JK POV
"Hyung, Hyung. Wach auf." Murrend drückte Jimin mich von sich, drehte sich um und zog sich die Decke über den Kopf. "Wir sind doch gerade erst zu Bett gegangen. Wieso bist du überhaupt wach? Schlaf weiter", murmelte er schlaftrunken. Gleichgültig zuckte ich mit den Schultern, kletterte über ihn hinweg und zog ihm die Decke aus dem Gesicht. Ich küsste seine schmollenden Lippen. "Es hat aber geschneit", wisperte ich. Sogleich war Jimin hellwach, setzte sich auf. "Wirklich?", fragte er freudestrahlend. Ich nickte schnell und grinste bis über beide Ohren. "Dann komm! Worauf wartest du denn noch?" Motiviert hopste er aus dem Bett und zog sich in Windeseile etwas warmes an. Schnell tat ich es ihm gleich. So leise wie möglich tapsten wir durchs Haus, die knarzende Treppe hinunter und öffneten die Terrassentür möglichst geräuschlos.
Es war kurz vor 4 Uhr am Neujahrsmorgen und tatsächlich hatte Jimin recht gehabt. Gerade mal vor nicht ganz zwei Stunden waren wir erst ins Bett gekommen, nachdem wir sehr lange und sehr ausgiebig mit unseren Freunden das neue Jahr begrüßt und nachträglich Taehyungs Geburtstag gefeiert hatten. Wie so oft in den letzten Monaten war ich mit zu meinem festen Freund nach Hause gegangen. Eigentlich war ich nur kurz im Badezimmer gewesen, als ich die vielen, dicken Schneeflocken im Licht der Laternen auf der anderen Straßenseite entdeckt hatte.
Eine eiskalte Brise empfing uns und leicht fröstelnd blickte ich durch den schlafenden Garten. Vor uns erstreckte sich die Definition eines weißen Wintertraums. Die Flocken schwebten weiterhin wie weiche Federn zu Boden und wurden eins mit der weißen Decke. "Komm", grinste Jimin und zog mich an der Hand nach draußen in die eisige Nacht. Lachend warf ich mich in den Schnee und streckte Arme und Beine von mir, hinterließ einen großen Schneeengel. Als ich mich aufsetzte, traf mich plötzlich ein eiskalter Schneeball mitten ins Gesicht. Empört öffnete ich den Mund und sah mich nach Jimin um, wischte mir breit grinsend die eisige Nässe aus dem Gesicht. Mein Freund versteckte sich hinter dem Stamm des großen Kirschbaums. Seine Augen funkelten mich im gedimmten Licht der Terasse verspielt an. "Na warte", warnte ich ihn. Rasch formte ich eine kleine Kugel aus dem Schnee und rannte auf Jimin zu. Lachend verformten sich seine Augen zu winzigen Sichelmonden. Schnell flitzte Jimin davon, ich lachend hinterher, bis ich ihn zu packen bekam und in den Schnee warf.
Nach unserer erbarmungslosen Schneeballschlacht waren wir nun von Kopf bis Fuß nass. Uns war eiskalt, dennoch konnten wir es uns einfach nicht nehmen lassen, einen Schneemann zu bauen. Er war ein Stück kleiner als Jimin. Ein alter Blumentopf diente als Hut und sogar mein Schal musste für ihn herhalten. Den Preis des schönsten Schneemanns würde er niemals gewinnen, aber für uns war er perfekt, eben weil er durch uns und unsere Liebe entstanden war.
Inzwischen war es fast 6 Uhr morgens. Wir hatten warm geduscht und während Jimin den Kamin im Wohnzimmer angezündet und uns ein wärmendes Nest aus Kissen und Decken von der Couch davor hergericht hatte, hatte ich uns heiße Schokolade in der Küche zubereitet.
"Er braucht einen Namen", kam es aus Jimin und nachdenklich betrachtete ich unser Kunstwerk draußen im Garten. "Minkook", schlug ich vor. Verwirrt kräuselte Jimin die Brauen und musterte mich. "Minkook?" Grinsend nickte ich und nippte an der wärmenden Schokolade. Allmählich tauten meine Glieder wieder auf und ich fühlte mich wieder um einiges lebendiger. "Er ist ein Epitom unserer Liebe. Min von Jimin und Kook von Jungkook", erklärte ich und stellte die Tasse zu Jimins vor den Kamin. "Das gefällt mir", erwiderte er leise und schmiegte sich unter der Decke an mich.
Ein Ausdruck der völligen Zufriedenheit huschte über seine weichen Gesichtszüge und verträumt musterte ich meinen wunderschönen Freund. Eine warme Hand schlich sich unter meinen Hoodie und legte sich auf meinen Bauch. Seine Finger zeichneten die feinen Linien meiner Muskeln nach. Wohlig brummte ich und drückte Jimins Kinn sanft zu mir hoch, küsste seine vollen Lippen so unglaublich zart und gefühlvoll, dass ich glaubte mein anschwillendes Herz könnte jeden Moment vor geballter Liebe in meiner Brust zerbersten.
"Lieb dich, Kookie", wisperte Jimin gegen meine Lippen und versteckte den Kopf in meiner Halsbeuge. "Lieb dich auch, Minie." Ich vergrub meine Nase in seinem dichten, nach Zitronen duftenden Haarschopf. Ein Gefühl der Wärme durchströmte meinen Körper und ein sanftes Lächeln lag auf meinen Lippen, als ich mich von Jimins regelmäßiger Atmung in den Schlaf lullen ließ.
Leises Geschirrgeklimper weckte mich einige Stunden später wieder. Erst etwas irritiert blinzelte ich gegen das grelle Licht an, ehe ich meinen Blick durch die ungewohnte Umgebung schweifen ließ und mir die Erinnerungen an vergangene Nacht wieder in den Sinn kamen. Wir waren im Garten gewesen und vor dem warmen Feuer des Kamins im Wohnzimmer eingeschlafen. Mein Blick landete letztendlich auf Wooyoung, der unmittelbar neben uns stand, eine Schüssel Müsli in der Hand hielt und uns amüsiert betrachtete. "Ihr seid schon echt ekelhaft süß, wenn ihr euch im Schlaf so aneinander klammert", kommentierte er.
Ich ignorierte ihn und setzte mich vorsichtig auf. Einen Moment lang betrachtete ich Jimin neben mir. Dunkelbraune Haarsträhnen fielen ihm ins seelenruhig schlummernde Gesicht und ein sanftes Lächeln zeichnete sich auf seinen vollen Lippen ab. "Minie, wach auf", flüsterte ich und strich ihm die dunklen Haare aus dem Gesicht. Sanft ruckelte ich an ihm und wie üblich gab Jimin ein wehmütiges Grummeln von sich. "Zu früh", murmelte er und ich blickte auf die Uhr, die über der Tür hing. "Es ist gleich Mittag", erwiderte ich und murrend spitzte Jimin die Lippen. "Kuss", forderte er und als ich zur Seite blickte, musterte uns nicht mehr nur Wooyoung, sondern auch Jimins Dad war aus der Küche gekommen, saß mit einer dampfenden Tasse Kaffee am Esstisch und schmunzelte leise vor sich hin, als er uns betrachtete.
"Wir sind aber nicht in deinem Zimmer", murmelte ich. Die Hitze stieg mir vor lauter Verlegenheit in die Wangen. "Mir egal. Ist ja nicht so, als würden wir uns hier gleich die Kleider vom Leib reißen und wie wilde Tiere übereinander herfallen. Nur ein Kuss, bitte", erwiderte Jimin ganz unverblümt und ich spürte mein Gesicht nur noch heißer und wahrscheinlich auch roter werden. "Mann, Hyung", beschwerte ich mich absolut beschämt und drückte Jimins Lippen einen schnellen Kuss auf. Verschmitzt grinste er und schlug zögerlich die Augen auf, musterte mich schlaftrunken und amüsiert zugleich. Er drückte meine roten Wangen mit beiden Händen zusammen, sodass ich meine Lippen gezwungenermaßen schürzte. "So süß", kommentierte er entzückt und küsste meine gespitzten Lippen erneut flüchtig.
"Ich glaube, ich kotze gleich einen Regenbogen", kam es keinen Moment später aus Wooyoung, der sich inzwischen zu seinem Vater an den Tisch gesetzt hatte und leicht angewidert das Gesicht verzog. Augenrollend stand Jimin auf, zog mich rasch ebenfalls auf die Beine und verpasste Wooyoung einen Schlag auf den Hinterkopf. "Du bist doch nur neidisch." Provokant funkelte Jimin ihn an und tapste an ihm vorbei in die Küche. Wie ein verlorener Welpe folgte ich ihm und hoffte zumindest vorerst irgendwelchen neckenden Kommentaren über meine puterroten Wangen oder unser Verhalten zu entkommen. Doch kaum waren wir außerhalb des Sichtfeld von Jimins Familie schlang er seine Arme um meinen Nacken. Seine Augen musterten mich intensiv und fordernd zugleich.
"Jetzt will ich aber endlich einen richtigen Kuss."
Und wer wäre ich, wenn ich dieser Forderung nicht nachkommen würde?
- - - - -
Es ist Juni und ich schreibe über Schnee... wow xD
![](https://img.wattpad.com/cover/362570662-288-k492504.jpg)
DU LIEST GERADE
COLD AS ICE // 𝑗𝑖𝑘𝑜𝑜𝑘
Fanfiction!! WIRD ÜBERARBEITET !! 𝑌𝑜𝑢'𝑟𝑒 𝑙𝑖𝑘𝑒 𝑖𝑐𝑒, 𝑐𝑜𝑙𝑑 𝑏𝑢𝑡 𝑢𝑛𝑑𝑒𝑛𝑖𝑎𝑏𝑙𝑦 𝑏𝑒𝑎𝑢𝑡𝑖𝑓𝑢𝑙. Nach einem Unfall wechselt Park Jimin die Schule, in der Hoffnung dort seine Angst vor dem Eis zu überwinden und wieder zu seinem alten Ich...