Capítulo 26

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RANIA

Er küsst mich fordernd und zieht mich erneut in seinen Bann. Seine Lippen fühlen sich so gut an, dass ich beinahe vergesse, dass meine rechte Hand am Bettpfosten gefesselt ist. Seine Lippen wandern meine Kieferpartie entlang bis zu meiner Halsbeuge, dabei kitzeln seine Bartstoppeln meine Haut und ein angenehmer Schauer läuft mir den Rücken hinunter.

,,Nicht... weiter," bringe ich abgehackt hervor. Ich nehme meine freie Hand und drücke ihn von mir weg. Ungewollte Bilder tauchen vor meinen Augen auf und versetzen meinen Körper in noch größere Panik.

Ich verlasse die Toilette und werde plötzlich mit einem Ruck zurückgestoßen und gegen das Waschbecken gedrückt. Ich lege meinen Kopf in den Nacken und blicke in zwei wunderschöne blaue Augen. ,,Was machst du hier?" frage ich ihn, da wir uns in der Damentoilette befinden. ,,Wir könnten unsere Zeit hier vertreiben, findest du nicht auch, aşkım?" Was meint er damit?

Er nimmt meine Hände und stemmt sie rechts und links neben meinem Kopf, sodass ich bewegungsunfähig bin. Er legt seinen Kopf in meine Halsbeuge und beginnt, Küsse zu verteilen. ,,Yapma aşkım, yapma," schreie ich ihn an, aber er küsst mich weiter. Er schiebt meine beiden Hände über meinen Kopf und fixiert sie mit einer Hand. Seine freie Hand bahnt sich den Weg zum Saum meines Kleides. Mein Körper zittert heftig; noch nie habe ich ihn mit so einem Verlangen in den Augen gesehen.

Er würde mich niemals gegen meinen Willen anfassen. Wir wollten doch erst miteinander schlafen wenn wir heiraten? Es sollte etwas besonderes sein, aber warum bricht er sein Versprechen? Noch nie in meinem Leben hatte ich so eine Angst vor einem Menschen wie jetzt. Wenn er mich jetzt vergewaltigt, dann würde ich das nicht überleben.

Ich würde ihn niemals mehr mit denselben Augen sehen können, sogar jetzt erkenne ich ihn nicht. Er drückt seine Härte gegen meinen Bauch und seine Hand wandert unter mein Kleid hoch zu meinem Oberschenkel und drückt ihn fest. Ich versuche, meine Hand aus seinem Griff zu befreien oder ihm mit meinem Fuß in die Weichteile zu treten, aber er steht zwischen meinen Beinen, sodass ich sie nicht bewegen kann. Ebenso ist sein Griff fest um meine Hände.

Mein Puls ist viel zu schnell. Warum, verdammt, kommt niemand hier rein? Sonst ist die Toilette immer von Schülerinnen voll. ,,Yeteerrrr," schreie ich wieder, doch er ignoriert mich und wandert weiter mit seiner Hand unter mein Kleid. Ich werde nie wieder Kleider tragen, nie wieder. Plötzlich geht die Tür auf und Dania taucht mit einem Besen im Türrahmen auf. Sie wurde bestraft und musste den Flur sauber machen und anscheinend hat sie gemerkt, dass ich so lange weg war, dass sie mich hier aufsuchte. ,,Mach, was du willst, stör uns aber nicht," nuschelt er in meiner Halsbeuge und macht sich nicht mal die Mühe, aufzublicken.

Wie kann ich nur so ein Arschloch lieben? Dania rettet mich, indem sie ihm mit dem Besen auf den Hinterkopf schlägt. Er lässt endlich von mir ab und taumelt nach hinten. Sofort nehme ich Danias Hand und wir rennen aus der Toilette. Bevor wir die Toilette verlassen, schreit er hinter uns ,,DU VERLOGENES MISTSTÜCK, DU SCHLÄGST MICH UND LEHNST MICH AB, OBWOHL ICH DEIN VERFICKTER FREUND BIN?! WARTE AB, WAS ICH MIT DIR MACHEN WERDE!"

Er entfernt sich von meinen Lippen, bleibt aber über mich gebeugt. ,,Bleib bei mir, denn wenn ich dich gleich ficke, will ich dich, deine Gedanken, deine Augen, dein ganzes Sein bei mir haben und nicht woanders." Er schaut mich intensiv an. ,,Erzähl," fordert er. Ich schlucke hart, während er mir tief in die Augen schaut. Ich wende meinen Blick von ihm ab, nehme tief Luft und schaue hoch auf die Decke.

,,Er hat mich auch gegen meinen Willen angefasst." Meine Stimme zittert, während er immer noch über mir ist. ,,W-wir wollten erst miteinander schlafen, wenn wir heiraten, aber er-" Seine Finger lassen mich mitten im Satz stoppen. Er legt seine rechte Hand an meine Wange und kreist mit seinem Daumen leicht auf meiner Haut.

Lost in my pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt