Lippen verzogen sich sogleich zu einem niedlichen Lächeln. Ich spürte sein Herz unter meiner Hand aufgeregt gegen seine Brust klopfen und lächelte schüchtern. "Wir sollten vielleicht mal nach Hause", überlegte ich und blickte an dem Schwarzhaarigen vorbei, um einen Blick auf die Uhr an der Anzeige zu erhaschen, "Es ist kurz vor sechs." "Du hast recht", stimmte der Schwarzhaarige zu und da ich nun irgendwie auf Jungkooks Oberschenkeln gelandet war, stand ich etwas beschämt von der Position zuerst auf und reichte ihm meine Hand. "Und du lässt mich auch sicher nicht wieder fallen?", fragte er prompt und beäugte meine Hand etwas skeptisch, konnte sich das Schmunzeln auf den Lippen aber nicht verkneifen. Grinsend schüttelte ich den Kopf und nachdem Jungkook seine Hand etwas zögerlich in meine gelegt hatte, zog ich ihn mit einem Ruck auf die Beine.

Jungkook klopfte sich schnell das Eis etwas von der Kleidung und als er dann wieder aufblickte, konnte ich meine Finger einfach nicht bei mir behalten und strich ihm die wirren, schwarzen Haarsträhnen aus dem hübschen Gesicht. Etwas überrascht weiteten sich seine Pupillen kurz, ehe sich ein süßer Rosaschimmer auf seine Wangen legte. Eine angenehme Wärme breitete sich wie eine blühende Blume von meinem Herzen aus, als der Jüngere dann meine kleinere Hand mit seiner umschloss und mir ein fast schon verträumtes, liebevolles Lächeln schenkte. "Komm", meinte er und zog mich sanft hinter sich her, "Sonst verpassen wir noch den Bus."

Auch wenn wir das Geschehene nicht ansprachen, spürte ich, dass es Jungkook genauso viel bedeutete wie mir. Er zeigte es mir durch seine liebevollen Handlungen, das schöne Funkeln in seinen Augen und das strahlende, ehrliche Lächeln. Auch wenn er nichts sagte, präsentierte er mir seine Gefühle so offen und das bedeutete mir so viel mehr als Worte jemals könnten. Irgendwann würden wir es ansprechen, soviel stand fest, aber noch war es noch zu früh und zu verwirrend für uns beide. Ich meine, vor nicht allzu langer Zeit hatten wir uns verabscheut, beziehungsweise ich hatte ihn verabscheut. Dann ganz plötzlich hatte sich das geändert, ich genoss seine Anwesenheit und jetzt hatten wir uns geküsst. Also ja, es war mehr als verwirrend, aber auch unglaublich schön.

Wir standen inzwischen an der Bushaltestelle und warteten in angenehmer Stille auf den Bus, als Jungkook immer mal wieder nervös zu mir herüberblickte. Er schien etwas auf dem Herzen zu haben, weshalb ich mich dann irgendwann zu ihm drehte und ihn fragend musterte, "Was ist los, Jungkookie?" Daraufhin blickte der Jüngere überrascht auf und nagte unsicher an seinem Piercing. "Ich-", er leckte sich etwas nervös über die Lippe und traute sich nicht mehr mir in die Augen zu sehen. Besorgt zog ich die Brauen zusammen und umschloss seine Hand sanft mit den meinen. 

Als er dann etwas panisch durch die Gegend blickte, konnte ich ahnen, was ihm auf dem Herzen lag. "Du hast Angst vor den Reaktionen anderer, stimmt's?", hakte ich vorsichtig nach und Jungkook nickte etwas beschämt. "Sieh mich bitte an", bat ich ihn sanft und als der Schwarzhaarige dann seinen Kopf hob, schenkte ich ihm ein ermutigendes Lächeln und verstärkte den Druck meiner Hände, "Wir müssen es noch niemanden erzählen, wenn du es nicht möchtest. Es ist alles okay. Meinetwegen können wir vor allen anderen so tun, als wäre nie etwas passiert und wir sind nur Freunde." Seine Augen leuchteten daraufhin dankbar auf und ein kleines Lächeln umspielte seine hübschen Lippen, "Danke, hyung." Lächelnd schüttelte ich den Kopf, "Nicht doch, nicht doch. Ich war auch einmal in einer ähnlichen Situation. Ich verstehe dich."

Ich konnte mich noch all zu gut an die Zeit vor meinem Outing erinnern. Ich hatte totale Angst. Egal, was ich machte, glaubte ich, dass mich sogar meine engsten Freunde und meine eigene Familie dafür verurteilen und mich nicht akzeptieren würden, wie ich eben war. Meine Angst war im Endeffekt unbegründet gewesen und nichts für mich ausschlaggebendes hatte sich nach meinem Outing verändert. Meine beste Freundin hatte sich überraschenderweise selbst als bisexuell geoutet und mein Dad und Wooyoung hatten mich allen ernstes und ganz cool gefragt, ob ich es denn nicht noch etwas anderes gab, dass ich ihnen erzählen wollte. Als die Bombe dann geplatzt war, war mir so ein riesengroßer Stein vom Herzen gefallen und ich dankte all diesen wundervollen Menschen, die einfach weiterhin den Menschen in mir gesehen haben, der ich auch vor meinem Outing war. Dennoch benötigte es ganz viel Mut diesen Schritt zu wagen und wenn Jungkook noch nicht so weit war, dann akzeptierte ich das natürlich.

"Aber meiner besten Freundin darf ich es doch erzählen, oder? Ich glaube, sie würde sonst wirklich in den nächsten Zug steigen und mich eigenhändig ermorden, wenn ich es ihr nicht erzähle", schmunzelte ich und neigte den Kopf fragend etwas zur Seite. Jungkook wirkte direkt entspannter, wo wir dieses Thema erstmal aus der Welt geschaffen hatten, was mich ungemein erleichterte und nickte. "Lieber nicht, ich brauch dich noch", erwiderte er dann amüsiert kichernd und brachte mein Herz mit diesen lieblichen Lauten sogleich aufgeregt zum Rasen. Als er mich dann wieder mit seinen hübschen, funkelden Augen anblickte, hätte ich ihn am liebsten einfach wieder zu mir gezogen und seine perfekten Lippen immer und immer wieder geküsst. Zu seinem Glück und meinem Unglück kam jedoch genau in dem Moment unser Bus, weshalb ich stattdessen seine Hand sanft drückte. Ein verliebtes, breites Lächeln bildete sich prompt auf meinen Lippen, als ich spürte, wie Jungkook seine langen Finger zwischen meine schob und mich mit einem schüchternen Lächeln hinter sich in den Bus zog.

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aii, they make me so soft, I srly can't 🥺

Da ich morgen wahrscheinlich den ganzen Tag unterwegs sein werde, weiß ich nicht, ob ich es schaffe ein Kapitel für Sonntag vorzuschreiben. Also nur, damit ihr Bescheid wisst, entweder kommt Sonntag dann kein Kapitel oder eben erst spät abends. Das müsste ich dann sehen 😅

COLD AS ICE // 𝑗𝑖𝑘𝑜𝑜𝑘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt