Capítulo 19

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ALEJANDRO

„Wie willst du es mir beweisen?" Trotz meiner Ruhe schwingt Wut in meinem Satz mit. Ich schaue ihr in die Augen, aber sie fixiert einen Punkt in meinem Gesicht, meine Stirn. Was ist nur mit dir passiert, dass du Augenkontakt vermeidest? Doch das kann ich sie nur fragen, wenn der Moment passt.

Mein Blick wandert zu ihrem Hals, und ich sehe, dass sie hart schluckt. Sie befeuchtet ihre Lippen und räuspert sich. „Also..." Sie macht eine Pause und sucht nach den richtigen Worten. „Wir können zu einer Gynäkologin gehen", schlägt sie vor. Ich runzele die Stirn. „Warum zur Gynäkologin? Wir müssen doch einen Mutterschaftstest machen", sage ich verwirrt. In ihren Augen blitzt etwas auf, aber genauso schnell, wie es gekommen ist, verschwindet es wieder. Trauer und Verletzlichkeit?

„Naja, damit du mir glaubst, dass ich... ich..." Ihr Blick löst sich von meiner Stirn und wandert überall hin, nur nicht zu mir. Ich lege meine Hand fest an ihr Kinn und zwinge sie, mich anzuschauen. „Was du?" Ihre Wangen nehmen einen rosigen Ton an. „Ich bin noch Jungfrau", flüstert sie. Sie ist noch Jungfrau? Das erklärt, warum sie immer rot wird, wenn man das Thema Sex anspricht oder als sie mir einen Blowjob gegeben hat.

„Dieses Bild von einem Typen in deinem Schr-"

„Mein Ex", unterbricht sie mich scharf. Anscheinend habe ich einen wunden Punkt getroffen. ,,Hast du mich verstanden?!" Meine Stimme hört sich bedrohlich an, sie nickt, doch als sie meinem Blick begegnet, sagt sie leise: „Ja." „Hat er dich jemals geküsst?" Jetzt ist meine Haltung angespannt. „Wa-" „Beantworte mir einfach die verfickte Frage!" Ich baue mich vor ihr auf und drücke mich fester an sie. Sie schüttelt den Kopf. Meine Anspannung verfliegt, und stattdessen baut sich etwas anderes in mir auf.

Ich lege meinen Kopf in ihre Halsbeuge und inhaliere ihren Rosenduft. Ein ehrliches Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen; auch wenn sie es nicht sieht, spürt sie es bestimmt an ihrem Hals. Sie ist die Einzige, der ich mich in Zukunft öffnen werde; sie wird Seiten an mir sehen, die sonst niemand zu sehen bekommt.

Doch der Gedanke, dass sie ebenfalls Jungfrau ist und ich ihr erster Kuss war, weckt etwas in mir, das ich nicht genauer analysieren möchte. Ihr erster Kuss gehört mir, ihr erstes Mal gehört mir, ihr Körper gehört mir und alles, was sie ausmacht. Meine Frau, meine Rania Martinez.

„Können wir jetzt das Thema in Ruhe lassen?"

„Nein, ich möchte überprüfen, ob du wirklich noch Jungfrau bist. Du hast gesagt, dass du es mir beweisen willst, also los." Ich löste mich aus ihrer Halsbeuge und wartete erwartungsvoll auf sie. Ach, Amor, wenn du nur wüsstest, wie ich es überprüfen werde.

„Dafür musst du einen Termin machen", sagt sie. Ich beuge mich zu ihrem Ohr. Ihr Körper ist immer noch zwischen meinen Händen gefangen. „Ich brauche dafür keinen Gynäkologen", flüstere ich ihr ins Ohr und hauche ihr einen Kuss darunter. Ihr Körper spannt sich an, ihre Atmung wird schwer.

„Was meinst du?" Ich kann den leichten panischen Ton in ihrer Stimme hören. Ihre Frage hängt in der Luft, während ich sie weiterhin fixiere. Ohne dass sie es kommen sieht, hebe ich sie an ihrer Hüfte hoch und setze sie auf den Tresen. Da ich meine Brüder vorgewarnt habe, wird hier niemand hereinkommen. Wenn Manuel die Mädels nicht belauscht hätte, würde ich nicht wissen, wo sie sich versteckt hält.

Mit einer schnellen, fließenden Bewegung ziehe ich ihr die Jogginghose aus und werfe sie auf den Boden. „Lass das, eine Frau wird es dir beweisen, nicht du selbst", sagt sie. Ich schüttle den Kopf. „Du wolltest es mir beweisen und nicht irgendein Gynäkologe." Sie wollte vom Tresen springen, aber ich hielt sie schnell fest und umfasste ihre weichen, nackten Oberschenkel mit meinen Händen.

Lost in my pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt