»Du bist anders.«
»Ich bin wie immer.«
Canus schloss die Tür hinter sich. So laut, dass sie im Atrium ein lautes Krachen widerhallen ließ. Seine Art, zu verdeutlichen, dass Pansy ihm heute nicht so einfach entwischen konnte. »Sag es mir. Egal, was es ist, Pansy.«
Die Todesserin hatte keine große Mühe damit, Angst oder Panik erfolgreich zu unterdrücken, doch wenn Canus sie in eine Ecke drängte und sein Bruder nicht in der Nähe war, wusste sie nicht, was sie alles erwarten würde und diese Ungewissheit trieb ihr eine Gänsehaut über den Rücken bis zum Nacken hinauf.
Also wägte sie ab, wie viel Wahrheit dem Älteren der Lestrangebrüder reichen würde, damit er aufgab, ihr hinterherzuschnüffeln. Was konnte ihr zusätzlich in die Karten spielen? Was könnte eine Art Köder sein, damit er anbiss und ihr glaubte, dass sie aus diesem bestimmten Grund die Nähe der Brüder mied und es so aussehen ließ, als wäre es purer Zufall nach der Sache mit Hermines Anhörung im Büro der Schulleiterin.
»Oh Himmel, dir bleibt nichts verborgen, was?« Diese genervte Art hatte sie perfektioniert und sie musste sie nicht einmal mehr spielen – sie war genervt. Immer. Von jedem. Dieses Leben langweilte und nervte sie.
Am Leben sein langweilte und nervte sie.
Er schmunzelte bei ihrer sarkastischen Bemerkung nicht, aber seine Augen glänzten amüsiert – sie hatte ihn so weit an Harken, wie man Canus am Harken haben konnte.
»Okay, okay. Es ist Malfoy. Die Art und Weise, wie er herumstolziert und alles haben kann, ohne Konsequenzen.«
»Und du erledigst die Drecksarbeit für ihn?«, fragte Canus und wirkte wenig überzeugt – er versuchte, zu verstehen, wie sie die Puzzleteile zusammenfügen ließen.
Pansy zuckte mit den Schultern. Sie wusste, dass er mit seiner Frage auf Oliver Woods Tod anspielte.
»Es macht mir nichts aus, den Abschaum hinzurichten. Aber es macht mir etwas aus es tun zu müssen, weil Malfoy seinen Schwanz nicht bei sich behalten kann. Und jederzeit und überall auftauchen zu müssen, nur weil Malfoy sein kleines Spielzeug nicht im Griff hat und Blaise' Wahnvorstellungen hat, weil er frustriert ist wegen Theo.«
Canus rollte mit den Augen. »Diese Ehe mit Astoria ist eine Farce. So wie jede Ehe, die uns auferzwungen wird und jede Lust die uns verwehrt wird. Das ist unsere Welt. Wir haben sie erschaffen.«
»Er hat sie erschaffen. Wir wären nichts ohne ihn.«, sagte Pansy und Canus stimmte mit einem andächtigen Blick auf sein Dunkles Mal stumm zu.
»Das bedeutet nicht, dass wir diese Welt nicht dennoch mitgeformt haben. Er wäre eben nichts ohne uns.«
»Ja...das ist das Problem, oder? Ach was solls-«, unterbach Pansy sich selbst.
Canus lehnte sich gegen die geschlossene Tür und hob seine Augenbrauen. »Sag es einfach. Wir sind unter uns.«
Pansy verschränkte die Arme und schüttelte gespielt verzweifelt den Kopf. »Denkst du nicht auch, dass Granger ein Gewinn ist? Ihre Fähigkeiten und die Art wie sie und Malfoy miteinander umgehen? Sie würde alles für ihn tun. Und er alles für sie. Er mochte sie schon als Jugendlicher. Diese Verbindung kann uns weit bringen. Allein der Umstand wer sie ist... wer sie einst war.«
Diesmal lachte Canus. »Sie ist ein Schlammblut. Von welchen Fähigkeiten sprichst du? Sie gehört unter die Erde oder als Zierde an diesen abscheulichen Brunnen im Garten des Meisters.«
Die Abfälligkeit in Canus' Tonlage ließ Pansy innerlich kochen. Hatte sie Hermine mittlerweile so sehr zu schätzen gelernt, dass Worte gegen sie, sie wütend machten?
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Malice
FanficDer Krieg ist verloren und Harry Potter tot. Hogwarts ist kein Ort der Liebe und Sicherheit mehr, sondern eine Schule dominiert von Lehrern, die eigentlich Voldemorts Schergen sind. Hunderte Kilometer entfernt lebt Draco Malfoy in einer arrangierten...