UNKNOWN
Vor mir zeigt der Bildschirm, dass Alejandro jetzt die Küche verlässt. Ja, geht ruhig heute in die Flitterwochen. Und glaubt ja nicht, dass ihr nach eurer Rückkehr in Ruhe weiterleben könnt wie zuvor. Eure Flitterwochen werden die reine Hölle. Es reicht schon, dass du sie jedes Mal bedrängst, mit dir zu schlafen. Aber ich bin erstaunt, dass sie sich dir nicht hingegeben hat. Was die Sache mit eurer Lagerhalle betrifft, tut es mir nicht leid. Und dass du, Alejandro Martinez – ich betone seinen Namen mit voller Verachtung – vergiftet wurdest, wäm nur ein Bonus für mich gewesen, um alles schneller zu beenden. Aber nein, sie musste dich unbedingt retten, obwohl sie es gar nicht wollte.
Sie wird dich niemals, niemals lieben, denn dafür wurde zweimal gesorgt. Einmal hat Rami dafür gesorgt, und einmal war es ihre Konsequenz, als sie den Fehler beging, Rami nicht zu gehorchen. Ein breites Grinsen bildet sich auf meinen Lippen. Ich habe mich bis jetzt so lange zurückgehalten, aber nicht mehr lange, und ich werde euch weiter beobachten. Ganz speziell dich, Rania Mansour – wobei das nicht dein Name ist. Du weißt noch nicht, wer ich bin, aber keine Sorge, aber wenn du mich siehst wirst du mich bestimmt erkennen.
Und ich werde dich von Martinez trennen. Keine Angst, aber hab noch ein wenig Geduld mit mir. Ich lehne mich in meinen Stuhl zurück und schaue weiter auf meinen Computer. Rania stürmt aufgewühlt ins Schlafzimmer. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, sieht sie verzweifelt, ängstlich und wütend aus. Ein paar ihrer Haare haben sich aus ihrem Dutt gelöst. Wie immer trägt sie einen Jogginganzug.
Sie spricht aufgewühlt mit der Angestellten, doch leider kann ich dieses Gespräch nicht hören, da Martinez keine Mikrofone in seinem Schlafzimmer installiert hat. Sein Fehler ist, dass er im ganzen Haus Kameras installiert hat. Auch wenn die Kameras in manchen Räumen für eine bestimmte Zeit ausgeschaltet sind, kann ich sie hacken und einschalten, so wie jetzt in seinem Zimmer.
Seit ich weiß, dass Rania bei ihnen ist, habe ich versucht, diese Kameras zu hacken. Keine Frage, ihr Sicherheitssystem ist hoch gesichert, aber nicht unüberwindbar. Ihr Fehler ist, dass niemand vor den Bildschirmen sitzt und kontrolliert, ob jemand versucht, sie zu hacken. Wozu hat man Sicherheitskameras, wenn keine IT-Mitarbeiter zur Überwachung eingesetzt werden? Und hier bin ich, und ich habe die Kameras gehackt, aber erst seit heute Morgen. Die Kameras werden anscheinend fast gar nicht benutzt, sonst hätte ihr IT-Mitarbeiter mein Gerät identifiziert. Es scheint, die Kameras sind für etwas ganz anderes geplant als für die Sicherheit.
Ich wechsle zu den anderen Kameras, bis ich Alejandro finde, der mit Iván und Theo sitzt. Im Büro scheinen Mikrofone installiert zu sein, sodass ich schneller an meine Informationen kommen kann.
Alejandro schenkt seinen Brüdern ein Glas Scotch ein und lehnt sich in seinem Stuhl zurück. „Ich fliege heute in die Flitterwochen", platzt er mit der Bombe heraus. Geschockt starren sie ihren Bruder an. Theo ist der Erste, der sich vom Schock erholt. Er steht mit einer schnellen Bewegung auf, wobei der Stuhl mitgerissen wird und laut auf den Boden fällt.
,,¡¿Me estás tomando el pelo?! Aún no te has recuperado del envenenamiento y no puedes ir solo a ningún lado sin protección!"[Willst du mich verarschen?! Du hast dich immer noch nicht von der Vergiftung erholt, und du kannst nicht alleine ohne Schutz irgendwohin gehen]
Ja, ja, wechselt immer zu eurer Muttersprache, wenn ihr wütend seid. Iván stellt sich auf die linke Seite von Theo und legt beruhigend seine Hand auf dessen Rücken. „Er hat recht, Ale. Du hast dich bis jetzt nicht ausgeruht seit der Vergiftung."
Ale reibt sich das Gesicht und fährt sich durch die Haare. Doch bevor er reagieren kann, wird die Tür mit einem Schwung aufgeschlagen, und eine wütende Rania betritt den Raum.
„Das kannst du vergessen, Arschloch!" Kann er etwa seine Frau nicht unter Kontrolle halten? Besser so. Sie darf ihm niemals verfallen. So ein arrogantes, nerviges Arschloch dulde ich nicht in meinem Haus, wenn ich sie zu mir nehme. Ich trinke meinen Kaffee, während ich alles verfolge. Wütend steht Alejandro auf, da es ihm anscheinend nicht gefällt, wie seine Frau vor seinen Brüdern mit ihm spricht. Er packt sie grob an ihrem Arm und setzt sie auf seinen Stuhl.
„Jetzt beginnt das Gejammer" murmelt er vor sich hin. Rania zieht ihren Arm aus seinem Griff, doch seine Adern treten an seinen Armen deutlicher hervor, als er den Griff verstärkt. „Lass los, Ar-" „Vorsicht, Amor." Ein Grinsen breitet sich auf meinen Lippen, denn Rania lässt sich das nicht gefallen, denn sie wehrt sich weiterhin.
„Arschloch, was jetzt, hm?" Ich mag sie wirklich. Obwohl er sie vorgewarnt hat, provoziert sie ihn weiter. Theo ist immer noch wütend auf seinen Bruder, denn sein Blick zeigt, dass er diese Situation nicht witzig findet. Im Gegensatz dazu versucht sein anderer Bruder, sein Grinsen zu verbergen.
Alejandros Kiefer ist angespannt. Ohne ihr zu antworten, öffnet er eine Schublade an seinem Schreibtisch und holt eine Handschelle heraus. Währenddessen drückt Iván Rania zurück auf den Stuhl. Er legt eine Handschelle um seine linke Hand und die andere um Ranias rechte Hand. Gegen zwei Männer hat sie keine Chance, wenn sie wild um sich schlägt, anstatt klug vorzugehen.
,,Ich schicke euch die weiteren Informationen." Mit diesen Wörter schleppt er Rania gewaltig mit sich heraus. Scheiße So sollte es nicht enden. Nicht so. Nicht nachdem ich es feschafft habe in ihre systeme zu hacken, um am ende keine brauchbare Information zu bekommen. Wütend schmeiße ich meinen Kaffee achtlos in den Zimmer. Nicht nachdem ich so weit gekommen bin. Nein ich gebe jetzt noch lange nicht aus, ich bin so weit gekommen. Es gibt bestimmt noch weitere Lösungen und die werde ich finden.
Ich verlasse den IT-Bereich und gehe zu meinen Männern hinunter. „Hackt Alejandro Martinez' Handy. Ich brauche die Information, wohin." Noch nie war ich ihm so nah, um ihm Rania wegzunehmen und sie dorthin zurückzubringen, wo sie hingehört. Diese Information wird mir nicht verweigert werden, und ich werde es herausfinden. Ich werde dir nehmen, was du begehrst. Allein deine Blicke zeigen mir, dass du sie akzeptiert hast, was du nicht hättest tun sollen, denn ich werde sie dir wegnehmen.
Und sie hätte kein Problem damit, im Gegensatz dazu wird sie mich akzeptieren und dich nicht, denn es wird Gründe dafür geben. Rania wird zunächst wütend auf mich sein, doch dann wird sie verstehen, warum ich so war. Und selbst wenn nicht, wird sie es trotzdem akzeptieren müssen, denn ich bin niemand Unbekanntes. Wenn sie mich sieht, wird sie mich erkennen, und dann wird sie wütend sein. Ich werde ihr alles in Ruhe erklären, damit sie mich versteht. Dann wird sie mich bitten, Alejandro von ihr fernzuhalten. Aber keine Sorge, das habe ich sowieso vor.
Eure Meinung motiviert mich mehr zum schreiben 🙃
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Lost in my past
Romance»Wo willst du hin, mi amor?«, ich erstarre, nicht fähig mich zu bewegen. Doch ich sammle meinen ganzen Mut »Na ganz weit weg von euch. Es ist doch offensichtlich, oder sind Sie blind? Jetzt lassen Sie mich durch, ich will nach Hause gehen.« »Du hast...