RANIA
,,Professionalität ist wichtig, wenn du ihn behandelst, aber nicht davor oder danach. Du musst für ihn da sein. Du bist seine Ehefrau, und er erwartet, dass du ihm Mitgefühl zeigst und an seiner Seite stehst...", sagte Sofia. Ich blendete sie aus, denn mit einer schwangeren Frau darüber zu diskutieren, wie man sich seinem Ehemann gegenüber verhalten sollte, ist anstrengend.
Doch als ich merkte, dass ihre Lippen sich immer noch bewegten, unterbrach ich sie. „Sofia, willst du Essiggurken mit Nutella?" Sie hielt inne und ihre Augen leuchteten auf. „Wenn du mit mir isst." Niemals würde ich so etwas freiwillig essen, aber damit sie endlich die Klappe hielt, nickte ich und machte mich auf den Weg in die Küche. Ich bitte Alba und kehre ins Wohnzimmer zurück.
Ich setzte mich wieder auf die Couch neben Adriana und stellte die Essiggurken und Nutella vor Sofia, die mir gegenüber saß. Neben ihr war Carmen. Ich nahm mir nur die Essiggurken und halte in meiner Bewegung inne. „Das sind meine Essiggurken", ich schaue sie empört an. ,,Eh nein, ich habe die geholt und außerdem wolltest du, dass ich mit dir esse"
„Meinung geändert", erwiderte sie knapp. Ich war kurz davor, die Essiggurke zurückzulegen, entschied mich aber stattdessen, sie schnell in den Mund zu schieben. Genüsslich schloss ich meine Augen. Ich liebe Essiggurken.
Sie fluchte vor sich hin und entspannte sich wieder, als sie sich eine Essiggurke in den Mund schob und genüsslich stöhnte. „Wo waren wir noch stehen geblieben? Ach ja, mit dem Umgang mit deinem Ehemann...", bevor ich sie unterbrechen konnte, mischte sich Adriana ein.
„Lass das Thema mit Rania und Ale in Ruhe." Sie drehte sich zu mir. „Wie war eigentlich eure Hochzeitsnacht? Man hat nichts von dir gehört, ein lange Zeit von Ale, und danach hat er die ganze nacht gebrüllt. Aber wir haben uns nicht eingemischt, weil ihr das unter euch klären solltet." Ich konnte mir vorstellen, dass mein Gesicht die Farbe einer Tomate annahm. Hatte sie nicht gerade gesagt, dass Sofia das Thema sein lassen sollte?
,,Lasst uns mal nicht über mein nicht vorhandenes Liebesleben sprechen, sondern darüber, ob Sofia ein Mädchen oder einen Jungen bekommen wird, das weißt du doch, oder?"
Dass ich Ale zweimal einen Blowjob gegeben habe - zweimal erzwungen: einmal durch das Spiel Pflicht-Pflicht und das zweite Mal als Bestrafung, ohne meine Erlaubnis - und einmal hat er mich geleckt, auch gegen meinen Willen. Das zählt also nicht, oder?
Und das Bedürfnis, über das Kind von Sofia zu reden, habe ich auch nicht. Ich halte mich seit anderthalb Jahren von Kindern fern, seit meine kleine Maus mir weggenommen wurde. Ich habe Angst, dass wieder etwas wegen mir mit einem Kind passieren könnte, wie damals. Sie lag in meinem blutgetränkten Armen und ihr letzter Funke erlosch aus ihren Augen. Es ist falsch, wie ich Lorenzo behandle, aber ich möchte einfach nicht, dass er mich mag. Nicht nur das, ich habe überhaupt keine Ahnung, wie ich mit ihm umgehen soll.
,,Noch weiß ich das nicht", holt sie mich zurück ins Hier und Jetzt. ‚In der 14. Schwangerschaftswoche sollte man doch schon das Geschlecht wissen."
,,Nein, bei mir war es erst in der 18. Schwangerschaftswoche", mein Blick wandert zwischen Lucia und Sofia hin und her. ,,Eure Ärzte sind ja alle inkompetent. In Syrien kann man schon in der 9. Schwangerschaftswoche herausfinden, ob es ein Mädchen oder ein Junge ist." Ich lehne mich zurück und Alessia gesellt sich zu uns.
,,Ich weiß noch, vor drei Jahren hattest du echt schlimme Stimmungsschwankungen. Mein Bruder war damals so verzweifelt, wie er mit dir umgehen sollte", fügt sie unserer Unterhaltung hinzu. Ich reiße meine Augen weit auf. Warte, was?! Vor drei Jahren?
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Lost in my past
Romance»Wo willst du hin, mi amor?«, ich erstarre, nicht fähig mich zu bewegen. Doch ich sammle meinen ganzen Mut »Na ganz weit weg von euch. Es ist doch offensichtlich, oder sind Sie blind? Jetzt lassen Sie mich durch, ich will nach Hause gehen.« »Du hast...